Skoliose oder stehe ich komisch?
Seit ca. einem Jahr bin ich von Rückenbeschwerden geplagt, der Orthopäde hat mich leider nicht wirklich lange untersucht und lediglich HWS+BWS festgestellt und mich zu 2x 6 Sitzungen Physiotherapie überwiesen.
Nun hat mein Hausarzt vor längerer Zeit die Verdachtsdiagnose Skoliose gestellt, worauf mein Orthopäde leider nur sagte, dass eine Skoliose nicht zwangsläufig behandelt werden muss.
Nun ist mir bei einem Röntgenthorax, dass Aufgrund von Atembeschwerden durchgeführt wurde aufgefallen dass meine Wirbelsäule ab einem Punkt etwas "verbogen, verdreht" aussieht. Was haltet Ihr davon? Stehe ich bloß komisch? Oder soll ich das Röntgen nochmal einem Orthopäden zeigen.
Und wehe hier schreibt einer was von dem typischen "Ferndiagnosegeschwurbel", dass weiß ich danke.
3 Antworten
Das ist noch im Rahmen. Beginnende Skoliose in kleinem Ausmaß kann man mit Physiotherapie noch eindämmen. Das ist sowieso meist der erste Weg. Zwangsläufig behandeln muss man nicht jede Skoliose, kommt auf den Grad der Verkrümmung an.
Bei einer Skoliose wendet man Übungen nach "Schroth" an, deshalb wären ein paar Stunden Physiotherapie ganz gut. Dann kann man das zu Hause weitermachen.
Wurde das Röntgenbild mit dem Orthopäden besprochen? Wäre ganz nützlich.
Was meinst Du mit manueller Therapie? Massagen?
Genau Schroth war's, Danke!
Nein, dass Bild ist relativ neu und im Sommerloch habe ich keinen Termin bekommen.
Genau manuelle Massagetherapie mit Wärmepackung hatte ich jetzt ein 12 Sitzungen. War ganz angenehm, aber wirklich geholfen hat es leider nicht.
Ja, das wird gerne gemacht bei HWS-Syndrom. Versuch es auch mal mit Magnesium und einer Blackroll (ganz vorsichtig/nicht mehr als 20 Sek. an der gleichen Stelle). Aus dieser gesamten Verspannung kommt man ganz schlecht raus.
Hat dein Physiotherapeut mal die Stellung deines Kreuzbeins untersucht?
Ne bisher nur stumpf massiert, ich finde es aber Interessant das du das Ansprichst ich habe mir vor ca. 10 Jahren das Schienbein und Wadenbein gebrochen, die Bänder in dem Bein wurden auch in Mitleidenschaft gezogen und das Kreuzband ist gerissen. Seither habe ich eine Metallplatte im Bein, vielleicht hängt es ja auch damit zusammen?
Ich bin selbst Meister darin, krumm zu sein, weil ich hypermobile Wirbel habe. Daher war das der Denkansatz. Es kommt häufiger mal vor, daß scheinbar ein Bein länger ist, als das andere, weil das Kreuzbein schief ist. Das hat ja nicht nur Auswirkungen nach unten, sondern auch nach oben.
Die alte Verletzung solltest du mal bei der Physio ansprechen und auch die Frage nach dem Kreuzbein. Wenn die Reaktion eher ablehnend ist, denk mal über einen Wechsel des Fachpersonals nach.
Und andersrum? Kann das Kreuzbein schief sein(und somit auch die Wirbelsäule?) weil ein Bein länger ist als das andere? Oder weil das eine Bein stärker belastet wird als das andere? Im Bezug auf meine Muskeln/Knochen etc. kann ich mich leider nur sehr schlecht reflektieren. Manchmal sagen mir die Leute das ich humpele, ist mir aber noch nie aufgefallen. Bei uns in Berlin ist das manchmal schwierig mit guten Fachärzten und oft begegnen die Ärzte mir mit "Ach Sie sind 23, was wollen Sie hier eigentlich?
Durch deine Verletzung könnte eine Längendifferenz entstanden sein, die Auswirkungen nach oben hin hat, ja. Aber um das beurteilen zu können, wirst du wieder auf Ärzte angewiesen sein, die interdisziplinär denken. Aber im Normalfall macht ein Knochenbruch mit Sehnenbeteiligung im Knie keine derart schiefe Wirbelsäule.
Trotzdem würde ich den Punkt abklären lassen.
Nach meiner Erfahrung sind es eher die guten Physios, die so was im Blick haben und nicht die Orthopäden.
Hallöle,
ich bin selbst schon etliche Jahre Skoliose-Patientin und kann Dir sagen, dass das RöBi bislang noch nicht nach einer Skoliose aussieht.
Davon spricht man eigentlich auch erst ab einer WS-Krümmung von über 10 Grad und eine ganz gerade WS hat nahezu niemand! Du solltest es aber im Auge behalten und wenn Du Rückenschmerzen hast, auch trainieren. Ich empfehle Dir ein Schwimm-Hobby. Ich habe seinerzeit beim DLRG mitgemacht: ist sehr abwechslungsreich, weil nicht nur Bahnen geschwommen werden, sondern auch echt sehr unterschiedliche Aktivitäten dazu gehören, ist ein super Training, weil im Wasser am meisten Muskeln trainiert, aber gleichzeitig am wenigsten belastet werden und gibt es in sehr vielen (auch kleineren) Schwimmbädern.
Bei mir kamen meine Krümmungen seinerzeit erst nur sehr wenig (mit 15 Jahren ~12 Grad) und dann ungewöhnlich spät, aber dann leider auch extrem schnell (mit 19 Jahren 30 Grad, halbes Jahr später 47 Grad, trotz massivem Training!). Ich musste schon mehrfach operiert werden (sh.Bild) und leider lief dabei auch mal was extrem fatal verkehrt. Ich bin jetzt schon seit ca. 30 Jahren Skoliose-Patientin und seit nun schon 19 Jahren Schmerzpatientin, weil operativ leider nichts mehr gemacht werden kann. Allerdings eine, die Blödsinn sammelt und deswegen ist mein Körper von Geburt an leider gegen sehr viele Schmerzmittel resistent (nicht mal Morphin wirkt bei mir!). Aber ich bin auch eine gnadenlose Optimistin und arbeite deswegen sogar noch Vollzeit (auch um mich von meinem extremen Dauerschmerz zumindest abzulenken)
Wie gesagt, meine Empfehlung: such Dir am besten ein passendes Hobby, z.B. DLRG, und trainiere, trainiere, trainiere und sei ja nicht überängstlich! Das ist der größte Fehler, den man machen kann!!! Den Rücken zu schonen, ist übrigens das verkehrteste, was Du machen kannst! Das schwächt die Muskulatur, "füttert" den Schmerz geradezu und fördert insbesondere die Krümmung, falls Du wirklich Skoliose haben bzw. kriegen solltest.
Also, bleib stark und gute Besserung!
wölfin
Danke für deine Antwort. Es freut mich zu hören, dass es deiner Einschätzung nach nicht nach einer Skoliose aussieht. Nur als kleine Lernfrage: Ein Thoraxroe. von der Seite könnte aber auch noch eine Skoliose aufzeigen, so das die Wirbelsäule sozusagen nicht seitlich verkrümmt ist sonder eher nach vorne bzw. hinten? Das war nämlich die Einschätzung meines HA's, er hat aber auch gesagt das er da nicht der beste Gesprächspartner ist. Dein Bild sieht ganz schön arg aus, ähnlich verschraubt sieht mein li. Schienbein aus. Ich wünsche dir ebenfalls alles beste auf der Welt und eine schmerzfreie Zukunft!
Mein Arzt hatte damals verzweifelt die Wirbel zwischen den Schultern gesucht, und nicht wie auf dem Bild auf der Höhe der unteren Rippen. Auf dem Bild sieht man eine seitliche 'Krümmung', die Wirbel zwischen den Schultern schienen aber eher in Richtung des Brustkorbs "gedrückt", dass kann man natürlich in dem Bild schlecht beurteilen. Es gibt Übungen für Skoliose mit einem bestimmten Namen, kannst du mir weiterhelfen und sagen wie die heißen? Und deiner Antwort entnehme ich das ich nochmal zur Physio gehen sollte um einer beginnenden Skoliose entgegen zuwirken, anstelle einer manuellen Therapie der verspannten Muskel im Nacken/Halsbereich.