Leistenbruch OP unter Voll Narkose oder nur örtlich betäubt?

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Es gibt tatsächlich Länder, in denen man relativ kleine Eingriffe wie diesen in örtlicher Betäubung durchführt, Deutschland gehört aber nicht dazu. Hier darf man noch schön schlafen, zumal die OP heutezutage meist minimalinvasiuv im sogenannten Schlüsselloch-Verfahren operiert wird, da muss verfahrensbedingt eine Vollnarkose sein. Sollte es auf die "klassische" Art offen operiertwerden (auch möglich und nicht falsch) könnte man als besonders Mutiger noch eine Spinalanästhesie in Erwägung ziehen, aber exotischer geht es nicht. Die Chance auf eine Vollnarkose steht bei dir also extrem gut. Viel Erfolg!

Locke334 
Fragesteller
 25.02.2012, 12:07

Vielen Dank schon mal für die Hilfreiche Antwort, wie lange bleibe ich denn dann im Krankenhaus und wann bin ich denn nach der OP wieder voll Einsatzbereit ??

DoktorNoth  25.02.2012, 16:32
@Locke334

Wie gesagt operierten das manche ambulant, also noch am selben Tag wieder nach Hause, meist sind es etwa drei Tage. Danach einige Zeit nicht schwer heben oder Leistungssport, etwa für 14 Tage

Du solltest wenn es geht immer eine Narkose vermeiden denn je nach dem an welchen Anästhesisten du gerätst könnte es dir so ergehen wie es mir ergangen ist. Eine Narkose ist bei weitem nicht so harmlos wie immer behauptet wird. Ich habe dem Anästhesisten im KH beim Vorgespräch für die Narkose gesagt, dass ich 1.) vor der Narkose genügend Sauerstoff einatmen möchte (aktive Präoxygenierung). 2.) eine flache Narkose haben möchte um Narkoseschäden bzw. Hirnschäden auszuschließen 3.) nach der OP gleich wieder aufwachen möchte. 4.) erst dann auf die Station verlegt werde, wenn ich wieder vollkommen wach bin und meine Atmung wieder normal ist. Am anderen Tag um 9:20 Uhr musste ich mich plötzlich ganz schnell OP fertig machen obwohl ich erst um 10 Uhr operiert werden sollte. Zwei Schwestern haben mich dann in den OP gebracht. Die eine Schwester hat mir Vorwürfe gemacht weil ich gerade vom Duschen kam und noch nicht OP fertig war. Die andere Schwester hat sich über mich lustig gemacht und ausgelacht als ich mich auf den OP Tisch gerollt habe. Als sie bemerkte, dass ich dies gesehen hatte war sie plötzlich ganz freundlich und wünschte mir alles Gute. Dann kam ein fremder Anästhesist begrüßte mich legte mir einen Zugang und die Pulsoxymetrie an. Dann ging er wortlos wieder weg. Dann kam eine fremde Person machte irgendetwas an meinem Arm und ging auch wieder weg und rief dem Anästhesisten etwas zu. Da begriff ich erst, dass er das Hypnotikum schon injiziert hat. Dann schlief ich ein und keiner war bei mir zum beatmen. Ich wollte noch reagieren und nach Sauerstoff verlangen aber dazu bin ich nicht mehr gekommen. Ich hatte auch noch keine RR Manschette und keine EKG Elektroden an. Ich weiß nicht wie lange ich dann ohne Beatmung da gelegen habe und wann ich an die Überwachungsgeräte angeschlossen wurde. Denn nach dem Einschlafen hört man auf zu atmen und muss beatmet werden. Leider bin ich von dieser Narkose erst spät am Abend auf der Station wieder wach geworden. Vom Aufwachraum weiß ich gar nichts. Seit dieser Narkose habe ich sehr oft Kopfschmerzen, Gedächtnisstörungen und Wortfindungsstörungen. Während der OP war mein Blutdruck für 35 Minuten nur 75/40 mm Hg. Bei diesem niedrigen Druck wird das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das KH in Duisburg Fahrner Str. sagt, meine Ausfallerscheinungen hätten nichts mit meiner Narkose zu tun sondern wären sowieso gekommen. Das es Zeitgleich mit der Narkose aufgetreten ist wäre Zufall. Ich glaube das aber nicht. Meine Ängste und Wünsche wurden nicht berücksichtigt. Als ich am anderen Tag eine Schwester darum bat mir eine Tasche aus meinem Schrank zu bringen antwortete sie "das können sie auch selber" und das nach einer Bandscheiben OP. Der Arzt hatte mir noch gesagt, dass ich nach der OP auf keinen Fall schwer heben darf. Dieser KH- Aufenthalt hat mein Leben verändert. Ich habe heute noch Alpträume davon. Da ich dem Aufklärungsanästhesisten meine Ängste und Wünsche nur mündlich mitgeteilt hatte und er dies nicht an den durchführenden Anästhesisten weitergegeben hat, ist alles schief gelaufen. Der Anästhesist hat lediglich das Personal auf 4 AB informiert, dass ich sehr ängstlich bin worauf sich das Personal dann über mich lustig gemacht hat. Im OP konnte man dem Personal Stress ansehen. Ich habe vor der OP keinen Sauerstoff bekommen und die Narkose war viel zu tief. Es ist ganz wichtig, dass der Anästhesist schon viel Erfahrung hat! Aber mein Anästhesist hat wahrscheinlich an Selbstüberschätzung gelitten und war der Meinung, dass er mir vorher keinen Sauerstoff geben braucht weil er ja so perfekt ist und mich in ein paar Sekunden intubieren kann. Leider muss da wohl etwas schief gelaufen sein.

Mullemaus03  28.02.2012, 10:45

was du da beschreibst klingt wirklich schlimm aber dann hast du warscheinlich einfach nur pech mit dem personal gehabt :-( ich wurde schon drei mal in vollnarkose gesetzt und mir wurde immer erst nach dem einschlafen sauerstoff zugeführt mit der begründung das das einsetzen des Tubus sehr unangenehm ist . ich war mit allen drei narkosen sehr sehr zufrieden die letzte worte ambulant gemacht und nach 15 minuten war ich schon wieder wach und mir ging es super bis auf die halsschmerzen da wurde ich gleich darauf hingwießen das dies vom turbus kommt.

ede45  28.02.2012, 23:29
@Mullemaus03

danke für die antwort! aber du verwechselst da etwas. ich möchte nur kurz antworten. man kann dich nur intubieren wenn du in narkose liegst also schläfst. denn ohne ein muskelrelaxahns (legt deine muskeln lahm u. du hörst auf zu atmen) würde sich dein körper so wehren, dass du nicht intubiert werden kannst. auch die präoxygenierung (sauerstoff geben) wird meistens nach dem einschlafen bzw. nach dem hypnotikum gemacht weil der patient keine nebenluft einatmen darf bzw. sollte. trotzdem bekommt man vor dem einschlafen aus mehreren gründen sauerstoff zum einatmen. viele meinen, das wäre schon das narkosegas aber das stimmt nicht zu mindest in den meisten fällen. mir wurde das hypnotikum gespritzt. nach ca. 20 sec. schlief ich ein und hörte auf zu atmen. bei dir stand bestimmt der anästhesist dicht neben dir als du einschliefst und hat dich dann beatmet. bei mir waren alle weggegangen und wenn keiner bei mir war kann ich auch nicht beatmet werden. du bist auch sicherlich vor dem einschlafen an die überwachungsgeräte angeschlossen worden so wie es vorschrift ist. ich nicht! schau dir eine normale allgemeinanästhesie unter dieser adresse an. http://de.wikipedia.org/wiki/Narkose

Ich hatte auch schon zwei Leistenbrüche und habe mir die OP unter Vollnarkose machen lassen. Das kann man dem Arzt sagen und er wird das auch akzeptieren. Du bist der Patient und sagst, was mit dir gemacht wird. Meist werden bei örtlicher Betäubung die Spritzen in den Rücken gesetzt. Ein falscher Stich und man könnte im Rollstuhl sitzen. Bei der Vollnarkose bekommt man nichts mit. Wacht auf und die Chose hat man hinter sich.

....man oh man was hier mal wieder an gefährlichem Halbwissen verbreitet wird. Ein Leistenbruch ist sehr gut in örtlicher Betäubung zu operieren. Allerdings sollte man es nur von einem Arzt machen lassen der diese Methode beherrscht. Zudem sind nicht alle Op Methoden mit örtlicher Betäubung machbar und nur einseitige Hernien. Gemacht wird es routinemässig an der Uniklinik Aachen,Krankenhaus Gross Sand in Hamburg, Evk Hamm und in München (einfach mal googlen). Hier schon tausendfach gemacht mit grossem Erfolg und Komfort für die Patienten. ...hat also mit Mut wenig zu tun.

Also Leute!! meine OP steht unmittelbar bevor!! Morgen früh, PANIK!!! aber ob vollnarkose oder nicht, kann der Patient entscheiden!! frage ist nur ob der Arzt es auch macht! das will nicht jeder! mein arzt und anestesist sind einverstanden das mit örtlicher beteubung zumachen! allerdings hebe ich mir die entscheidung auf während der op doch noch auf vollnarkose umzusteigen. also das in Deutschland Hernie OP "nur" unter vollnarkose gemacht werden ist schlichtweg FALSCH! PUNKT!!

und wenn wie der eine hier schreibt, solche fehler gemacht werden/wurden, kannst Du das Kranken haus verklagen! Du wirst im Normal fall niemals vom einen anestisisten beraten und vom anderen behandelt! ist verboten, also kann ich mir nur vorstellen das du in Polen warst ;-) oder Du hast sie so mit deinem fachlatein geärgert, das sie wohl dachten du kannst dich locker selbst behandeln während der OP!?!

und die schäden oder spät folgen einer narkose die du hier beschreibst, fanden haubsächlich bis vor 20 jahren statt, heute ist das medikament, die technik und die ärztre soweit geschult das das risiko solcher probleme unter 1% liegen. ich habe mehrer gespräche geführt, bis ich ein arzt gefunden hab, bei dem ich mich wohlfühle, trotz der PANIK! ich habe unzählige bericht und erfahrungsbericht gelesen, aber sowas habe ich hier zum erstenmal gelesen.