Ist die Dunkelfeldmikroskopie als Borreliosenachweis das Mittel der Wahl?

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich bin Heilpraktiker und kann aus meiner 35-jährigen Erfahrung mit Dunkelfeldmikroskopie sagen, daß man damit weder eine Borreliose noch sonst eine Infektionskrankheit diagnostizieren kann. Die einzigen sinnvollen Möglichkeiten wurden hier bereits genannt - Antikörper- bzw. Erregernachweis, notfalls im Liquor.

Allgemein zur Dunkelfeldmikroskopie: Diese Methode wurde ursprünglich nicht dazu entwickelt, klinische Diagnosen zu stellen, sondern um eine Aussage über das innere Millieu des Patienten zu machen. Denn oft scheitert eine an sich gute Therapie an eventuellen Therapieblockaden, die sich mit der Dunkelfeldmikroskopie sehr einfach und schnell nachweisen lassen. Leider wird die Methode aber von einigen Kollegen und naturheilkundlichen Ärzten mißverstanden bzw. überinterpretiert. Fazit: klinische Diagnose verfahren lassen sich in keinem Fall durch Dunkelfeldfeldmikroskopie ersezten.

lordbuerzel 
Fragesteller
 14.11.2010, 10:23

Danke für deine Antwort. Ist zwar ein anderes Thema, aber könntest du nochwas zur heilpraktischen Behandlung der Borreliose sagen? Wie würdest du da rangehen? Was hältst du von der Behandlung mit 'Wilder Karde'?

dionysos  14.11.2010, 13:58
@lordbuerzel

Infektionskrankheiten lassen sich kausal nicht naturheilkundlich behandeln, denn das würde bedeuten, es gäbe ein Mittel, das den Erreger eliminiert. Das leisten aber im besten Fall nur Antibiotika etc.

Wohl kann man die Frage der Kausalität auf einer tieferen Ebene stellen und sich fragen, warum der Mensch anfällig für diesen Erreger ist. Dann wären wir wieder beim inneren Milieu, welches den Nährboden für Krankheiten liefert (oder im gesunden Fall eben nicht liefert).

"Inneres Milieu" bedeutet, daß im Gegensatz zur klinischen Denkweise, wo die Organe bzw. deren einzelene Zellen das morphologische Substrat der Krankheit darstellen, im Gegensatz dazu diese Zellen nicht im luftleeren Raum angesiedelt sind, sondern vielmehr mit dem sie umgebenden Bindegewebe und den Körperflüssigkeiten (und hier wären wir beim Blut bzw. dessen Dunkelfelduntersuchung) eine unzertrennbare funktionelle Einheit bilden. Dieser Ansatz aber liegt diagnostisch wie therapeutisch außerhalb der klinischen Medizin.

Fazit: für die Behandlung beim Heilpraktiker ist weniger die klinische Diagnose zielführend, sondern eine auf das "System Mensch" bezogene Gesamtschau, worin das Dunkelfeldmikroskop nur einen von mehreren Mosaiksteinen liefert.

ist auf jeden Fall ein probates Mittel. Gleichzeitig können noch eine ganze Reihe andere Bewohner deines Blutes festgestellt werden. Auch über die Beschaffenheit deines Blutes kannst du viel erfahren.

Ich mache das regelmäßig spätestens alle 2 Jahre. Mir ging es einmal hundsmiserabel und kein Arzt fand etwas. Erst bei einer Dunkelfelduntersuchung stellte sich herauus, dass ich schwarzen Schimmel auf meinen Candida-Pilzen hatte. Danach das richtige Mittel - und in drei Wochen war der Spuk vorbei.

Außerdem fand ich den Blick ins Blut hochspannend.

Und bei mir kostet so eine Untersuchung deutlich mehr als die 120 €. Ich zahls trotzdem gern, es geht um meine Gesundheit

lordbuerzel 
Fragesteller
 12.11.2010, 15:34

Aha! Aber warum Schimmel auf dem Schimmel? Candidapilzbefall ist doch schon schlimm genug, aber du hattest einen Pilzbefallbefall des Pilzbefalls? Irre!!!

Raimund1  12.11.2010, 22:40
@lordbuerzel

Ich habe einen Keller "entschimmelt" und dabei den schwaren Schimmel eingeatmet...

Geh zu einem Rheumatologen. Er kann es feststellen und diese Untersuchung kostet dich gar nichts!

Ich muss das alte Thema nochmal aufgreifen, da es über Suchmaschinen schnell ausgespuckt wird. Da die hilfreichste Antwort ganz klar falsch ist. Borrelien sind im Dunkelfeldt-Mikroskop (400-Fache Vergrößerung) sehr gut sichtbar, da sie von der Länge ungefähr doppelt so groß wie rote Blutkörperchen sind. Da ich sie nun mit eigenen Augen in frischen Blutproben ausmachen konnte, halte ich das für eine der genauesten Methoden, um eine Borreliose auszuschließen. Antikörper-Tests können, wenn auch gerne bestritten, trotz Borrelien negativ ausfallen. Das passiert in seltenen Fällen, wenn z.B. ein Gendefekt vorliegt oder wenn die Infektion frisch ist und das Immunsystem noch nicht passenden Antikörpern als Immunantwort reagieren konnte. Einige Schulmediziner benutzen auch solche Mikroskope, ob man also wirklich 120€ bezahlen muss, sei dahingestellt.

Jacomologie  04.03.2013, 09:22

Ich gebe dir recht! Möchte aber noch etwas ergänzen! Man kann im Mikroskop nicht unterscheiden welche "Spirochäte" es ist! Also Syphilis, Leptospirose oder Borrelien lässt sich nicht eindeutig klären. Also auch die Borrelien-Art lässt sich nicht bestimmen. Die Behandlung ist allerdings immer die Selbe und die Symptome wiederum geben ein recht eindeutiges Zeichen um welche Spirochäte es sich handelt! Labortests, wie z.B. WesternBlot können da auch weiterhelfen! Grüße!

Da ein kultureller Nachweis der Borrelien schwierig ist, greift man auf serologische Methoden (also Antigen-Antikörper-Reaktionen im Blut) zurück, die ebenfalls noch unbefriedigend sind. Bessere Ergebnisse kann man mit dem sogenannten Westernblot erzielen; der Westernblot ist eine serologische Methode, mit der Antikörper "aufgespürt" werden können, die gegen Teilantigene des Erregers gerichtet sind. Immunfluoreszenztests (IFT) und Enzyme Linked Immunosorbent Assays (ELISA) sind zudem als quantitative Tests anwendbar. Die Dunkelfeldmikroskopie - so genial sie für vieles ist - ist für die Borreliosediagnostik wissenschaftlich NICHT anerkannt. Als "Mittel der Wahl" würde ich sie nicht bezeichnen. Ich weiß nicht, ob Dir das weiterhelfen kann?