Welche Organe sind bei Diabetes bzw. Zuckerkrankheit betroffen?

8 Antworten

Diabetes mellitus wird oft einfach als "Zuckerkrankheit" bezeichnet, tatsächlich liegt der Erkrankung aber eine umfangreiche Störung des Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsels zugrunde. Man unterscheidet Typ 1 Diabetes (die Bauchspeicheldrüse produziert kein Insulin), davon sind nur rund 10% der Diabetiker betroffen. Folglich ist der Typ 1 Diabetes insulinabhängig, die Betroffenen müssen dem Körper von außen Insulin zuführen, da ja kein eigenes mehr gebildet wird. Dem Typ 1 Diabetes liegt eine Zerstörung der Langhansinselzellen der Bauchspeicheldrüse zugrunde, diese entsteht in der Regel immunologisch, körpereigene Abwehrzellen richten sich gegen die Langhansinselzellen und zerstören diese langsam. Deim Typ 2 Diabetes wird ausreichend körpereigenes Insulin produziert, die Zellen sind aber unempfindlich gegen das Insulin, sodass trotz ausreichender Insulinproduktion der Blutzuckergehalt ansteigt. Bei einem über Jahre bestehenden Typ 2 Diabetes kann sich die Insulinproduktion aber zunehmend erschöpfen, sodass sich auch hier eine Insulinabhänigkeit entwickeln kann. Die Grundlagen der Dauertherapie des Diabetes mellitus sind Diät und falls nötig (bei Typ 1 immer, bei Typ 2 nur bei Erschöpfung der Insulinproduktion), von außen zugeführtes Insulin. 

Begleiterkrankungen des Diabetes mellitus.

Typ 1 Diabetes: Diabetische Mikroangiopathien. 

- Diabetische Neuropathie, Schädigung des Nervensystems, mit vielfältigen motorischen und sensorischen Störungen, als auch des vegetativen Nervensystems. Nekroseschmerzen im Rahmen eines Herzinfarktes werden von den Betroffenen nur abgeschwächt oder überhaupt nicht wahrgenommen

- Diabetische Glumerusklerose, Störung der Nierenfunktion, mit der Hauptgefahr eine dialysepflichtige Nierensinsuffizienz zu entwickeln. 

- Diabetische Retinopathie, Störung der Durchblutung der Netzhaut des Auges mit Sehstörungen (Flimmern, Schleier, verschwommenes sehen). Häufigste Ursache für Sehverschlechterung bei Erwachsenen über 20 Jahren in den Industrienationen. 

Typ 2 Diabetes: Diabetische Makroangiopathien.

- Koronare Herzkrankheit (KHK).

- Arteriosklerose, aufgrund einer an den Blutgefäßen wirkenden Glucoseintoxizität.

- periphere Arterienverschlüsse.

- Diabetischer Fuß. 

Begleiterkrankungen, die Du unter Typ 1 aufführst, gelten genauso für Typ 2.

Hey

Welcher Diabetes Typ ist es denn?  Betroffen ist bei beiden Typen die Bauchspeicheldrüse.

Typ 1: Dabei handelt es sich um eine "Autoimmunkrankheit". Das bedeutet, dass das körpereigene Immunsystem, das in erster Linie der Abwehr krankmachender Keime/Viren/Bakterien dient, sich aus bislang ungeklärten Gründen gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse richtet und diese zerstört. In der Folge kommt es innerhalb weniger Tage bis Wochen zum Ausbleiben der Insulinproduktion.  Insulin muss ab jetzt lebenslang subkutan (unter die Haut) per Spritze, Pen oder Insulinpumpe in das Unterhautfettgewebe verabreicht werden.

Dieser Diabetes Typ hat nichts mit der Ernährung oder dem Gewicht der betreffenden Person zu tun. Es kann jeden treffen. Auch der Konsum von Zucker spielt bei einem Typ 1 Diabetes keine Rolle. 

Typ 2: Früher trat der Typ 2 Diabetes meist erst im fortgeschrittenen Alter auf, daher stammt auch die (nicht mehr korrekte!) Bezeichnung „Altersdiabetes“ oder „Alterszucker“. Heutzutage findet sich der Typ 2 Diabetes in allen Altersklassen. Beim Typ 2 Diabetes wirken mehrere Faktoren zusammen: Genetisch bedingt sowie in Folge von Übergewicht, Fehlernährung und Bewegungsmangel verstärkt sich die Insulinresistenz immer mehr.

Zu Beginn einer Insulinresistenz kann der Körper die geringere Insulinwirksamkeit zunächst noch kompensieren, indem er immer größere Mengen Insulin herstellt und in den Blutkreislauf abgibt. Früher oder später reicht aber auch die Mehrproduktion von Insulin nicht mehr aus. Die Körperzellen nehmen aufgrund der stärker werdenden Insulinresistenz weniger Zucker auf und der Glukosespiegel im Blut steigt auf krankhafte Werte an.

Gruß, Dana (Seit 30 Jahren Typ 1 Diabetikerin).

In erster Linie die Schilddrüse. In dieser wird Insulin hergestellt und je nach Typ I oder Typ II Diabetes werden die I
insulinproduziernden betazellen in der Schilddrüse entweder zerstört oder das Insulin kann aufgrund einer aufgebauten Insulinresistent nicht mehr seinen Job machen.
Folgeschäden durch nicht behandeltes Diabetes können so gut wie sämtliche Organe und Körperkreisläufe betrefen deswegen ist eine Behandlung überlebenswichtig.
Diabetes ist nicht heilbar aber therapierbar.
Bei Typ I Diabetes heißt das zwar ein Leben lang Insulininjektionen bei Typ II hilft aber oft schon eine Umstellung der Ernährung, mehr Bewegung oder einige orale antidiabetika bevor es regelmäßige Insulininjektionen geben muss.

Schilddrüse? Du meinst sicher die Bauchspeicheldrüse.....oder?

upps ja... ach dämlicher Fehler weil man im RL abgelenkt wird... naturlich meine ih statt Schilddrüse die Bauchspeicheldrüse!

Jaja muss jetzt nicht jeder antanzen der meint er habe die Weisheit mit Löffeln gefressen studiogirl war so freundlich mich einmal auf meinen Schusselfehler hinzuweisen. (Ehrlichen Dank dafür übrigens) Jeder andere Kommentar mit dem selben Inhalt wäre mehr als unnötig.

@Nightwing99

Als ich schrieb, konnte ich den Kommentar von studiogirl nicht sehen - es hat sich sozusagen "überschnitten".

Fühl dich nicht angegriffen, zielte eher darauf ab zu vermeiden dass da jetzt nochmal drei Leute ankommen und das Selbe schreiben ausserdem ärgere ich mich über mich und den doofen Fehler sowie dem Fehlen einer Editierfunktion für seine Antworten.

Bauchspeicheldrüse als Gegenspieler Leber

Wenn man Diabetes hat oder bekommt, können irgendwann viele Organe betroffen sein. Das nennt man dann Spätschäden.

Erst einmal die Bauchspeicheldrüse, die ist direkt betroffen bei Diabetes.

Dann können durch Diabetes Leber-, Nierenschäden auftreten, das Herz, auch Augen und Nerven ( Dauerschmerz).

Wohl gemerkt: es kann,muss aber nicht. Vieles kann vermieden werden, wenn der Zucker gut eingestellt ist.

Heilbar ist es nicht. Man kann aber gut damit leben.