Erfahrungen mit Zyprexa?

5 Antworten

Hello there,

die bisherigen Antworten gehen finde ich nicht ausreichend auf deine Fragen ein, von daher möchte ich dir was dazu schreiben.

Zyprexa, mit dem Wirkstoff Olanzapin ist ein sogenanntes Neuroleptikum (Antipsychotikum) der zweiten Generation. Man nennt es daher auch Atypisch, da die Compliance besser geworden ist, gegenüber älteren Medikamenten. Die Gefahr von Nebenwirkungen ist hier deutlich reduziert.

Da Olanzapin wie alle Antipsychotika verschiedene Rezeptoren des Neurotransmitters Dopamin im Gehirn blockiert und Dopamin nicht nur für die Psyche sondern für vielfältige Funktionen im menschlichen Körper eine Rolle spielt, sind auch die "möglichen" Nebenwirkungen sehr breitgefächert.


Olanzapin ist in der Regel angezeigt für Psychotische Erkrankungen, insbesondere Schizophrenie, aber auch Depressionen mit psychotischen Symptomen, aber auch der Bipolaren Störung.

Was dir vermutlich selbst auffällt sind die beiden typischen Nebenwirkungen, nämlich erhebliche Gewichtszunahme (da muss man aufpassen, dass man nicht Diabetes kriegt) und starke Müdigkeit.

Ich persönlich habe auch Olanzapin genommen, es hat mir auch geholfen, dummerweise hab ich innerhalb von 6 Wochen fast 30kg zugenommen (gut hab auch sehr viel frustgefressen). Es musste aber abgesetzt werden, da sich durch das Medikament meine Leberwerte so stark verschlechtert haben, dass die Compliance nicht mehr vertretbar war. Wobei das mit der Leber eine eher seltene und untypische Nebenwirkung von Olanzapin ist.


Die typische Frage bei der Gabe von Olanzapin ist wie bei den meisten Neuroleptika (außer Clozapin - wie schon von meinem Vorredner beschrieben), die mögliche Auslösung von psychomotorischen Störungen. Zwei sind hier insbesondere zu nennen:

Extrapyramidale Störungen: (EPS)

Diese Störungen werden von den meisten Antipsychotika als Nebenwirkungverursacht. Moderne Antipsychotika verursachen sie seltener als ältere. Dazu gehören Symptome wie Blick- und Schluckkrämpfe, Steifheit, Bewegungsunruhe, Zappeln, mit den Füßen trippeln und vieles mehr. Diese Nebenwirkungen sind häufig, verschwinden aber meist wieder nach Absetzen des Medikamentes.

Spätdyskinesie:

Die Spätdyskinesie ist die gefürchteste Nebenwirkung von Antipsychotika. Ich hab sie zwar von keinem der bestimmt 10 bekommen, die ich gekriegt habe. Aber es besteht immer eine kleine Wahrscheinlichkeit sie zu bekommen. Die Spätdyskinesie kann auftreten nach längerer (mehrere Monate bis Jahre) Einnahme von Antipsychotika (manchmal sogar noch nach dem Absetzen) . Das Tückische ist, dass die Symptome, zu denen Ticstörungen, also Grimassen und Zuckungen gehören, aber auch Bewegungsstörungen ähnlich den EPS meist nicht mehr auf Medikamente ansprechen. Normal würde man hier einen Dopaminagonisten verabreichen. Meist is dies nicht erfolgreich, sodass gewisse Erfolge mit Botulinumtoxin "Botox" erreichbr sind.


Neben verschiedenen eher seltenen Nebenwirkungen (siehe dazu den Wikiartikel zu Olanzapin) ist noch ein äußerst seltener, aber auch gefährlicher Aspekt zu nennen, das Malignesche Neuroleptische Syndrom. Es entsteht durch einen akuten Dopaminmangel im Gehirn und verursacht lebensbedrohliche Komplikationen. Bei dir ist das Risiko eher gering, da es norrmal nach so langer Einnahme nicht mehr auftritt. Es geht mit Katatonen Zuständen (Bewegungslosigkeit, Stimmverlust und mehr) einher, aber auch mit Fieber und sonstigen vegetativen Störungen. Es ist daher ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Erster Therapieansatz wäre natürlich, sofort das auslösende Medikament abzusetzen.


Wie schon meine Vorredner sagten, man muss eigentlich bei Antipsychotika aufgrund der deutlichen Nebenwirkungen schon immer sorgfältig abwägen, ob und in welcher Dosis man sie braucht. Du nimmst sie jetzt schon 4 Jahre, das is eine verdammt lange Zeit und eigentlich nur dann üblich, wenn du chronisch krank bist oder bereits mehrere akute Schübe hast. Ziel sollte bei dir sein, - was leider nicht immer möglich ist - ohne oder zumindest mit so wenig von dem Medikament auszukommen wie möglich. Man sollte solche Medikamente, die massiv in den menschlichen Körper eingreifen, daher auf keinen Fall leichtfertig über so einen langen Zeitraum einnehmen.

Ich wünsche weiterhin gute Besserung und hoffe ich konnte dir helfen. (Stern?)

MfG

Alex

Ich kann nur zu Clozapin was sagen. Das ist ähnlich mit Olanzapin, dem Wirkmittel von Zyprexa. Ist eigentlich ein gutes Medikament, sagen die Ärzte. Nur sollte man sich darauf nicht verlassen. Die Nebenwirkungen sind enorm. Bei Clozapin muessen ständig die Blutwerte kontrolliert werden. Die Nebenwirkungen sind unter anderem Speichelfluss und extreme Schläfrigkeit. Aber für Menschen, die auf das Medikament angewiesen sind, muessen das schon in Kauf nehmen.

Zyprexa (Olanzapin) ist zur Behandlung von Schizophrenie und der bipolaren Störung (manisch-depressive) zu behandeln.

Zyprexa habe ich schon mal genommen, jedoch nicht seit 4 Jahren und auch auf Basis einer Fehldiagnose.

(Psycho-)Medikamente sind sehr personenspezifisch, d.h. wir (zumal wir auch nicht deine behandelnden Ärzte sind) können nicht sagen, wie es für dich wirkt, selbst wenn wie sie selber schon mal genommen haben.

Es liegt auf der Notwendigkeit:

  • Warum brauchst du das Medikament?
  • Wann brauchst du das Medikament?
  • Wie sind DEINE Erfahrungen?
  • Was sind die Probleme, die durch die Medikamente entstehen?
  • Werden die Probleme durch die Medikamente insgesamt besser oder schlechter? Ist die Krankheit mit Medikamenten besser oder schlechter erträglich?
  • Ist die Diagnose gesichert, falls nach so langer Zeit keine Verbesserung eintrit?
  • usw.

Man kann also NICHTS dazu sagen, da wir nicht wissen wo genau deine Probleme sind und was der Arzt sich dabei denkt, der auch dafür zuständig ist.

4 Jahre sind IMO schon recht lang, an auffälligsten sind natürlich die möglichen Spätdyskinesien (unter anderen möglichen Schäden) aber dann kommt es wieder auf:

  • Alter
  • Geschlecht
  • Dauer der Medikation
  • Dosis der Medikation
  • Art der Anwendung der Medikation
  • Dispositionen
  • Abwägung in Bezug auf die Probleme ohne Medikamente

Evtl. wäre eine Umstellung auf ein "harmloseres" Neuroleptika angebracht, wenn es noch länger angewendet werden soll. Aber das ist allein deine Entscheidung mit deinem Arzt!

m.f.G. und gute Besserung,

Alea

Gegenfrage: Was hast du denn damit für Erfahrungen gemacht, resp. was kann damit passieren?

Dann kann man dir individueller antworten...lg

JolinaLynn 
Fragesteller
 02.07.2012, 14:19

Starke Schläfrigkeit und am Anfang Aggressivität und Suizidgedanken