Wieso atmen wir Wasserdampf aus?

12 Antworten

Wir atmen keinen Wasserdampf aus. Das kommt dir nur so vor, wenn das Wasser in der warmen Luft, die du ausatmest an einem kühleren Gegenstand kondensiert. Wasserdampf hat grundsätzlich eine Temperatur von über 100 Grad Celsius. Da würde dein Hals verbrennen. In warmer Luft ist mehr Wasser gelöst als in kalter. Atme mal gegen deine Hand, dann wird diese nicht nass (etwa gleiche Temperatur). Atme mal gegen ein Brillenglas (ca. 15 Grad kühler als dein Körper)...sie wird feucht. Deswegen soll man auch immer lüften, wenn es draußen kälter ist als drinnen !

usercruiser 
Fragesteller
 21.02.2011, 11:02

Zumindest im Buch steht das es Wasserdampf sein soll:

"CO2 aus dem Blut diffundiert in das Lungenbläschen und wird ausgeatmet. Ebenso wird von Lungen Wasserdampf abgegeben."

Gisenion  21.02.2011, 11:08
@usercruiser

Dann schreibt der Autor in dem Buch in Umgangssprache und nicht wissenschaftlich korrekt.

usercruiser 
Fragesteller
 21.02.2011, 11:09
@Gisenion

Und sowas soll ich lernen ? Man kann sich ja noch nicht einmal auf "Fachbücher" verlassen.

PeterJohann  21.02.2011, 12:07
@usercruiser

Der Autor hat schon recht. Wasserdampf muss nicht 100°C haben >>> einfach Partialdruck googeln.

Wasserdampf ist gasförmiges Wasser- die Moleküle können natürlich Temperaturen entsprechend ihrer Umgebung haben.

usercruiser 
Fragesteller
 21.02.2011, 12:22
@PeterJohann

Ist auch wahrscheinlicher, das jemand sich hier bei gutefrage.net vertut, als jemand der ein Buch darüber schreibt.

Vielen dank für deine Antwort.

Das ist ein zwangsläufiger physikalischer Prozess mit einer geringeren biologischen Bedeutung.

Jede Flüssigkeit gibt einzelne Moleküle in den Gasraum darüber ab.

Dies entspricht einem bestimmten von der Temperatur abhängigen Partialdruck (der Druckanteil der nur von der verdampften Flüssigkeit ausgeht).

Bei steigender Temperatur wird der Partialdruck immer größer, um beim Siedepunkt den Umgebungsdruck zu erreichen.

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Die Menge des Wasserdampfes in der Luft ist also abhängig von Temperatur und Umgebungsdruck. Bei jeder Temperatur über 0°C (genau genommen noch etwas darunter) hat Wasser also einen bestimmten Wasserdampfanteil über dem Flüssigkeitsspiegel.

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Die maximale Wasserdampfmenge in der Luft (gesättigt) bei einer gegeben Temperatur (und Atmosphärendruck) nennt man die absolute Luftfeuchte.

Wenn nur ein Teil davon in der Luft ist, gibt man den in Prozent des Maximums an und spricht von relativer Luftfeuchte.

Wenn mehr Wsserdampf in der Luft sein sollte (z.B. durch plötzliche Abkühlung) scheidet sich das überschüssige Wasser in Tröpfchenform ab (Nebel, Kondensation, Regen)

Hier ist eine schöne Kurve von WIKI die genau zeigt wieviel Wasserdampf sich bei Normaldruck maximal in der Luft löst.

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Feuchte_Luft.png&filetimestamp=20051120170646

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Die maximale absolute Luftfeuchte bei einer bestimmten Temperatur stellt sich langsam über einem Wasserspiegel ein oder bei guter Durchmischung von Wasser und Luft auch schneller.

In der Lunge ist der Luftwechsel zwar schnell, aber durch die große Aveolenfläche erfolgt ein schnellerer Wasserdampfübergang, so dass die absolute Wassermenge in der Ausatemluft beinahe 100% des Maximums beträgt (Literaturquellen zeigen meist eine rel. Luftfeuchte von 95% an).

Da der Gasaustausch in den Lungenbläschen nur über feuchte stark durchblutete Membranen erfolgen kann, ist es unumgänglich, dass die Außenluft dabei intensiv mit dem Wasserfilm dieser Membranen in Berührung kommt. Da Wasser aber immer unter einem bestimmten Verdunstungsdruck steht, wird die Luft in den Alveolen (Lungenbläschen) zwangsläufig wasserdampfgesättigt die Lunge verlassen. Da warme Luft (in der Lunge herrschen 37 °C) bei Sättigung viel mehr Wasser tragen kann als die kühlere Umgebungsluft, kommt es sogar zur Auskondensation von Wassertröpfchen unmittelbar vor unserem Mund, wenn die Luft sehr kalt ist. Das können wir an kalten Tagen sehen, wenn wir wartende und damit ruhig stehende Menschen an der Bushaltestelle beobachten.

Hallo! Also, wieso das so ist: in der Lunge herrscht (meist, zumindest in unseren Breiten) immer ein feuchteres Milieu als die Umgebungsluft. Deshalb wird beim Atmen Feuchtigkeit an die Umgebung abgegeben ("Verdunstung"). Was für einen Zweck das allerding hat, weiß ich nicht. Der einzige Ansatz, den ich zu bieten habe ist, dass eingedrungene Keime etc. wieder ihren Weg aus dem Körper finden oder dass unsere Schleimhäute immer befeuchtet bleiben (Rachenraum). Aber das ist nur eine Idee.

usercruiser 
Fragesteller
 21.02.2011, 10:57

Vielleicht kann ja Staub etc. besser mit Wasserdampf raustransportiert werden, weil ja heiße Luft aufsteigt.

starfish85  21.02.2011, 10:58
@usercruiser

Hmm... kann sein. Ich meine, dass bei Staub (also recht großen Partikeln) der Hustreflex sein Übriges tut.

usercruiser 
Fragesteller
 21.02.2011, 11:04
@starfish85

Und ausserdem wären da auch noch die Flimmerepithels.

starfish85  21.02.2011, 11:07
@usercruiser

Jawohl =) Ist gar nicht so leicht, denn biologischen "Sinn" dahinter zu finden.

pit111  03.04.2011, 22:11

Jawoll! Die Schleimhäute müssen immer feucht gehalten werden um Eindringlinge (Viren,Staub) festzuhalten um dann abgehustet zu werden.

Wir atmen "Wasserdampf" aus wenn die Luft, die uns umgibt, weniger Feuchtigkeit enthält als die wir ausatmen. Konzentrationsausgleich. Gut zu sehen ist das auch, wenn die Luft kälter ist als unsere Körpertemparatur. Kondensierung. In der Sauna atmest Du, z.B.,keine Feuchtigkeit aus! Bei dieser Gelegenheit möchte ich auf die Antwort von Peter Johann hinweisen.