Mirtazapin lebenslang?

1 Antwort

Das positive an Mirtazapin bzw. den Unterschied zu den oft kritisierten und "bösen" typischen Schlafmittel wie "Z-Drugs" [Zolpidem und co] oder "Benzodiazepine" [Wie Valium oder Dormicum] ist, dass Mirtazapin nicht abhängig bzw. süchtig macht.

ZUMINDEST: Physisch! Psychisch kann man natürlich abhängig davon werden, da man verlernt ohne Medikament einzuschlafen.

Vorwort: Nun erläutere ich wie es auch dir möglich WÄRE, davon wegzukommen, sofern man es möchte, danach erwähnte ich noch etwas zu einer Lebenslangen Einnahme.

Ausschleichen / Wiedererlernen des Schlafens ohne Medizin: Nun es ist so. Ausschleichen kann man das Medikament sehr gut und sehr wohl. Nur sollte man dabei beachten, wie lange es denn schon eingenommen wurde. Du erwähnst ja auch eine unseriöse Medikation

 manchmal 3.75mg manchmal 7.5mg

Pharmazeutisch gesehen ist dieses Medikament kein Bedarfswirkstoff. Man kann also nicht "manchmal so , manchmal so" -> Das kann das Gehirn ein bisschen verwirren. Aber ist bei diesem Arzneimittel nicht ein gröberes Problem, ist pharmazeutisch eben einfach unseriös. ABER NUN WEITER:

In deinem Fall (so wie du deine Situation schilderst) würde ich das Ausschleichen ganz sanft und weich gestalten - (ich weiss nicht welches Präparat du hast) aber was ich damit meine ist. Nehmen wir an deine Standartdosierung ist 7.5mg - Dann geh wöchentlich um 5mg runter. Also in ganz kleinen Schritten. Dann wärst du in 15 Wochen also ein bisschen mehr als 3 Monaten auf 0. Ich weiss das scheint jetzt sehr lange - Aber nicht die Zeit zählt, sondern das Ziel... Glaube mir ich habe Entzüge / Ausschleichen gemacht die mehr als 1 Jahr gedauert haben, aber es hat sich gelohnt - Denn eben durch dieses langsame und sanfte ausschleichen, gelingt es einem damit aufzuhören bzw. auf 0mg zu enden. Es gibt Fälle / Patienten die das schneller können, also das Ganze in 2 Wochen absetzen. Aber so wie ich das sehe - geht das in deiner Situation nicht. Während dem Ausschleichen empfehle ich die Einnahme von phytopharmazeutischen Schlafmittel. Also Baldrian, Lavendel, Hopfen etc. Das kann zusätzlich das ganze Erleichtern.

WICHTIG: Du sagst, du hast Angstbedingte Schlafstörungen. Dann muss man das Problem an der Wurzel packen. Mirtazapin löst nur die Symptomatik. Also Lebenslang musst es nur einnehmen, wenn du die Angst, welche dahinter steckt nicht behandelst!

Da gibt es folgende Methoden:

  • 1.) GANZ WICHTIG: Psychotherapie , regelmässige Sprechstunden mit einem Therapeuten, nur der kann das Problem behandeln oder lösen.
  • 2.) Medikamentöse Therapie: Ich würde mit deinem Arzt mal über das Medikament "Lyrica" sprechen und das mal einschleichen.... (kannst dich ja mal darüber erkundigen / bei mir oder im Internet.... ne nach dem)

Lebenslange Einnahme: Grundsätzlich hat dein Arzt nicht unrecht. Ich weiss natürlich nicht wie alt du bist. Aber man kann dieses Medikament durchaus lebenslang einnehmen ohne gröbere Probleme zu kriegen. Eventuell hat man im Alter dann mal öfters als üblich Probleme mit der Blase / Nieren oder Leber. Und die Dosierung wird s.w auch laufend steigen .... Ich sehe es als keine Lösung. Da würde ich ganz andere Medikamente lebenslang einsetzen für deine Indikation.

Lg -- Hoffe das hat geholfen, falls nicht - Einfach schreiben , hier oder Privat oder auf meiner Website ....

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung