Ist es einfach, den Hausarzt zu wechseln?
Kann man ´einfach so´ den Hausarzt wechseln? Muss das mit der Krankenkasse beredet werden, bzw. braucht man eine "Erlaubnis" derenseits? Der Grund ist, dass ich mich unwohl bei meinem jetzigen Hausarzt fühle und unfreundlich behandelt werde.
5 Antworten
Du hast die freie Arztwahl. Der Wechsel sollte entsprechend einfach sein, sofern du einen anderen Arzt findest.
Von deinem jetztgen Arzt kannst du deine Befunde (allso alles, inklusive Aufzeichnungen des Arztes) anfordern gemäß § 630g BGB und DS-GVO.
Das kannst du dann dem neuen Arzt geben, um ihm den Einstieg zu erleichtern.
Du sagst denen bei der Rezeption das und explizit dazu, dass du alle Unterlagen möchtest, also wirklich alles.
Dann sollte sich das eigentlich von alleine regeln.
Wenn nicht, dann schriftlich per Einschreiben eine Frist setzen.
Wo du die Unterlagen hinhaben möchtest, kannst du denen bei der rezeption sagen. Geben müssen sie dir eine elektronische Abschrift. Die Kosten für diese können sie dir theoretisch in Rechnung stellen (wird aber kaum ein Arzt tuen denke ich, da das kaum etwas kostet).
Okay, vielen Dank!
Die Krankenkasse juckt das nicht. Du musst nur deinen bisherigen Arzt bitten, dass er deinem "neuen" Arzt deine Unterlagen zukommen lässt.
Also nur wenn dir das wichtig ist. Du kannst den Arzt auch einfach so wechseln und es mit gar keinem absprechen.
Ist es sehr wahrscheinlich, dass der neue Arzt nach den alten Unterlagen fragen wird?
Wenn du beim neuen Arzt bist, kannst du ihm einfach mitteilen, dass du das nicht möchtest.
Da hat er auch kein Recht, den alten Arzt einfach zu kontaktieren für die Unterlagen, oder? Ich weiß nicht, ob die ein Recht haben, untereinander zu kommunizieren, da sie beide ja Ärzte sind?
Sofern kein ausdrücklicher "Hausarztvertrag" abgeschlossen worden ist, kannst du ohne weiteres sofort wechseln.
Woher genau würde ich rausfinden, ob ein solcher Vertrag existiert? Beim Arzt oder bei meiner Krankenkasse? Ich glaube meine Eltern würden es nicht wissen
Ich gehe davon aus, dass das NICHT der Fall ist.
Beim sog. "Hausarztmodell" gibt es extra einen schriftlichen Vertrag mit Einverständniserklärung und Kündigungsfristen.
Mein Rat: einfach Arzt wechseln.
Du musst nur mit der Krankenkasse reden, wenn du am Hausarztmodell teilnimmst
Wäre dann sinnvoll, erst meine Krankenkasse zu fragen, ob ich an diesem Modell teilnehme, richtig? Ich war so weit ich weiß bis ich 18 wurde mit meinen Eltern zusammen versichert, aber das fällt ja durch die Volljährigkeit automatisch weg, richtig?
Das fällt nicht automatisch weg. Erst wenn du dich selbst versicherst, also wenn du ein Einkommen hast.
da du sehr jung bist, wirst du nicht an so einem Model teilnehmen. Da kommt man nicht durch Zufall rein, das macht man bewusst.
Du kannst übrigens auch wechseln, wenn die Versicherung über deine Eltern geht. Du musst sie auch nicht fragen
Ich habe ein eigenes Einkommen, aber muss vieles "abtreten" an das Arbeitsamt, soweit ich das weiß. Ich bekomme generell weniger, da ich in einem Hilfswerk für Behinderungen teilnehme/arbeite.
Das spielt für den Wechsel keine Rolle
Kein Problem. Du hast freie Arztwahl, geh einfach zu einem anderen Arzt und leg dort dein Versicherungskärtchen vor, mit der Krankenkasse muss da nichts abgeklärt werden. Geht ganz unproblematisch.
Wie genau würde ich diese anfordern? Einen Antrag irgendwie dort abgeben? Und würden diese Unterlagen zu mir kommen oder direkt zum neuen Hausarzt, sobald ich einen habe?