Medikamente aus der örtlichen Apotheke 50% teurer als im Onlineshop - ist das Wucher?

11 Antworten

Hallo, die Produkte aus den Onlineapotheken sind oft Reimporte.

Das bedeutet, diese wurden in Deutschland produziert, ins Ausland exportiert und danach wieder importiert.

Auf diese Art werden die Mittel anscheinend deutlich günstiger.

Um Himmels Willen - wo fängt man hier mit einer Erklärung an ? Haben Sie irgendwann im Laufe Ihres Lebens mal gelernt, wie Wirtschaft funktioniert und warum unser ganzes System seit Jahren auf den Kollaps zusteuert ? Vermutlich NICHT ! Also ... ich versuch's mal - am Beispiel von NeoAngin, wobei das in anderen Branchen deckungsgleich ist und schon Jahre vorher angefangen hat. Bestimmend für den Preis einer Ware ist IMMER primär der Hersteller. NeoAngin kostet im Einkauf 4,34 Euro PLUS 19 % Mehrwertsteuer. Also rund 5,20 Euro. Abgabepreis laut Hersteller ist 8,10 Euro. Also NIX WUCHER der Apotheke !!! OK, nun kann der Hersteller der Apotheke Rabatte einräumen. Aber rechnen Sie mal selbst, was das für Rabatte sein müssen, wenn die (Versand-)Apotheke trotz eines Verkaufspreises von 4 Euro noch was verdienen will ? Porto und Verpackung finanzieren muss ? Denjenigen, der das Päckchen packt, finanzieren muss ? Irgendwas stimmt hier schonmal nicht. Eine Möglichkeit ist, dass zum günstigen Preis B-Ware vertrieben wird. In Deutschland angeblich bisher unwahrscheinlich. Oder aber ein Phänomen, das wir immer wieder beobachten: Jemand mit viel, viel Geld subventioniert solche Schleudern. Solange, bis der mit Preisdumping genügend Leute wie Sie gefunden hat, die dann nicht mehrin der Apotheke vor Ort einkaufen. Dann macht die Apotheke vor Ort zu und die Versender haben plötzlich keine Konkurrenz mehr. Und dann hauen die die Preise rauf, dass es nur so kracht. Dann kostet Ihr NeoNagin plötzlich nicht mehr 4 Euro, auch nicht mehr 8,10 - sondern 15 Euro. Glauben Sie nicht ? Dann kaufen Sie mal in den USA ein Nasenspray, wenn Sie Schnupfen haben. Kostet 50% mehr als in Deutschland in der "normalen" Apotheke. So funktioniert Marktwirtschaft. Nur ist der kranke Patient ein schwacher Marktbeteiligter, denn er braucht Medikamente schnell. So, wie der Urlauber an Ostern auch Benzin braucht und dank der Macht der wenigen grossen Konzerne pro Liter 10 Cent mehr zahlen muss. DAS ist Wucher, aber das solange es Leute gibt, die zwar über die hohen Spritpreise jammern, aber ernsthaft so eine Frage stellen wie SIE, solange haben die Grosskonzerne alle Macht der Welt. Traurig. Übrigens: Es gibt eine Verordnung, derzufolge eine Wasre nicht unterhalb ihres Einkaufspreises verkauft werden darf. Das hat auch seine Gründe. Nur: In der Pharmabranche gilt diese Regel nicht. Noch nicht. Es wird Skandale geben. Denken Sie an mich. So, wie Real verfallenes Hackfleisch umetikettiert hat oder die Chinesen Babynahrung mit Kunststoffpulver gestreckt haben oder oder oder. Billig um jeden Preis ohne Einbusse an Qualität geht nicht !

jhirsch  13.03.2011, 17:55

Genau ! Und wie sagt mein Lieferant? Wenn Sie die Krankenkasse dazu bewegen können, dass meine Mitarbeiter 10 % weniger Beiträge zahlen und die Miete 10% niedriger ist, unterhalten wir uns über Rabatte. Aber grade bei Medikamenten ist das Preisgeschachere genauso blöde wie bei EDV Zubehör. Bei einem Auto oder teueren Teil handeln, ok, aber für den Gewinn an einer so popeligen Packung würden viele gar nicht sich erst hinter den Ladentisch stellen.

LindaWu  23.12.2017, 08:54

Also doppelt so teuer könnte ich ja verstehen. Aber fast viermal (!!) so teuer, wie z.B. bei rezeptfreien Allergietabletten!!!! 7,80 Euro im Netz, 30 Euro (!) in der Apotheke!!! Das erklärt sich nicht durch gängige Wirtschaftsprozesse. Das ist Wucher.

wallenstein  16.01.2018, 17:15
@LindaWu

naja, jetzt müsste man über Fakten reden: WELCHES Präparat war es ? Mitunter gibt es Erklärungen dafür, die nicht auf den ersten Blick zu erkennen sind.

Aber bleiben wir mal im Pauschalen und setzen voraus, dass die 30 Euro dem Preis entsprechen, die der Hersteller als "UVP" ansetzt. Dann verlangt den die Apotheke beim Blick in die Datenbank. Das ist KEIN Wucher.

Wucher wäre es unter Umständen, wenn sich eine Apotheke die Notlage eines Kunden zu Nutze machen würde und dem Patienten mit erkennbarer Allergie die Tabletten bewusst teurer anbieten würde. Das nennt man bei Mineralölkonzernen und Schlüsseldiensten übrigens "freie Marktwirtschaft".

Dann stellt sich nur die Frage, warum ein anderer Anbieter den UVP so dramatisch unterbietet. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Nachvollziehbare, aber auch illegale.

Aber eine Reihe solcher Möglichkeiten sind langfristig für den Patienten möglicherweise problematisch ... auch das kennen wir aus andeen Branchen.

Der Konzern mit viel Geld im Hintergrund macht die Wettbewerber platt - und wenn er der Monopolist ist, zieht er die Preise hoch. Gerade erlebt bei den Fluggesellschaften, wo die Flüge, die Air Berlin nciht mehr bedient, nun draastisch teurer sind.

Soweit mal das "Allgemeine". Schön wäre, wenn wir uns noch konkret über die Allergietabletten unterhalten könnten. Der Begriff "Wucher" in Unkenntnis der Zusammenhänge ist unschön.

also ich bin unter 18 und bekomme sie kostenlos =D

ArwensStern66  12.03.2011, 17:45

nicht alle!

Das ist kein Wucher. Große Versandapotheken haben keinen großen Laden der Finanziert werden muß sondern nur ein Warenlager aus dem versendet wird. Du bezahlst natürlich um die Ecke die Ladenmiete und die hübschen Glasvitrinen mit.

Es liegt daran das bei Online Shops keine Mitarbeiter bezahlt werden müssen.

Musst aber im Online Shop auf die Mehrwertssteuer schauen ob die mit im Preis sind + Versand.

Ob die MEdikamenta auch wirken kann ich dir nicht sagen :)