Rippenbruch starke Schmerzen nach 4 Wochen?

2 Antworten

Also ich laboriere auch gerade an einem Rippenserienbruch (7 Rippen + Querfortsatz eines Wirbels) und habe dasselbe Problem. Die Schmerzen wandeln sich eher, als dass sie sich bessern.

Vom Verlauf her sah es so aus:

  • Zunächst starke Schmerzen beim Atmen und beim Versuch mich zu bewegen (sowohl Bauchmuskeln, als auch Verdrehen).
  • Schmerzen beim Atmen und beim Verdrehen. Anspannen der Bauchmuskeln war ok.
  • Schmerzen beim Atmen und beim Anspannen der Baumuskeln. Verdrehen geht zusehends besser (zum Aufstehen aus dem Bett ist das Rollen über die verletzte Seite und Abstützen eine schonende und schmerzarme Variante). Sehr empfindliche Haut (Handauflegen auf Seite, ohne Druck, verursacht brennenden Schmerz, auch der Gurt im Auto ist sehr unangenehm zu tragen).
  • Schmerzen beim Atmen lassen nach, aber Schmerzen beim Anspannen der Bauchmuskeln und beim Verdrehen (insgesamt aber rückläufig). Haut weniger empfindlich.
  • Dauerschmerz lässt insgesamt nach, dafür steigen die Schmerzen nach Bewegung/Anstrengung, insgesamt aber niedrigeres Niveau.
  • (jetzt aktuell) sehr unangenehmer, stechender bzw. brennender Schmerz, wenn ich meinen Rücken nicht richtig abstützen kann. Haut wieder sehr empfindlich.

Eine konkrete Aussage von einem Arzt habe ich auch nicht, aber egal wen ich frage, sie sind alle entspannt. Der Prof. der damals im Krankenhaus die Visite vor meiner Entlassung gemacht hat hat von Rückschlägen gesprochen. Daher gehe ich davon aus, dass das normal ist, wenn auch von Person zu Person schwanken kann. Ein Chirurg meinte, dass Rippen länger brauchen als normale Knochen, weil sie nicht fixiert werden (können). Und auch meine Hausärztin meinte "wir sind jetzt in Woche 5. Es ist nicht optimal, aber eine Woche haben wir noch. Danach schauen wir mal auf die Schmerzmittel."

Ich erkläre mir das wie folgt:

  • Anfangs sind die Wunden noch frisch, und schmerzen. Gleichzeitig ist das Gewebe noch recht stark geschwollen, so dass die Fragmente ganz gut fixiert sind.
  • Mit abnehmender Schwellung nimmt die Beweglichkeit zu und in gewissem Maße auch die Empfindlichkeit. Die Enden Knochen sind noch separiert, aber wohl schon "versorgt".
  • Mit zunehmender Heilung werden die Knochenenden wieder empfindlicher gegenüber Bewegungen. Frisch geheilte Wunden werden wieder in teilen aufgerissen.
  • Genauso das umliegende Gewebe. Da fehlende Bewegung auch bedeutet, dass das Gewebe verklebt, wird dieses mit zunehmender Mobilität gereizt bei gleichzeitig noch nicht verheiltem Bruch. Durch Bewegung verstärkte Reizung der Wundstellen und dadurch zunehmender Schmerz (Entzündung, Lösen des Gewebes). - das passt auch dazu, dass bei mir eher Diclofenac, denn Novaminsulfon hilft.
  • Der nächste Schritt wäre dann, dass sich diese Entzündung an sich reduzieren und damit die Empfindlichkeit schwindet. Hier würde ich dann aber weiter eine Schmerzsensibilität bzgl. Verdrehen, Strecken, usw. erwarten.

In meiner kleinen "heilen Ponnyhof-Welt" gibt das, was ich mir da zusammenphantasiert habe, irgendwie alles Sinn. Natürlich muss berücksichtigt werden, dass ich Laie bin und mir ohne Fachwissen mit mehr oder weniger gesundem Menschenverstand versuche, einen Reim draus zu machen. Drum seht mir Fehler nach. Aber entsprechend würde ich nach 4 Wochen noch nicht allzu nervös bzw. ungeduldig werden. So nervig das Zeug auch ist.

Hallo Carolin, nein, das ist auf keinen Fall normal, dass nach einem Rippenbruch die Schmerzen schlimmer werden statt besser. DAs kann in der ersten Woche oder in den ersten zehn Tagen nach dem Unfall durchaus noch variieren (mal ein Tag mehr Schmerzen, mal weniger), aber nach vier Wochen sollte es normal konstant bergauf gehen. Ich finde, das gehört nochmal geröntgt. Wenn die Schmerzen wirklich so stark sind, dass du dich ohne Tabletten nicht mehr bewegen kannst, würde ich das so nicht lassen und notfalls eine Zeitemeinung von einem anderen Arzt einholen. Gute Besserung!