Wie wirkt Gras vs codein(lean) Unterschiede?

4 Antworten

Falls du mit "Gras" Cannabis meinst: Es wirkt sehr komplex. Der Begriff "Betäubungsmittel" paßt hier überhaupt nicht. Von Beruhigung der Nervosität und Ängste, über Auftauchen alter Kindheitsgefühle, Derealisations- und Dissoziationseffekte bis zu Visionen die fast psychedelisch erscheinen ist vieles möglich. In Kombination mit Tabak/Nikotin werden die meisten dieser Effekte übrigens stark abgemildert.
Körperlich würde ich sagen: Antibakteriell und entspannend. Wahrscheinlich noch vieles mehr. Wie gesagt, es ist sehr komplex, ein großes Pharmakon eben.

Codein hingegen wirkt eher nur auf das vegetative Nervensystem, vielleicht wie ein Streicheln von innen.
Kann mich aber kaum erinnern, da es recht lange her ist.

Der Vergleich A. vs. B paßt in diesem Fall nicht sehr gut, da es verschiedene Kategorien sind.

Codein bringt Sorglosigkeit, Euphorie usw. Cannabis verstärkt einfach nur den Zustand, bei Codein ist es egal ob man schlechte Stimmung hat, die Euphorie und Sorglosigkeit kommt naja "zwingend". Eigentlich wirkt es bei jedem anders, hab es nur grob beschrieben. Achso und Opiate machen meist schneller abhängig, und körperlich Cannabis nur psychisch.

Die Reaktion der Menschen auf Cannabis ist sehr unterschiedlich. Einige empfinden den Rausch als angenehm, andere haben mit schlechten Trips zu kämpfen. Manchen hilft es den Stress des Alltags zu bewältigen, andere bekommen durch den Konsum Angstzustände. Einige konsumieren jahrelang ohne Probleme, andere konsumieren ebenfalls längere Zeit und plötzlich tauchen Probleme auf und wiederum andere konsumieren nur wenige Male bis (teilweise schwere) psychische Folgeschäden auftreten. Grundsätzlich lässt sich nur sagen, dass Cannabis hat eine leichte psychedelische Komponente hat (bis hin zu sogenannten Pseudohalluzinationen). Die genaue Wirkung auf ein Individuum kann sehr stark variieren.

Neurobiologisch wirkt Cannabis primär auf die Cannabinoidrezeptoren. Diese beeinflussen u.a. die Vernetzung der Nervenzellen des Gehirns. Für die psychoaktive Wirkung ist hauptsächlich der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) verantwortlich.

Codein hingegen ist ein Opiat wirkt auf völlig andere Rezeptoren (Opioid-Rezeptoren). Es hat bei allen Menschen einen sehr ähnlich Effekt. In der Medizin wird es primär als Hustenstiller verwendet. Die Weiteren hat es eine schmerzlindernde Komponente. Wie alle Opiate und Opioide wirkt Codein zudem schlaffördernd und entspannend. Weitere häufige Sekundärwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Verstopfungen sind weniger angenehm. Codein wird im Körper zu ca. 10% in Morphin (Morphium) umgewandelt und besitzt somit ein gewisses Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial.

NeuerNutzer99  31.05.2019, 11:46

Dass nach geringem Cannabiskonsum schon psychische Schäden auftreten ist nicht mehr als ein Gerücht. Stimmen tut das nicht. Außerdem finde ich dass man bei Cannabis nicht von Trip reden sollte, es ist ja kein Lsd. Bei Alkohol habe ich noch nie jemanden "Trip" schreiben gesehen und der ist deutlich psychoaktiver als Thc.

Als psychedelisch würde ich Thc auch nicht bezeichnen:

"Eines der Missverständnisse über Cannabis ist, dass es Halluzinationen hervorrufen würde, ähnlich denen von starken psychedelischen Drogen. 

Cannabis enthält keine Serotonergene wie LSD, Meskalin oder andere halluzinogene Substanzen. 

Es gibt eine einfache Erklärung für das Missverständnis, das die "psychedelische" Wirkung von Cannabis umgibt und dafür, wie manche Sorten angeblich Halluzinationen verursachen können. Cannabis kann tatsächlich direkt den Sehnerv beeinflussen. Das kann zu allen Arten von Effekten wie Sehtrübung oder "Blitzen" führen - visuelle Verzerrungen, die manche mit Halluzinationen verwechseln könnten."

https://www.royalqueenseeds.de/blog-uber-cannabis-und-halluzinationen-n618

Das einzige was Cannabis und Codein gemeinsam haben sind die beruhigende und entspannende Wirkung, sie wirken wie du schon richtig erläutert hast aber auf komplett andere Rezeptoren.

samm1917  31.05.2019, 15:13
@NeuerNutzer99

Noch so ein Hanf-Papst der die Fakten ignoriert... Cannabis kann (muss aber nicht) extrem gefährlich sein.

Hier ein Zeitungsartikel zum Thema: https://www.watson.ch/wissen/schweiz/194993593-forscher-weisen-zusammenhang-zwischen-cannabis-und-schizophrenie-nach

Ein Artikel in einer Fachzeitschrift für Ärzte zum Thema: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/70166/Schizophrenie-Cannabis-Konsumenten-erleiden-haeufiger-Rezidive

Die einzige bis anhin publizierte grössere Humanstudie mit genetischen Markern zum Thema (Englisch): https://www.nature.com/articles/mp2016252

Zudem hat das heutige Gras mit der "Natur" nicht mehr viel zu gemein sondern ist ein völlig in Pestiziden und Chemie gedüngtes Hochleistungsprodukt.

Auch die Wirkung von Cannabis muss nicht entspannend sein (im Gegensatz zu Codein). Es gibt genug Hinweise, dass gewisse (bei weitem nicht die Mehrheit) der Konsumenten Panikattacken bekommen. Übelkeit, Schwindel und Erbrechen sind auch keine Seltenheit.

NeuerNutzer99  31.05.2019, 16:01
@samm1917

Keiner dieser Artikel beweist dass schon nach geringem Cannabiskonsum schwere psychische Schäden auftreten, so wie du es behauptest. Es wurde eine Korrelation zwischen STARKEM Cannabiskonsum und Schizophrenie festgestellt. Sogar aus dem von dir verlinkten Ärzteblatt Artikel, so viel also zu Fakten ignorieren:

"Ein kausaler Zusammenhang ist freilich nicht erwiesen, und nach der sogenannten Selbstmedikationshypothese könnte der Cannabis-Konsum ein (letztlich fehlge­schlagener) Versuch der Patienten sein, ihre Symptome durch Cannabis zu lindern."

https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/70166/Schizophrenie-Cannabis-Konsumenten-erleiden-haeufiger-Rezidive

Es stimmt nicht dass die von dir verlinkte aus der Schweiz die einzige Studie mit genetischen Markern ist, 2018 erschien eine genomweite Assoziationsstudie mit deutlich mehr Teilnehmern, dort waren es 180.000 und bei deiner Cases und Controls zusammen 90.000. Auch hier wurde mit der Mendelschen Randomisierung gearbeitet.

GWAS of lifetime cannabis use reveals new risk loci, genetic overlap with psychiatric traits, and a causal influence of schizophrenia

https://www.nature.com/articles/s41593-018-0206-1

"When they applied MR to address causality, they found only weak evidence for a causal effect of cannabis use on schizophrenia but much stronger evidence for a causal effect of schizophrenia on cannabis use. Put simply, this suggests that individuals who have—or are about to develop—schizophrenia are more likely to try cannabis."

http://stm.sciencemag.org/content/10/460/eaav0342?rss=1

Es wurde eine Überlappung zwischen den Genen die Schizophrenie verursachen und den Genen die den Konsum von Thc fördern festgestellt was dafür spricht dass Menschen die Schizophrenie oder die Gene welche die Krankheit verursachen haben gleichzeitig eher dazu neigen zu kiffen.

Diese Studie hat nach dem gleichen Prinzip wie die von dir verlinkte gearbeitet, ist aber größer und neuer. Außerdem ist die Zahl der Schizophreniefälle nicht gestiegen obwohl der Konsum von Thc sich verzehnfacht hat, deswegen finde ich diese Studie einfach plausibler. Jemanden deshalb als Hanf Papst oder Faktenverweigerer zu diskreditieren ist schon daneben imo.

Ich hätte meinen Kommentar aber gar nicht geschrieben wenn du nicht behauptet hättest dass seltener Cannabiskonsum zu psychischen Schäden führen kann was einfach nicht stimmt.

Bei den häufigsten Nebenwirkungen würde ich noch Herzrasen erwähnen, habe mal gelesen das ist mit Abstand die häufigste Nebenwirkung.

samm1917  01.06.2019, 08:39
@NeuerNutzer99

Dann kiff dich doch in die Psychose...

NeuerNutzer99  01.06.2019, 09:58
@samm1917

Gute Idee :D

Kannst du nicht wirklich vergleichen . Codein ist , wenn auch nur ein mildes , trotzdem ein Opiat und das ist eine ganz andere Liga.

Geborgenheit , Sorglosigkeit, Wärme , schmerzfreiheit , Zufriedenheit . Das alles gibt es dir und ist dazu noch super alltagstauglich . Sowas kriegst du nicht einmal von koks . Deswegen sind Opiate neben benzodiazepinen auch die Stoffe die am härtesten süchtig machen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung