Wo sollten Epileptiker arbeiten?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo. Erstmal kommt es darauf an, ob du Vorboten hast und wie viele Anfälle du im Monat -Jahr hast? Das fehlt leider.Bei Vorboten, kannst du dich vorbereiten. Hast du Notmedikament wie Dormikum oder Rivotril? Das fehlt hier auch. Was wird im Betrib gemacht, wenn du einen Anfall bekommst?

Wenn man gut eingestellt ist, kann man ziemlich viele Berufe erlernen. Auch mit weningen Anfällen. Warum glaubst du, dass du bald deine Arbeit nicht mehr tätigen kannst? Das fehlt auch in der Frage.

Du kannst dich über das Arbeitsamt umschulen lassen, wenn dein Job wirklich nicht mehr für dich in Frage kommt.Du kannst aber mit dem Chef sprechen, ob er dich woanders einsetzen kann. Vieleicht, dass du nur die Maschinen warten brauchst. Ein kurzes ausprobieren, könnte ein anderer übernehmen, damit dir nichts passiert. Oder du besprichst mit deinem Chef, dass du im Bürobereich umschulen möchtest, ob er dich im Anschluß dort übernehmen kann.

Büro ist eine gute Alternative, wenn du nicht fotosensibel bist, was wir auch nicht wissen. Da hast du nur Tagesschicht. Also eine Regelmäßigkeit. Wenn du am PC problemlos arbeiten kannst, gibt es viele Berufe die man mit PC erledigt. Du kannst dich bis zum Diplom Kaufmann hoch arbeiten. Umschulen als Verwaltungsfachangestellter und dann weiter machen. Pförtnerdienst. Als Autoverkäufer arbeiten, nur solltest du keine Autos selbst fahren. Das muss man nicht unbedingt. Der Käufer wünscht sich eine Probefahrt und kann das selbst. Wenn du deine Epi angibst, kann man dich als Autoberater einstellen. Servicebereich ist so eine Sache. Ist zwar ein guter Job, aber wenn du mit Tellern umkippst? Deshalb muss man wissen, welche Anfälle du hast, und wie oft sie kommen. Postsortierer geht auch. Im Callcenter den Telefondienst. In Speditionen als Beifahrer. Die suchen oft Helfer die die Fahrer begleiten, egal ob man Essen auf Rädern ausfährt, Pizza, Möbel u.s.w.

Im Geschäft kannst du arbeiten. In allen Bereichen.Käufer beraten. Quasi Industriekaufmann.Das wäre noch mit das Beste überhaupt. Wenn Taxisunternehmen noch Funker brauchen. Heute wird es meistens per Handy beauftragt wer wo wem abholen soll. Manche haben aber noch Funkräume wovon du dann über Funk die Taxifahrer einteilst. Ein wenig komisch, aber als Küster in der Kirche oder im Beerdigungsunternehmen. Küster ist doch OK. Das andere, muss man können. Möbelaufpolstern, da muss man gucken, ob man da Maschinen zu braucht. Tacker und Akkuschrauber bestimmt.

Du kannst zum Arbeitsamt gehen, deine Lage schildern. Es gibt Berufsförderungswerke in vielen Städten. Das vermittelt das Arbeitsamt nach einer Amtsuntersuchung. Wenn der Arzt oder dein Neurologe das befühwortet, wäre dass das Beste. Dort kannst du wohnen, lernst viele ander mit Behinderungen kennen wie Blinde, Rollsthlfahrer, aber keine geistig Behinderten. Sie machen zuerst einen Eignungstest. Das dauert CA eine Woche. Dann wird besprochen was das Beste für dich wäre. Und wenn du zustimmst, kannst du im selbem Werk umschulen und wohnen.Bist nie alleine und lernst viele andere kennen. Das Arbeitsamt bezahlt das, und du bekommst Umschulungsgeld.

Rente? Das ist sehr schwer, das durch zu boxen. Meine Frau ist durch Epi zur Frührentnerin geworden. Aber sie hat CA 100 Anfälle in Monat mit Status -Epilepticus. Liegt alle 2 -3 Wochen auf der Intensiv und muss jedesmal in Narkose gelegt werden.6 x reanimiert. Epi nicht einstellbar. Geistig hat sie abgebaut und ist ein Pflgefall. Klar, dass sie nicht mehr arbeiten kann, obwohl sie immer sagt:,, Ein paar Stunden geht doch noch." Sie war Lehrerin und Diplom Psychologin. Hochintelligent. Nun das Gegenteil. Sie erzählte mir, dass es diese Werke gibt und sie Früher dort war. Sie wurde aber dann durch OP anfalssfrei für 20 Jahre und studierte in jungen Jahren. Dann Schlaganfall und die Epi war wieder da. Versuche es mal über das Arbeitsamt oder Behindertenberatung.Arbeit gibt es bestimmt. Wie gesat, es kommt eben auf deine Epi an was du machen darfst und was nicht. LG: Paula - Paul

Ceyhun 
Fragesteller
 27.12.2010, 23:00

Hallo Paula25 Danke für deine ausführlichen Bericht, das mit der Umschulung ist bei mir so ne Sache, natürlich habe ich auch daran Interesse, etwas passendes für die Krankheit zu machen. Ich kann aber nicht in die Ferne, da ich verheiratet bin und ein Kind habe zum Betreuen. Es muß auch nicht gleich eine Umschulung sein, ich möchte mich zuerst über alle Möglichkeiten sei es durch meinen Neurologen, Arbeitsamt, Behindertenberater oder auch von einen Epilepsieklinik schlau machen welche Arbeiten ich in den Firmen ausüben kann, die zu meinen gelernten Beruf passen. Denn es gibt immer eine alternative, das habe ich bei meiner Ausbildungsfirma und meiner letzten Arbeitfirma gesehen. Viele beschäftigen jede Art von Behinderten Menschen, aber nur weiß ich nicht wie die an solche leichten Arbeitsplätze kommen? In der Ausbildungsfirma gab es auch Epilepsiemitarbeiter der eine hatte eine Posten im Sitzen in der Montage und der andere war in der Werkzeugausgabe. Kann mich mein Neurologe im Bereich Arbeitsplatz informieren oder muß ich da einen der auf Epilepsie und Arbeit spezialisiert ist finden. Ich würde mich über weitere Antworten freuen und danke sehr.Gruß

Bobolina  28.12.2010, 12:14
@Ceyhun

Menschen mit Behinderung kommen durch Bewerbung auf geeignete Arbeitsplätze. Einfach mit den Leuten reden. Vielfach hilft auch ein Behindertenausweis, manchmal aber auch nicht. Es gibt so keinen Arzt, der auf Epi und Arbeit spezialisiert ist. Die von Dir genannten Stellen, Arbeitsamt, Epiklinik, Neurologe etc sollten schon gut weiterhelfen können. Als Industriemechaniker hast Du doch sicher auch noch andere Möglichkeiten. Z.B. als Ausbilder für Lehrlinge könnte ich mir vorstellen. Vielleicht würde auch ne zusätzliche Quali wie QM-Beauftragter was bringen. Vielleicht einfach ein bisschen mehr Phantasie ins Spiel bringen. Wo kennst Du Industriemechaniker, die einen Job machen, der für Dich passender wäre, und was brauchst Du, dass Du so ne Stelle bekommen kannst?

Hallo Cayhun. Warum hast du Bedenken oder Angst, man würde dich abwerten. Wichtig ist ja was du leistest.

Mal anders gesehen. Viele Firmen nehmen gerne Behinderte, weil sie vom Staat einen bestimmten Betrag erhalten, dafür bist du dann in unkünbarer Stellung, hast mehr Urlaub. Du hast sicherlich auch einen Behindertenausweis oder? So ungefähr wirst du den Chef kennnen. Kann man mit ihn gut reden? Wenn ja, würde ich mit offenen Karten spielen, denn es ist ohnehin wichtig, wenn auch er weist was du hast im Fall des Falles müssen sie ja handeln. Und wenn du das verschweigst und dir passiert etwas in der Firma, bist du nicht versichert und man kann dich fristlos kündigen. Lasse dir doch ein Gesprächstermin beim Chef geben und rede in aller Ruhe darüber. Du musst ja nicht auf den Sonderurlab bestehen, sondern zeigen, dass du bereit bist um auch eine andere Arbeit in der Firma zu verrichten. Ich würde auch direkt fragen, was du dort arbeiten kanst, dass du bereit währst dafür einen Lehrgang oder Umschulung hin zu nehmen. Vielleicht musst du auch nur woanders für ein paar Wochen angelernt werden, eben wie ein Lehrgang. Und das wäre ja schön, wenn es dort soetwas gebe. Gut dein Lohn. Du musst natürlich dann damit rechnen, dass dein Lohn weniger ist, da du dann nur noch Tagesschicht machst und keinen Schicht - Akkordzuschuß bekommst.Aber besser arbeiten als arbeitslos zu sein. Denn denke an deine Frau und Kind. Wenn du erst in die arbeitslosigkeit geräts, ist es sehr schwer mit Epi was anderes zu finden. Kommt eben auf dein Alter an. Aber ab 35 ist meist schon schlecht. Der gesunder hat schon Probleme Areit zu finden. Und ich glaube nicht, dass dein Chef kein Verständnis hat und dich abwertet. Warum sollte er so unmenschlich denken? Wenn er fragtt -warum du jetzt erst kommst - , ja, ich hatte Angst, weiß aber nun um die Gefahren, weil sich das in letzter Zeit erschlechtert hat. Vorher hatte ich diese Anfälle nicht oft. Notlügen sind mal gestattet, und ob es gelogen ist, wenn du durch den Stres mehr Anfällle hast? Nein oder? Du meine Frau hat eine ganz schwere Epi. Ich nenne mich nur Paula, weil ich in ihren Namen schreibe. Es steht immer Paul dahinter. Wir schreiben Beide hier rein. Ich heiße Michael. Jedenfalls ist sie Lehrerin und Diplom Psycholoin und hat immer gearbeitet. Ihre Epi ist ganz schlimm, liegt viel im KH,abe rimmer nur 1-2 Tage. Ma kann nichts mehr machen. Nichteinstellbar. Im Moment geht es ihr gar nicht gut. Aber sie geht zur Arbeit.Sie ist in Frührente schon einige Jahre aber sie arbeitet auf 400€ Basis im Servicebereich. Hoch gefährlich, aber Chefin weiß Bescheid und meine Frau war ihr sympatisch. Einmal vorgestellt mit 49 Jahren und hat den Job.Sie braucht nicht mehr arbeiten. Aber sie will es so, und bekommt es mit der Arbeitszeit auch hin. Sie tauscht dann mal mit einer Kollegin.Aber gut ist was völlig anderes. Ob Vollzeit oder auf 400 € Basis. Aber sie hängt nicht einfach so rum, im Gegensatz zu gesunden jungen Männern die nicht wollen. Deshalb weiß ich wie schwer es ist, und weist, dass du besser mit deinem Chef besprechen solltest schon aus dem Versicherungsschutz.Meine Frau von studierte hochintelligente Lehrerin, Diplom Psychologin im Servicebereich. Aber die Arbeit macht ihr Spaß, und das ist wichtig. Ich bin jedenfalls stolz, weil sie nicht aufgibt.Und in der Gaststätte wissen es auch alle, falls sie mal umkippt. Sie hat die großen Anfälle, aber auch fokale komplexe, parielle, Sekundenanfälle, Sturzanfälle, CA 100 Stück im Monat und schafft es trotzdem irgentwie. Also schaffst du es schon lange. Nur Mut. Paula -Paul Guten Rutsch Morgen

Ceyhun 
Fragesteller
 02.01.2011, 00:19

Hallo Paula Vielen Dank für deine langes Beitrag ich find es schön, in diesem Forum über seine Probleme zu sprechen. Ich bin auch ein wenig verunsichert, da ich noch neu in der Firma bin und schon gleich den Arbeitgeber zwinge für mich eine andere Position zu organisieren. Meiner Meinung ist das es nicht leicht wird, da eine passende behindertengerechte Arbeitsplatz im Betrieb auch vorhanden sein muß. Bei der Posten wo ich arbeite hat auch bisher niemand so lange ausgehalten und nur dort wurde Personal gesucht da Leute immer nach zwei bis drei Wochen gegangen sind. Auch andere Posten wurden nach meinem Eintritt noch besetzt die aber nicht so heftig sind, da nur mit zwei Maschinen oder Anlagen gearbeitet wird. Ich muß glaub ich die Sache langsam vorgehen. Auserdem wird der Chef auch einige Zeitarbeiter befristet übernehmen, habe vor Urlaub im Büro meine Bewerbung abgegeben. Ich wünsche deine Frau alles gute. Über weitere Beiträge bin ich interessiert und bedanke mich im Volle. Gruß

Hallo, wenn Du schon an CNC-Maschinen gearbeitet hast, wäre für Dich doch eine Umschulung zum technischen Zeichner für Maschinenbau das Ideale. Da kommen Dir Deine Vorkenntnisse ganz gut zupass, und Du must nicht an laufenden Maschinen arbeiten. Das ist schon rein versicherungstechnisch ein Problem, und irgendwie isses ja auch vernünftig. Wenn Du Glück hast, kannst Du's im eigenen Betrieb machen, und das Arbeitsamt übernimmt die Kosten, ansonsten must Du ins Berufsförderungswerk. Kleiner Tipp: je offener Du mit der ganzen Kiste umgehst - auch Deinem Chef gegenüber - umso einfacher ist es eine Lösung für das Problem zu finden. Du musst keine Haken schlagen, um irgenwas zu vertuschen, sondern einfach nur gerade raus sagen, was Dein Problem ist. Glaub mir, die Zeiten, wo Epileptiker auf dem Scheiterhaufen gelandet sind, sind vorbei. Das ist eine Krankheit, die genauso häufig vorkommt wie Diabetes und nichts, was einem peinlich sein müsste. Mut zur Offenheit, dann wird das schon!!!

Ceyhun 
Fragesteller
 06.01.2011, 14:12

Hallo bethoven Danke für deine Antwort. Irgendwas wie Technische Zeichner oder sowas im Büro denke ich mir. Aber muß ich noch ein wenig überlegen. Zuerst mal die Sache im Betrieb mal sprechen. Es wird lange nicht so weiter gehen mit meiner Körperlichen beeinträchtigung.

Hallo. Auf deinem Kommentar. Wenn du das so gut weist, dann ist es doch gut. Dann frage den Chef, ob er dich woanders einsetzen kannst. Und Umschulung, wie gesagt, vielleicht ist so ein Werk in eure Nähe, sodass du auch Abends zu Hause bist. Aber ich weiß immer noch nicht, warum du deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst? Was für Anfälle du hast? Und wie viele? Und warum du dann den Beruf erlernt hast. Wenn das ging, warum soll es nun nicht mehr gehen? Hat sich was verschlimmert? Eben das fehlt alles. LG: Paula - Paul Das ist wichtig zu wissen um besser zu antworten.Aber ich denke ich habe alles gesagt. Alles andere musst du selbst in die Wege leiten.

Ceyhun 
Fragesteller
 29.12.2010, 23:32

Hallo Paula Danke zuerst für deine weitere Antwort. Es ist halt so, seit ich in diesem Betrieb arbeite also bei dem Gebiet, habe ich gemerkt das dadurch auch Anfälle passieren auch wenn ich Medis genommen hat. Da ich vier CNC gesteuerte Maschinen bediene und der Druck in diesem Bereich ist für mich ziemlich hoch, da ich auch von meiner rechten körperhälfte wegen halbseitenlähmung beeinträchtigt bin. Eigentlich habe ich meine Anfälle gut unter Kontrolle wenn ich jede Auslöser vermeide. Wenn ich dann noch bei der schnelle arbeiten muß um eine bestimmte Stück zu erreichen macht das für meinen Körper einen extra Last und Streß bei vier schnellen Maschinen. Die Anfälle werden dadurch mehr, weil ich nachdem Feierabend sogar nicht abschalten kann und das ganze nächsten morgen wieder von vorne geht. Ich habe komplex-fokale Anfälle mit Bewussteinstörung. Und als ich diesen Beruf erlernt habe, war ich orientierungslos wusste nicht das ich einen Beruf erlernen soll, das dem Krankheit angepasst sein soll. Auch nach einer Umschulung bin ich noch am überlegen, was ich mit dieser Qualifikation als passendes in der Metallbereich machen kann. Nächstes Jahr habe ich jetzt den Termin mit einem Sozialmitarbeiter in Kehl-Kork Epilepsieklinik gemacht, habe gehört die können mir weiterhelfen, in Sachen Umschulung und Arbeitsplatzgestaltung für Epileptiker. Gruß

http://www.epilepsie-netz.de/158/Epilepsie-Ratgeber/Beruf.htm

Generell gilt, dass ein Epilepsie-Patient nicht prinzipiell für Tätigkeiten geeignet oder ungeeignet ist. Ausnahmen ergeben sich über das Fahrverbot (z.B. Bus- oder LKW-Fahrer) und in gewissen Berufen mit hohem Risiko bei Stürzen (z.B. Dachdecker) oder in Berufen mit hohem Maß an Fremdgefährdung (z.B. Kranführer). Es müssen stets individuelle Abwägungen getroffen werden. Hier muss der enge Kontakt zu einem Neurologen gesucht werden, der auf Epilepsie spezialisiert ist bzw. zu einem Epilepsie-Zentrum mit angegliederter Spezialambulanz. Hierbei ist es besonders wichtig, dass die Patienten lernen, eigene Möglichkeiten realistisch einzuschätzen, um nicht einen Beruf zu ergreifen, der entweder weit unter den eigentlichen Möglichkeiten bleibt, weil die Patienten sich einen anspruchsvolleren Beruf nicht zutrauen, oder aber einen solchen zu ergreifen, der bei realistischer Abwägung der Krankheit und des Anforderungsprofils des Berufs tatsächlich eine Überforderung darstellt oder aufgrund möglicher Anfallsprovokation ungeeignet ist.