Gab es Diabetes bereits im Mittelalter?

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Erst einmal möchte ich richtig stellen: es gibt nicht „den Diabetes“, sondern zwei Arten: Typ 1 und Typ 2.

Typ 1: ist eine Autoimmunerkrankung bei der das körpereigene Immunsystem die Insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und zerstört. . (Einfach ausgedrückt: anstatt z.B. Grippeviren anzugreifen, greifen die Fresszellen den eigenen Körper an). Dieser Diabetes Typ hat nichts mit der Ernährung oder dem Gewicht der betreffenden Person zu tun. Es kann jeden treffen. Die Zerstörung der Zellen lässt sich bisher nicht verhindern, sodass Betroffene auf eine lebenslange Therapie mit Insulin angewiesen sind. Auch der Konsum von Zucker spielt bei einem Typ 1 Diabetes keine Rolle.

Typ 2: nannte man früher „Altersdiabetes“. Heute erkranken auch sehr jungen Menschen daran. Typ 2 ist der einzige Diabetes Typ, der hauptsächlich ernährungs- bzw. gewichtsbedingt ist, ABER man kann auch daran erkranken wenn man kein Übergewicht hat. Des Weiteren kann der Typ 2 Diabetes auch als Folge einer Chemotherapie auftreten. Und es gibt für den Typ 2 auch eine genetische Disposition. Übergewicht, Bewegungsmangel, sowie Zucker- und/oder Kohlehydratreiche-Ernährung begünstigen die Entstehung eines Typ 2 Diabetes, lösen ihn aber nicht in jedem Fall aus!

Und nun direkt zu Deiner Frage:

Die Geschichte der Stoffwechselkrankheit Diabetes Mellitus beginnt bereits in der Antike. Das älteste Dokument, dass die Krankheit belegt, wurde in Form einer ägyptischen Schriftrolle gefunden. Der Papyrus Ebers, stammt aus dem Zeitraum um 1500 vor Christus!

In den folgenden Jahrhunderten vor Christus wurden aus verschiedenen Quellen, meist von arabischen und griechischen Philosophen und Medizinern, Symptome des Diabetes erwähnt. Ein detailliertes Krankheitsbild oder den Namen „Diabetes“ gab es zu dieser Zeit jedoch noch nicht.

In den Jahrhunderten nach Christus waren es vermehrt Griechische Mediziner, welche immer detailliertere Symptomatiken und Folgeerkrankungen dokumentierten. Man ging aufgrund des häufigen Wasserlassens lange Zeit, sogar bis ins 19. Jahrhundert, fälschlicherweise von einer Nierenerkrankung aus.

Der Mediziner Paracelsus begann im 16. Jahrhundert damit, den Urin von Diabetespatienten zu analysieren. Leider missinterpretierte er die weißen Rückstände, die verdampfter Urin hinterließ, als Salz. Als Auslöser des Diabetes vermutete er daher eine Salzablagerung in den Nieren. ©http://www.diabetes-facts.de/

Gruß, Dana (Seit über 25 Jahren Typ 1 Diabetikerin).

Es gibt verschieden Arten von Diabetes und nicht alle haben mit Übergewicht zu tun also wahrscheinlich ja aber die haben es dann nicht so lange gemacht.

Diabetes Typ1 ist eine alte Krankheit, schon die traditionelle chinesische Medizin hat darauf versucht Antworten zu finden.  Die massive Ausbreitung liegt aber daran dass der Typ 2 eher die modernen Lebensgewohnheiten und die deutlich längere Lebenserwartung wiederspiegelt.

Sicherlich gab es Diabetes schon im Mittelalter! Die Menschen sind daran halt einfach gestorben und niemand wußte genau warum!

Das gibt es sogar noch länger.