Tagesablauf von einem Diabetiker Typ 1?

4 Antworten

Nein, muss ich nicht. Ich spritze zu den Mahlzeiten und wenn der Wert zu hoch ist Bolusinsulin. Für den Grundbedarf noch Basalinsulin. Wasser trinke ich so, wie ich es vor der Typ1-Diagnose getan habe. Ich darf auch alles essen. Dafür habe ich ja das Insulin. Das mit dem Wasser ist totaler Quatsch. Das hätten mir meine Diabetologen (habe schon mehrere durch) bestimmt gesagt, in den 16 Jahren die ich dabei bin. Keiner hat das jemals erwähnt. Wenn man eine Ketoazidose hat trinkt man viel und soll es auch. Aber das ist ein lebensbedrohlicher Zustand, den es zu vermeiden gilt.

Weder Typ 1 noch Typ 2 Diabetiker müssen morgens viel Wasser trinken. Viel Durst und häufiger Harndrang sind anfangs die Symptome eines unbehandelten Diabetes.

Typ 1 Diabetiker leben auch nicht wesentlich anders als Nichtdiabetiker. Nur haben sie kein Insulin mehr und müssen alles berechnen und spritzen (Insulinpen oder -pumpe). Das ist nicht immer einfach. Wenn man z.B. mit dem Insulinpen spritzt und z.B. in einem Lokal etwas essen möchte.

Auf Lebensmittel, die man kauft, sind die Kohlehydrate angegeben, frische Lebensmittel (Obst, Gemüse, etc.) kann abwiegen und berechnen. In einem Lokal weiss man halt nicht, wieviele Kohklehdrate, Fett und Eiweiss auf dem Teller sind. Man muss schätzen. Da kann die Schätzung mal zu niedrig oder zu hoch ausfallen.

Ist sie zu niedrig ist das kein grosses Problem, man kann Korrektur spritzen. War sie zu hoch, muss man Traubenzucker (oder ähnliches) dabei haben, um die Differenz auszugleichen. Manchmal spinnt auch trotz korrekter Berechnung der Blutzuckerspiegel und lässt sich schlecht kontrollieren.

Typ 1 Diabetiker, bei denen so etwas häufig auftritt, haben in der Regel ein CGM (Continuous Glucose Monitoring) und eine Insulinpumpe. Ein CGM warnt rechtzeitig, wenn der Blutzucker zu starkt fällt oder steigt, wobei das fallen kritisch ist, weil es zu starken Unterzuckerungen führen kann.

Ausserdem ist es den meisten, die mit einem Insulinpen spritzen peinlich, sich im Lokal zu spritzen und umständlich ist es (theoretisch) auch, wenn warten muss, bis das Essen auf dem Tisch steht und dann zum Spritzen auf die Toilette verschwinden muss.

Ich bin da weniger empfindlich und spritze Insulin direkt am Tisch.

Insulinpfichtige Typ 2 Diabtiker müssen genau das gleiche machen, wie Typ 1 Diabetiker, nur das sie, wenn sie alles korrekt berechnen, nicht in den Unterzucker geraten können. Das passiert nur, wenn man etwas falsch berechnet hat.

Typ 2 Diabetiker mit oralen Antidiabetika (Tabletten) nehmen zu bestimmten Zeiten Tabletten und mehr nicht. Später, wenn Tabletten allein nicht ausreichen wird meist zusätzlich ein Langzeitinsulin (12 oder 24 Stunden) zusätzlich gespritzt. Reicht auch das nicht mehr, bekommt man die gleiche "erweiterte Insulintherapie" (ICT) wie Typ 1.

Typ 2 basiert auf einer Insulinresistenz, die mit der Zeit steigt. Wird der Typ 2 frühzeitig erkannt, können Gewichtsreduzierung, Ernährungsumstellung und ausreichend Bewegung tatsächlich dazu führen, das man eine gewisse Zeit ohne Tabletten und/oder externes Insulin auskommt und den Eindruck haben kann, man sei geheilt.

Wie gesagt, die Resistenz bleibt nicht stehen und irgendwann muss dann doch mit Tabletten oder besser gleich mit Insulin therapiert werden.

HappyWelt 
Fragesteller
 24.04.2018, 15:27

Oh man das ist so viel Arbeit... und ich wusste das unsere Lehrerin es falsch gesagt. Denn sie meinte Fangt den Tagesablauf so an... morgens sehen sie auf und müssen viel trinken... Dann müssen wir es eben weiter schreiben. Und ich wusste das Deabetiker es schwer haben, aber eben trotzdem so sind wie wir nur mit Spritzen und das Jeden Tag anders als z.B. bei Rheuma.

Cassiopeija  25.04.2018, 08:34
@HappyWelt

Naja, so schlimm ist es nicht. Nach relativ kurzer Zeit wird das Routine.

Das einzige, was manchmal wirklich nervt, ist eben bei Typ 1 die Unterzuckerungen.

Das Berechnen an sich kann man im Kopf machen oder es einer App mit Bolusrechner (der die Spritzmenge ausrechnet) überlassen.

Wie gesagt, ich vermute, das sie sich selbst nicht wirklich auskennt, was eigentlich nicht so wild ist, weil viele Hausärzte auch keinen wirklichen Plan von Diabetes haben, aber dafür gibt es ja Diabetologen - Fachärzte die auf Diabetes spezialisiert ist.

Sie wird sich das auch nur angelesen haben und dabei die Symptome, wenn der Blutzucker die Nierenschwelle überschreitet, verwechselt haben.

http://www.vitanet.de/diabetes/symptome

Diese Symptome hat man aber nur, wenn der Diabetes unbehandelt ist. Wenn man behandelt wird, verschwinden die Symptome relativ schnell.

https://www.diabetes-ratgeber.net/Niere/Nierenschwelle-27458.html

Naja so einfach ist das nicht mit den Produkten und den Medikamenten. Diabetiker, besonders Typ-1-Diabetiker, müssen darauf achten wie viele Kohlenhydrate sie zu sich nehmen, da der Körper nicht genügend Insulin produziert um die Kohlenhydrate zu verarbeiten und deshalb brauchen sie auch das „Medikament“ was bei Typ 1 immer eine Insulintherapie ist, d.h sie spritzen sich Insulin. Was genau das mit dem Wasser bei ihr zu tun hat weiß ich nicht wirklich. Sie müssen halt die gleiche Menge drinnen wie jeder andere 🤷‍♀️ der Tagesablauf ist bei Diabetiker mit einer Insulintherapie so, dass sie sich jedesmal vor dem Essen von Kohlenhydrate eine bestimmte Menge an Insulin spritzen müssen sonst ist da eigentlich nichts anders. Hoffe konnte dir bisschen weiter helfen 😅☺️

warum denkst du das das Quatsch ist ? Hat die Lehrerin das mal begründet?

Arsenique82  23.04.2018, 19:47

Es IST Quatsch. Ich mache das nicht und lebe seit 16 Jahren mit Typ 1...

Leisewolke  23.04.2018, 19:48
@Arsenique82

ach so, weil du es nicht machst ist es Quatsch , wat ne Logik

HappyWelt 
Fragesteller
 23.04.2018, 19:56

Die Lehrerin meinte weil sie durstig sind durch diese Krankheit, aber ich finde wenn man behandelt wird hat man keine Symptome mehr.

Leisewolke  23.04.2018, 19:58
@HappyWelt

schön das du das findest, frag mal einen Arzt was der dazu sagt

Arsenique82  23.04.2018, 19:59

In der Phase, in der man noch unbehandelt ist, trinkt man den ganzen Tag und pinkelt auch den ganzen Tag - das ist die Ketoazidose. Wenn man behandelt wird ist das nicht mehr so, mit dem Durst.

Arsenique82  23.04.2018, 20:01

Es ist Quatsch, weil das bei einer Keto auftritt, und das nicht nur morgens, aber da die meisten Diabetiker leben wollen, spritzen sie ihr Insulin und haben keine Ketoazidose mehr. Also auch keinen verstärkten Durst.

HappyWelt 
Fragesteller
 24.04.2018, 18:34

Warum sollte ich einen Arzt fragen, wenn ich es hier fragen kann.