Wo empfehlt ihr als Rettungssanitäter zu arbeiten?

6 Antworten

Das kann man nicht an der Organisation festmachen. Wenn dann am konkreten Arbeitgeber. Ein Mitarbeiter beim DRK kann einen wirklich guten Arbeitsplatz haben, das kann im Nachbarlandkreis schon völlig anderes aussehen weil der Chef wenig kollegial ist.

Ich kenne ehem. DRK-Mitarbeiter die eigentlich ganz glücklich waren. Als sie von einem Privaten übernommen werden sollten waren sie nicht wirklich glücklich. Heute sind sie froh bei dem Privaten Anbieter zu arbeiten.

Als RettSan wird es bei der Feuerwehr ohnehin schwer. Die stellen eigentlich kaum einfach RettSan ein, wenn dann eigentlich nur noch in Kombination mit dem mittleren feuerwehrtechnischen Dienst. Als Angestellte arbeite da eher die besser qualifizierten NotSan.

Woher ich das weiß:Hobby

Die Antwort kann dir pauschal niemand geben. Das hängt von vielen Faktoren ab:

  • Nach welchem Tarif werden RS bei beiden Arbeitgebern bezahlt?
  • Werden in der Feuerwehr überhaupt RS eingestellt und werden sie verbeamtet?
  • Wie ist der jeweilige Chef drauf?
  • Wie ist das jeweilige Dienstplanmodell?
  • Gefällt einem ggf. ein Ausrückebereich besser?
  • Werden die jährlichen 30h Pflichtforbildung vom Arbeitgeber übernommen?
  • Wie gut kommt man mit den Kollegen zurecht?

Ich profitiere z.B. vom ziemlich guten DRK-Reformtarifvertrag und einem angenehmen Klima unter den Kollegen. Dafür kommen die allermeisten Kollegen nicht mit der Führungsetage zurecht, sodass jedes Jahr viele die Flucht zum Mitbewerber antreten - und interessanterweise oft nach ein, zwei Jahren wieder zurück wechseln, weil das Grad auf der anderen Seite des Zauns wohl doch nicht so viel grüner war, wie gedacht.

Hi,

grundsätzlich muss man man zwischen dem Rettungssanitäter (520-h-Lehrgang) und dem Notfallsanitäter (dreijährige Berufsausbildung) differenzieren. Der Unterschied zwischen beiden ist, trotz der Namensähnlichkeit, erheblich.

Um die Antwort auf die Frage

Wo empfehlt ihr als Rettungssanitäter zu arbeiten?

vorneweg zu nehmen: es kommt drauf an.

Man kann nicht sagen, dass es pauschal bei der Feuerwehr X am besten ist, und man den privaten Rettungsdienst Y auf jeden Fall meiden soll.

Es hängt immer davon ab, was man selbst erwartet, was der jeweilige Arbeitgeber bietet und auch, wie die Stimmung auf der jeweiligen Wache ist und die Arbeitsbelastung.

Feuerwehren

Im Prinzip kommen hier nur Berufsfeuerwehren infrage - und selbst von den rund 100 Stück in Deutschland ist nicht jede Leistungserbringer im Rettungsdienst. Das schränkt die Auswahl allgemein schon ein.

Davon abgesehen: kaum eine BF stellt extra Rettungssanitäter ein - in den meisten Bundesländern ist die Qualifikation zum Rettungssanitäter Bestandteil der feuerwehrtechnischen Laufbahnausbildung und einen "Mangel" als solchen gibt es nicht. Ohne entsprechende feuerwehrtechnische Ausbildung (mittlerer feuerwehrtechnischer Dienst, Brandmeister-Laufbahn) braucht man sich hier i.d.R. als Rettungssanitäter keine Hoffnung zu machen.

Als Notfallsanitäter hat man eher Chancen, auch als Tarifangesteller "nur" Rettungsdienst zu fahren. Allerdings wird auch hier fast flächendeckend die Weiterbildung im feuerwehrtechnischen Bereich gefordert.

Hilfsorganisationen (ASB, DRK, JUH, MHD)

Diese sind insgesamt die größten Leistungserbringer im Rettungsdienst.

Unterm Strich fährt man bei einer HiOrg gar nicht schlecht. Bezahlungstechnisch liegen die meisten tatsächlich auf einem ähnlichen Niveau wie der TVöD oder sogar darüber.

Arbeitsbedingungen und Arbeitsbelastung variieren dafür auch von Organisation zu Organisation und von Wache zu Wache. Hier muss man im Zweifelsfall vergleichen.

Die Chancen, auch als RS einen Platz zu bekommen, sind dafür gut.

Kommunale Rettungsdienste

Bezahlen nach TVöD und bieten meist ordentliche Arbeitsbedingungen. Die Chancen, als Rettungssanitäter einen Platz zu bekommen, sind ähnlich gut wie bei den HiOrgs.

Private Rettungsdienste

...bieten so ziemlich die größtmögliche Bandbreite. Von "Top Ausstattung und Arbeitsbedingungen mit fürstlicher Entlohnung" bis zu "das ist ja Dritte-Welt-Niveau" kann gefühlt alles drin sein.

Bei "beliebten" Arbeitgebern mit guten Bindungen ist es hier schwerer einen Platz zu ergattern, als bei notleidenden Arbeitgebern, die alles und jeden einstellen.

Fazit

Unterm Strich muss man vergleichen, was für einen selbst am besten passt. Und unterm Strich muss man feststellen, dass Rettungssanitäter oftmals bei weitem nicht so sehr gesucht werden, wie Notfallsanitäter.

LG

Verallgemeinern lässt sich dies nicht und es gibt auch in sehr wenigen Städten Berufsfeuerwehren, welche in den regulären Rettungsdienst eingebunden sind, meist, ist dies nämlich nicht der Fall, Hauptarbeitgeber sind also die Hilfsorganisationen sowie auch private Rettungsdienstunternehmen. Wenn die Berufsfeuerwehr den Regelrettungsdienst betreibt, dann stellen sie dafür in aller Regel keine Rettungssanitäter ein sondern ausschließlich Notfallsanitäter und übergangsweise auch noch Rettungsassistenten. Die Qualifikation zum Rettungssanitäter, ist i.d.R. bei der Berufsfeuerwehr in der feuerwehrtechnischen Ausbildung enthalten, es gibt also keinen Grund dafür, extra Rettungssanitäter einzustellen, zumal diese mangels feuerwehrtechnischer Ausbildung ja dann auch nur im Rettungsdienst zum Einsatz kommen können. Finanziell mag es sich bei der Feuerwehr durchaus lohnen, denn als Beamter, da hat man halt nuneinmal seine Vorteile, jedoch muss man dafür eben mehr sein als Rettungssanitäter.

Mfg.

Das kann man nicht verallgemeinern.

Auch das Gehalt ist Regional und je nach HiOrg unterschiedlich.