Die Brust zur Beruhigung geben ohne Milch?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Liebe Wüstenblume, herzlichen Glückwunsch erst mal zu deinem Sohn!

Ja, das ist schade mit der Flasche - aber nicht zu ändern. Das mit den sogenannten Koliken soll allerdings ein weitgefasster Begriff der Kinderärzte für "ich weiß auch nicht, warum ihr Kind so schreit" sein...

In Ländern, in denen es üblich ist, gleich ab den erten Tagen das Neugeborene mit indischer Babymassage zu versorgen, sollen diese "Koliken übrigens unbekannt sein!

So weit ich weiß, redet man heute eher von "Anpassungsstörungen". Das Neugeborene könnte z.B. überreizt von den vielen neuen Eindrücken sein und kann sich noch nicht selbst durch Schlaf entspannen. Außerdem kann es diese Anspannung durch nichts anderes loswerden, als mit Schreien! Schreien baut dann das Adrenalin ab. Das heißt jetzt um Himmels willen nicht, dass du die Tür zumachen und ihn alleine schreien lassen sollst - sowas zerstört das Urvertrauen. Nein. Besser ist es, ihn auf den Arm zu nehmen oder sonst engen Körperkontakt zu haben, und ihn so "beschützt" sich endlich mal ausschreien und weinen zu lassen. Damit kann er sich "entlasten" und die Spannung abbauen! Ich habe diese Methode aus dem Buch von Aletha Solter, Warum Babys weinen, Kösel Verlag. Frau Solter ist Kinderpsychologin und Mutter zweier Kinder. Zwei Nichten und zwei meiner Neffen sind entspannt nach dieser Methode aufgewachsen. Auch die Nerven meines Bruders lagen blank so wie jetzt deine - nach dem Buch konnten sich endlich beide Seiten entspannen! Auch meine Tageskinder sind merklich fröhlich und entspannt, wenn sie sich in meinen Armen in Ruhe ausweinen durften. Manchmal kann das ganz schön dauern - aber es lohnt sich! Es ist aber ganz wichtig, das du ihn dazu auf keinen Fall alleine lässt.

Schreikinder leiden manchmal auch am sog. Schiefhals - oder KISS Syndrom. Google mal. Die Halswirbel sind dann verschoben, und das Kind hat schreckliche Schmerzen, sobald es hingelegt wird. Sie fallen dadurch auf, dass sie den Kopf zu einer Seite gedreht halten und auch beim Füttern die schmerzfreie Seite bevorzugen... Da können Orthopäden, Osteopathen und Ergotherapeuten helfen ("Atlastherapie", weil der oberste Halswirbel Atlas heißt).

Zum Tema Tee: Eine Kinderkrankenschwester hat hier mal geschrieben, dass diese Tees nur stark verdünnt an Babys gefüttert werden dürfen. Das gebe ich hiermit weiter.

Ich denke, mit dem "öfter die Brust geben" sind eher kleinere Portionen gemeint, die dann eben öfter gegeben werden sollen. Ich könnte mir vorstellen, dass es ihn eher frustrieren würde, an einer leeren Brust zu saugen. Und dass er dann darum wieder weint. Aber damit kenne ich mich nicht direkt aus...

Du hast völlig Recht: Babys und Kinder haben eine instinktiv richtige Regelung dafür, wieviel Nahrung sie benötigen. Und wenn deiner mehr als der Durchschnitt braucht, braucht er das eben! Wichtig ist dann nur, dass du Hungergeschrei von "ich bin nervlich völlig am Ende" unterscheiden kannst. Wenn er fertig ist und sich "entlasten" muss, ist es sinnlos, ihm die Flasche zu geben... Dann befriedigst du das falsche Bedürfnis.

Ich drücke dir die Daumen, dass ihr bald Ruhe findet - egal, wie!

LG, deine Tagesmutter und Fachkraft für Frühpädagogik

Sprich deine Hebamme darauf an, die kann dir am ehesten eine vernünftige Antwort geben. Von meiner Sicht aus wäre das nuckeln an der Brust nicht schädlich sondern eher fördernd in Hinsicht auf die Mutter-kindbindung.

Warst du bereits bei einem osteophaten mit deinem kleinen? Die können manchmal Verspannungen etc. Die dein kleiner evtl bei der Geburt bekommen hat lösen und bei kolliken etc. auch helfen. 

Mit Flaschenernährung hab ich keine Erfahrung, da kann ich dir leider nicht helfen. Im Grunde spricht aber nichts gegen die Brust. Warst du denn bei einer Stillberatung? Es ist noch nicht zu spät es nochmal zu versuchen. Ich hatte am Anfang auch keine Milch weil mein Sohn eine Saugschwäche hatte, hab alles versucht um die Milchproduktion anzuregen (abpumpen, Infrarotlampe...) und hat nach ein paar Tagen geklappt. Habe dann fast 2 Jahre gestillt. ;) Oft wird einfach zu früh aufgegeben und schnell die Diagnose gestellt dass man nicht stillen kann, was aber in Wirklichkeit nur auf 2-5% aller Frauen zutrifft.

Wichtig, gebt ihm erstmal nicht soviel Tee. Lieber die Flasche vermehrt nutzen. Gegen die Brust spricht nichts, es ist ja faktisch ein Schnullerersatz. Wichtig ist, das der Kleine wirklich satt ist, oftmals wird zusehr nach Zeitplan gefüttert, was ich für falsch halte.

Also das gar nicht. Auf der Rueckseite der milchnahrung steht zwar 5-6 130ml mal aber das ist im eindeutig zu wenig. Deshalb kriegt er halt meist zwischen 6 und 8. Je nach Bedarf und Hunger! Ich mein er weiss wie viel er braucht da geh ich nach keinen Richtwerten die irgendjemand fuer richtig haelt.

@Wuestenblume9

Das ist schon mal sehr gut. Ja dann bleibt eigentlich nur noch die Option der Brust-Beruhigung.

Manchmal verlangen die Kleinen auch nach Nähe.

Warum nicht?
Die Brust ist nicht nur für die Milch da, sondern auch als Trost- und Beruhigungsmittel. Dazu noch deine Haut, dein Geruch sowie dein Herzschlag - nichts ist besser fürs Gedeihen eines Babys.
Irgendwo - weiß nicht mehr wo - legen Großmütter Babys an ihre Brust, um diese zu beruhigen, wenn die Mutter gerade nicht greifbar ist.