In Notaufnahme wgen Bagatelle- Symptome?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Das geht gar nicht! 75%
Ich enthalte mich. 17%
Ist nicht so schlimm. Wo zu gibst denn Krankenhäuser. 8%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Das geht gar nicht!

Hi,

ich finde, man muss hier konsequent "medizinischer Laie ist sich bei grenzwertigen Zustand unsicher" von "ganz offensichtlicher Bagatelle" abgrenzen.

Fall 1 ist verständlich und in gewisser Weise unvermeidbar - nicht einmal Fachpersonal mit entsprechender Ausbildung und einschlägiger Erfahrung kann immer treffsicher sagen, ob die ambulante Behandlung ausreicht oder nicht.

Fall 2 ist da eher das Problem. Das sind nämlich die Fälle, wo auch den Betroffenen klar ist, dass kein akuter Notfall vorliegt und mit Sicherheit nicht urplötzlich eintreten wird. Es sind auch die Fälle, die keine Lust auf einen Termin beim Hausarzt haben oder nachts um 4 meinen, die Bauchschmerzen seit drei Wochen müssen nun abgeklärt werden - eben das Krankenhaus als "24-Stunden-Premium-Arztpraxis" sehen.

Letztere Fälle stellen eine erhebliche Belastung der Notaufnahmen dar - und das oftmals auch, weil die Menschen ein kontinuierlich abnehmendes Bewusstsein für die eigene Gesundheit haben.

Was vor zwanzig Jahren noch selbstverständlich mit Hausmitteln behandelt wurde, wird heute mit der gleichen Selbstverständlichkeit in die Klinik gebracht. Und dann kommen die Beschwerden über ewig lange Wartezeiten als "Nicht-Notfall". Das ist einfach ein Teil des Problems.

LG

SaniOnTheRoad  07.08.2020, 10:24

Danke für den Stern!

Das geht gar nicht!

Wobei dazu muss ich sagen, ich hab meine Mutter vor Zwei Wochen in die Notaufnahme gefahren, weil sie irgendwie irgendwelche Nerven oder so eingeklemmt hatte (???), jedenfalls schrie und heulte sie wie am Spieß....; und da war die Notaufnahme leer...Und das an einem Sonntag Nachmittah während Corona. Wir waren sofort dran gekommen. Also über zu viele Heulsusen kann ich mich quasi nicht beschweren.

SLucoccesetto 
Fragesteller
 04.08.2020, 21:47

Da haben Sie extrem Glück gehabt. Erstmal gute Besserung für Ihrer Mutter. Bei uns vor Kurzem, beschwerte sich der Arzt bei einer kurzen Raucherpause über viele Patienten, die normalerweise vom Hausarzt behandelt werden sollten. Auf diese Reaktion habe ich ihn bei meiner Behandlung konfrontiert. Er meinte damit in erster Linie, Leute mit Durchfallproblemen, leichte Verstauchungen oder z.B. Kopfschmerzen.

Meiner Meinung nach gehören solche Patienten echt nicht in die Notaufnahme, da diese die echten Notfälle behindern. Normalerweise müssten solche Leute ein Teil der Rechnung selbst tragen. Dann überlegen die das nächste Mal vorher in die Notaufnahme zu gehen oder lieber zum Hausarzt.

Lalala387  04.08.2020, 21:53
@SLucoccesetto

Ja danke, meine Mutter konnte an dem Tag überhaupt nicht laufen, hab sie dann im Rollstuhl gefahren. Aber die Arzte haben da irgendwie was massiert und gemacht und Salbe und ka, am nächsten morgen gings dann wieder .Könnt man jetzt eigentlich auch drüber streiten ob es dann so nötig war, aber sie konnte nicht mehr laufen und hatte echte schmerzen.

Wie auch immer, kann den Arzt gut verstehen, hast durch Corona eh zu viel zu tun, wahrscheinlich ohnehin so viel zu tun und zu wenig Mitarbeiter und dann kommeb noch so " Simultanten" , die keinen Schnupfen aussitzen können. Ich würd die als Arzt wieder nach Hause schicken .

LG

SLucoccesetto 
Fragesteller
 04.08.2020, 21:57
@Lalala387

Ich bin zwar kein Arzt aber wenn man nicht laufen kann und dann noch vor Schmerzen schreit, hätte ich sie auch in die Notaufnahme gefahren. Das hätte auch was Schlimmes sein können. Dann doch lieber auf eine Nummer sicherer gehen...

Das geht gar nicht!

Erst heute habe ich in den Nachrichten gehört, dass geplant ist, dass Menschen, die unnötig in die Notaufnahme fahren, eine Gebühr dafür zahlen müssen. Das, finde ich, sollte definitiv eingeführt werden. Man sollte aber auch die andere Seite der Medaille sehen. Wenn beispielsweise eine ältere Dame, die alleine zuhause wohnt und niemanden aus der Familie in der Nähe hat, der sich um sie kümmern kann, ein gesundheitliches Problem hat, dass eigentlich nichts für die Notaufnahme ist, sie sich aber hilflos fühlt und sich in die Notaufnahme fahren lässt oder selbst dorthin fahren kann, dann würde ich keine Gebühr erheben. Wenn sich jemand schlecht fühlt und nicht genau weiß, was er haben könnte und deshalb in die Notaufnahme fährt, dann würde ich, wenn ich Arzt wäre, den Patienten untersuchen und wenn er etwas hat, was man nicht unbedingt im Krankenhaus behandeln lassen muss, den Patienten beim Hausarzt anmelden. Aber, grundsätzlich finde ich es schade, dass es Menschen gibt, die ohne triftigen Grund (Finger leicht eingeklemmt, Erkältung usw.) in die Notaufnahme fahren. Das sind Sachen, für die man auch zum Hausarzt fahren kann.

Woher ich das weiß:Recherche
Das geht gar nicht!

Ist schließlich für richtige Notfälle. Diese Leute blockieren Ressourcen und verschwenden Zeit.

Ich enthalte mich.

Es sollte klar sein, daß eine Schürfwunde keine Notaufnahme erfordert. Und eigentlich sollte auch klar sein, daß eine Erkältung keine NA erfordert.. Allerdings kann nicht jeder unbedingt gut einschätzen, was denn grad das problem ist. Vor allem, wenn vielleicht noch keine eigene Erfahrung mit dem Beschwerden vorliegt. Wenn also jemand mit einer relativ plötzlich auftretenden Magen darm Grippe in die Na kommt, weil er vielleicht denkt, daß es eine Lebensmittel Vergiftung sein könnte, dann kann man das unter Umständen noch nachvollziehen..

.. Prinzipiell aber ist hier der gesunde Menschenverstand bei vielen Menschen irgendwo mal stehen geblieben.. Und besagte Schürfwunden, oder gar simple Kopfschmerzen sidn in der NA anzutreffen.. Was auf vielerlei Arten traurig ist. Und dann auch mal sowas von garnich geht..