Gibt es eigentlich Naturvölker, die sich völlig fleischlos ernähren?

6 Antworten

Ich vermute aber, dass der Mensch damit gegen seine Natur handelt.


Ja, aber "gegen die Natur" ist eine schwierige Sache philosophisch gesehen- denn die Natur des Menschen ist... alles am Menschen irgendwie, und natürlich ist was.... bisher passiert ist oder getan wurde...?

https://de.wikipedia.org/wiki/Naturalistischer_Fehlschluss

Beim Veganismus ist es ja eigentlich uninteressant ob der natürlich ist- denn in der Natur der Dinge liegt es dass man künstlich supplementieren kann. Die Frage ob Veganismus durchführbar ist ohne übermäßigen Aufwand oder gesundheitliche Probleme kann man mit Ja beantworten. Das reicht doch.

Deshalb wüsste ich gerne, ob außerhalb der "Zivilisation" irgendwo ausschließlich Pflanzen gegessen werden.


Nein, das wäre auch unmöglich. Man braucht nicht mal ins Detail zu gehen. Die entsprechenden Menschen könnten sich nicht gesund erhalten.

Aaaaber: Nächstes philosophisches Fettnäpfchen: Man könnte viel darüber diskutieren ob es so etwas wie Naturvölker gibt. Denn außerhalb der Zivilisation bedeutet nicht außerhalb jeglicher Kultur- insofern ist es (wieder) für die Grundfrage wie Veganismus zu beurteilen ist uninteressant was etwa irgend ein Volk so macht, nur weil die Leute abgelegen wohnen und von der Globalisierung abgeschottet sind- dadurch wird man nicht zum Testfall für das "Wahre und Natürliche".

Na klar - wenn sie kein Fleisch finden können. Das Kennzeichen eines opportunistischen Allesfressers wie des Menschen ist, dass er isst, was er kriegen kann, um nicht zu verhungern.

Fleischverzicht als Ideologie kann sich nur der leisten, der genug zu essen hat. Fleischverzicht aus praktischen Gründen (weil man die Pflanzen lieber selber isst, als damit das Schwein zu füttern, das man erst später essen würde) kommt in Notzeiten auch vor.

Es gibt KEINE veganen Naturvölker. Die Menschen betreiben, seit es sie gibt (ca. 1,5 Millionen Jahre) großen Aufwand, um an tierisches Protein zu kommen.

Dies beobachtet man sogar bei Schimpansen, Bonobos etc: Diese gehen regelrecht auf die Jagd. Sie fressen jedes Vogelnest aus und sogar eigene schwache Artgenossen.

es gibt noch wenige, kleine in Amazonas und Afrika.

Aber etwas anderes ist wichtiger: der Mensch ist von Natur aus Pflanzenesser, kein Omnivore, kein Carnivore

Das "Vitamin B12 Argument" seitens der Fleischesser zieht nicht, auch sie sind davon betroffen, deswegen wird bekanntlich B12 im Tierfutter beigemengt

Wenn der tägliche Kalorienbedarf durch pflanzliche Nahrung gedeckt wird, gibt es keine Mangelerscheinungen, selbst Vitamin B12-Mangel kann erst nach 20-25 Jahren sich bemerkbar machen und nur bei strenger Veganer (wie viele Menschen kennt Ihr die an Vitamin B12 Mangel leiden? Ich auch keine)

Nicht vergessen: Pflanzliche Nahrung liefert ALLE Nährstoffe (ausgenommen B12, welches nicht von Pflanzen, auch nicht von Tieren hergestellt wird und wie bereits geschrieben kaum ein Problem darstellt)

Ein Mensch braucht lebenslang ca. 40 g, Vitamin B12, der tägliche Bedarf liegt bei nur 5 µg (rechnet bitte mal aus wie wenig das ist))

Tierprodukte liefern kein Vitamin C, keine Ballaststoffe, keine Kohlenhydrate (unser bester Kraftstoff), aber

Tierprodukte liefern: viel Fett, Cholesterin (ist nicht dasselbe wie das im Körper hergestellte), Umweltchemikalien, Infektionserreger, Antibiotika

Der Mensch kann durchaus nur pflanzlich essen und gedeihen, mit Tierprodukten sieht es ganz anders aus: die Zivilisationskrankheiten greifen um sich, ein Zufall? Nein, in den letzten 15 Jahren ist der pro Kopf Fleischkonsum in Deutschland von ca. 45 kg auf ca. 63 kg angestiegen, ist es ein Wunder, dass es immer mehr kranke Menschen gibt?