Darf ein Rechtsmediziner Rezepte schreiben?

Die Ausbildung zum Rechtsmediziner erfordert ein Medizinstudium von mindestens sechs Jahren. Danach geht es mit der Facharztausbildung Rechtsmedizin (mindestens 5 Jahre), davon ½ Jahre Psychiatrie und ein Jahr Pathologie, weiter. Abschließend erfolgt eine Prüfung zum Facharzt für Rechtsmedizin

Ergo: Er ist Arzt und darf das.

Ja schon, aber nicht die von der Krankenkasse. Aber es ist eher ungewöhnlich, weil die Kundschaft der Rechtsmediziner eigentlich meistens keine Medikamente mehr braucht. Aber grundsätzlich darf jeder der als Arzt tätig ist, Rezepte schreiben.

Ein Rechtsmediziner nimmt andere Aufgaben wahr - als ein niedergelassener Arzt mit Arztpraxis !

Das Ausstellen von Rezepten gehört nicht zu seinen Aufgaben !

Da er keine Kassenzulassung hat - kämen höchstens - wenn überhaupt - Privatrezepte infrage !

Jeder Arzt (der seine Approbation nicht verloren hat) darf Rezepte ausstellen ... Daher auch ein Rechtsmediziner.

Er macht es vermutlich nur selten, da er keine Diagnosen und damit verbundenen Therapien erstellt. Und Rezpte, die dienen der Therapie.

Ein Rechtsmediziner hat andere Aufgaben ... er forscht ... er erstellt Laborbefunde ... er sucht mit akribischer Genauigkeit und unter Einbeziehung all des ihm zugänglichen Wissen nach Ursachen ... und erstellt entprechende Expertisen.

Und ... soferne es sich bei seinen Klienten um Tote handelt, obduziert er ...

Auch wenn er keine Praxis hat darf er Medikamente verordnen. Die meisten seiner Kundschaft können diesen Service allerdings nicht mehr in Anspruch nehmen. Die Rechtsmedizin beschäftigt sich mit medizinischen Fragestellungen, die aus rechtlicher Perspektive von Bedeutung sind. Ihr wohl bekanntestes Aufgabengebiet ist die Aufdeckung und Untersuchung nicht natürlicher Todesursachen, insbesondere der Fälle von Tötungen durch fremde Hand. Dazu werden im Institut moderne medizinische und naturwissenschaftliche Verfahren eingesetzt.