Gehört Selbstbefriedigung bei Demenz zum Krankheitsbild?

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nein - selbstbefriedigung gehört nicht zum krankheitsbild eines menschen, der an demenz erkrankt ist...

selbstbefriedung gehört zu normalen menschlichen befriedigung aller menschen - auch wenn manche das verneinen werden / wollen...

ich kann deine sorgen, verunsicherung und auch deinen ekel gut verstehen, weil es für dich schwer verständlich ist, was da passiert...

bei menschen, die an demenz erkrankt sind, laufen viele dinge unkontrolikiert ab, weil im gehirn viele vernetzuingen nicht mehr "normal" ablaufen...

ich kann zum b esseren verständnis da auf den ganz tollen bericht / dokumentation von "quarks.de" bezüglich thema alzheimer verweisen, in dem ganz toll die entwicklung / auswirkung von demenz erkrankungen beschrieben wird...

demenzerkrankte wissen nicht mehr - je nachdem - welche stufe sie erreicht haben, was sie tun. es gibt zur zeit nach den bisherigen erkenntnissen 3 stufen der demenzerkrankungen;

die "erste stufe" ist, dass die menschen (und es kann jeden von uns treffen, auch hochintelligente, moralisch gut erzogene) merken, dass aufeinmal irgendwas nicht mehr übereinstimmt: was sie machen wollen, klappt nicht mehr, irgendwie läuft alles schräg - verzweiflung taucht auf, - folge ist verzweiflung, aggression, trauer, depressionen.

"stufe zwei": die erkrankung ist soeit fortgeschritten, dass die betroffenen in ihrer eigenen welt leben und vergleichbar sind mit ahnungslosen kleinkindern, die ihren natürlichen trieben nachgehen, nichts schlimmes mehr dabei finden, was sie tun, weil sie gar nicht mehr einordnen können, was gesellschaftlich "norm / richtig" ist....

dein Gartennachbar schint in der stufe zwei zu leben und man kann ihm eigentlich gar keinen vorwurf machen, dass er sich sexuell so verhält...

aber - für uns gesunden menschen ist so ein sexuelles verhalten in der öffentlichkeit ein grosses problem, den "sowas gehört sich nicht"

in der "stufe zwei" leben die demenzerkrankten mehr in der vergangenheit, sie können sich an so vieles erinnern, als sie noch jung waren - so wird bei deinem gartennachbarn unangenehmerweise sexuelle lust entfacht, wenn er junge frauen sieht - das er sich selber befriedigt, ist ihm nicht wirklich bewusst... aber für dich - die andern schrebergartennutzer mehr als unangenehm...

leider wirst du zum thema sexualität bei demenzerkrankten vorerst wenig - wenn überhaupt - im internet was vernünftiges finden, obwohl die problematik bei pflegekräften / betreuern nur zu gut bekannt ist.

nun - guten rat /hilfe: wenn es dir möglich ist, versuche mit der ehefrau über deine ängste / sorgen zu sprechen, damit sie vielleicht eine lösung findet, dass ihr man in eine tagesbetreuung kommt oder in ein pflegeheim für demenzerkrankte...

ich kann deine sorgen nur zu gut verstehen, denn du möchtest ja deine kinder vor "sexuellen übergriffen" schützen...

vielleicht ist die ehefrau auch froh, wenn sich jemand mal mit ihr über diese problematik unterhält, damit sie den mut findet, ihren mann - wenn auch schweren herzens - in ein pflegehim zu genen - denn bie ihrer generation herrscht leider noch oft das gesetz: im guten wie in schlechten zeiten, bis das der tod uns scheidet...

das sie ein anrecht auf ihr leben hat, wenn der partner so schwer an demenz erkrankt ist, wissen - oder wollen sie nicht wissen, weil sie sich an diesen treueschwur bei der heirat gebunden fühlen...

also - suche die möglichkeit zu einem klärendem gespräch...

der alte kranke mann ist zwar ein störfaktor, unangenehm - aber nur sich aufregen und nicht drüber regen wird nichts ändern... lg

Hi marlyvie, ddanke das du mir die Fortsetzung nicht übel nimmst. Ich denke auch das wir zusammen etwas runder als Antwort sind. Demenz ist eine Erkrankung die nicht nur einen betrifft und nicht nur durch wegsperren zu lösen ist. Wie auch einige andere auch noch. die gesellschaftliche Akzeptanz ist nicht sehr groß leider. Aber es gibt humane Lösungen die nicht beim anrufen der Obrigkeit anfangen und enden.

Also es ist so, das eine Demenz ein Symptom ist und keine Krankheit!

Die von Dir angegebenen Stadien sind nicht so bei jedem Menschen gleich!

Und auch ich denke, wie Merzherian schreibt....

@Modifee

danke für´s sternchen, lg, marlie

Das hätte ich auch so geantwortet. Deshalb will ich das nicht wiederholen, kann mich aber voll anschließen.

Eigentlich hast du nicht nur eine Frage oder ein Anliegen. Aber eins baut halt auf das Andere auf. Die Möglichkeiten des krankheitsbildes wurden ja fein von Maryvlie DH dargestellt. ihr sucht eine Möglichkeit damit umzugehen. Üblicherweise gehört das ausleben sexueller Gelüste in unseren Breitengraden nicht zum Bild in der Öffentlichkeit. Und die unvermittelte Konfontation mit entsprechenden Handlungen ist, freundlich ausgedrückt, nicht gerade wünschenswert für Kinder/Heranwachsende. Ob der Mann eine potientielle Gefährdung im Sinne eines Treibtäters darstellt, mag ich nicht entscheiden. Aber er trägt wohl momentan nicht gerade zum Seelenfrieden in der Anlage bei. Du hast seine Frau angesprochen. Ich denke, auch ie ist hilflos und vielleicht auch von chamgefühlen geprägt. Ältere Generationen sind da manchmal sexuell ein bichen verklemmter aufgewachsen. Vielleicht wäre es gut, wenn mal ein Gespräch unter Frauen gesucht wird. Zuerst.Vielleicht ist auch sie von dem (unbewußten) Verhalten ihres Mannes gekränkt/geschockt. Aber es muß thematisiert werden. Überlegt gemeinsam, wenn ihr alle Probleme dargestellt habt, eure Befürchtungen, wie ihr eine einvernehmliche Lösung findet. Es kann sein, daß die Ehefrrau auch mit der Betreuung hoffnungslos überfordert ist, DEMENZ ist eine sehr anstrengende Erkrankung für die Pflegenden. Besonders, wenn amn auch noch emotional mitgenommen ist. Versucht bitte eine Lösung zu finden, die der Frau hilft, Euch und euren Kindern, aber auch dem Erkrankten, der beileibe noch kein Triebtäter ist, sondern nur in seiner individuellen, weit zurücklebenden, Bruchstückhaften Welt lebt. Bitte sucht einen Weg, der ihn nicht einsperrt, sondern ihm noch einen Rest leben in freiheit, im vertrauten Umfeld gönnt. Aber ohne Onanieren vor kindern, dann lieber hinterm Rosenbusch.

liebe Merzherian, du hast hier in worte gefasst, was ich bei meiner antwort oben nicht auch noch reinschreiben wollte, weil ich dann zu viel platz in anspruch genommen hätte...

ich vermute auch, dass die ehefrau mit der situation "demenz" bei ihrem mann übervfordert ist - und das es gut und richtig wäre, wenn sich einmal jemand von aussen mit ihr unterhalten würde, wie ihr mann auf ander im umfeld wirkt - welche unannehmlichkeiten er auslöst - damit sie den mut findet, über den weg hausarzt, weiter untersuchungen, antrag auf pflege in einem speziellen heim für betreuung demenzerkrankter zu beschreiten...

der demenzerkrankte wird im anfang bei einzug in so einem heim zwar eine zeit von 1-3 monaten brauchen, sich zurecht zufinden, aber aufgrund seiner erkrankung dann sich irgendiwe in diese situation einfügen und der gesunde lebenspartner kann endlich wieder ein relativ normales leben ohne die belastungen der fürsorge, hege und pflege des demenzerkrankten weiter leben und sich, wenn es kräftemässig passt, sich im heim um ihren partner kümmern.

demenzerkrankte leben in einer anderen, eigenen welt - und ich bin befürworterin, dass verwandte, partner den erkrankten partner in geschulte pflege geben sollen, damit sie selber nicht an den vielen problemen und der verantwortung ersticken... lg

Ein erhoehtes sexuelles Verlangen (mit allen drum und dran) ist mitunter eine Nebenwirkung vieler Medikamente bei Demenz, Alzheimer, Parkinson.......

schon, aber nicht in der öffentlichkeit!

@susannealbert

demenz erkrankte wissen nicht, ob sie etwas in der öffentlichkeit machen oder in einem zimmerchen um die ecke rum, wo keiner was mitbekommt...

Bei Demenz muss man mit Allem rechnen, aber damit Demente keinen Unfug anstellen, werden sie ja betreut. Öffentliches Onanieren wird nach der gegenwärtigen Gesetzeslage als Straftat bewertet - also Unfug. Man muss solches Tun nicht dulden. Die Betreuer sind verpflichtet, es zu verhindern.

Es gibt eine Art von Demenzieller Erkrankung MORBUS PICK, das ist eine fronto-temporale Demenz, die mit Hemmungslosigkeit einhergeht und da kommen besonders sexuelle Aktivitäten oder eine solche verbale Artikulation zustande. Weil die Gehirnrückbildung an Stirn- und Schläfenlappen beginnt, sind auch diejenigen Fähigkeiten und Leistungen des Gehirns am meisten beeinträchtigt, die dort beheimatet sind: Sprachzentrum, Benehmen wie Sozialverhalten und viele durch Erziehung antrainierte Verhaltensregeln. Klinisch sind zwei Symptomkomplexe zu beobachten – entweder „passiv“ anmutende Zeichen wie: * Apathie * Antriebslosigkeit * Vernachlässigung der Körperpflege * affekive Verflachung * Verwahrlosung oder gegensätzlich wirkende Symptome wie: * Triebhaftigkeit * Euphorie * Verlust ethischer Werte (Kriminalität) * generelle Enthemmungsphänomene (Esssucht, Vergröberung der Tischmanieren, Witzelsucht und sexuelle Anzüglichkeiten/Handlungen) Im weiteren Verlauf der Erkrankung kommen Sprach- und Orientierungsstörungen hinzu, bis sich schließlich das Vollbild der frontotemporalen Demenz mit Muskelversteifung (Rigor), Pflegebedürftigkeit und Inkontinenz ausbildet hat. Die Krankheit fürhrt innerhalb von 5- 10 Jahren zum Tod. Es gibt auch spezielle Einrichtungen für diesen Krankheitstyp. Die Patienten sind i. d. R. ja noch recht jung, Krankheitsbeginn ist ab dem 40. Lebensjahr möglich. http://flexikon.doccheck.com/Morbus_Pick Da ist sicher auch für die Frau Hilfe ganz wichtig! Doch bevor man etwas veranlasst mit der Ehefrau sprechen und diese evtl. begleiten und auch aussprechen, was man nicht dulden kann und will.

Dann evtl. das Ehepaar unterstützen, wo Hilfe gebraucht wird, wenn ja woher. Oder sie begleiten z. B. zur Pflegekasse, zum Betreuungsverein oder Vormundschaftgericht oder zur Alzheimer- Stiftung, Arzt oder Therapeuten. Wichtig ist auch eine Diagnose. Demenz ist nur ein Symptom, es gibt viele Krankheiten, die dieses Symptom haben nicht nur Alzheimer, sondern auch vaskuläre Demenz, Morbus Pick, Morbus Huntington, das Korsakow- Syndrom usw. Vielmals sind die Partner verunsichert und ängstlich und nicht aufgeklärt, was alles auf sie zukommt. Sicherheit geben und Beratung suchen.