Brust-OP: Fragen über fragen!

11 Antworten

Hallo!

Du solltest das natürlich nur machen, wenn du es selbst willst, für DICH- und nicht, weil irgendwelche Idioten blöde Meldungen schieben. Es tut sehr weh, es kostet viel Geld, es kann in seltenen Fällen auch etwas schief gehen- deswegen mach es NUR FÜR DICH!

Eine Brustvergrößerung ist etwas, was nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Auch wenn du die Implantate mal nicht mehr haben willst, deine Brust wird sich bis dahin sehr verändert haben, so dass es nachher nie mehr so wird wie vorher.

Es verändert also dein Leben.

Bei mir hat es das Leben zum positiven verändert- ich bin seitdem ein ganz anderer Mensch, weil ich einfach zufrieden bin. Mein Selbstbewusstsein ist nach der OP so sehr gewachsen, das hätte ich nie erwartet. Sicher habe ich damit gerechnet, aber dass sich die Art, wie ich meinen Körper wahrnehme so sehr verändert, hätte ich nicht gedacht.

Risiken

Natürlich kann immer etwas schief gehen, aber zumindest das Risiko der Kapselfibrose* kann heute schon sehr reduziert werden. Die neuen Implantate haben eine raue Oberfläche, die die Narbenbildung um das Implantat herum fördert. So verheilt die Wunde innen besser. Früher hatten die Implantate glatte Oberflächen.

Während der OP bekommst du Antibiotika und wenn das Op- Team sauber arbeitet und die Implantate vor dem Einsetzen in dieser speziellen Lösung reinigt, kann eigentlich fast nichts passieren.

Ausserdem ist das Silikon innen nicht mehr flüssig, so wie früher, sondern fest- es sieht aus wie ein Gummibärchen. Wenn die Hülle platzt, kann das Silikon also nicht mehr in den Körper gelangen- das ist früher öfter passiert und angeblich wurde dadurch die Gefahr, an Rheuma zu erkranken stark erhöht. Mach dir aber keine Sorgen- die Hülle des Implantates ist so fest, dass ein Auto drüber fahren könnte und trotzdem würde sie heil bleiben.

  • um das Implantat bildet sich nach einiger Zeit eine große Narbe. Das ist ja ein Fremdkörper und der Körper versucht durch die Narbe, diesen Fremdkörper zu isolieren. Wenn die Narbe zu eng wird und das Implantat zu sehr quetscht, ist es eine Kapselfibrose und dann hilft nur eines: raus damit und ein neues rein. Man kann entweder sofort eine Kapselfibrose bekommen oder erst nach ein paar Monaten. Da gibt es aber auch verschiedene Stadien und wenn man es früh genug entdeckt, kann man noch etwas dagegen tun, glaube ich. Das erste Anzeichen ist eine harte, leicht verformte Brust.

Aber wie gesagt, das Risiko, sowas zu bekommen, ist sehr sehr gering. Trotzdem solltest du dir darüber im Klaren sein, dass es passieren kann.

Narben

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man die Implantate in die Brust bekommt.

  1. der Schnitt in der Achselhöhle: Der wird gerne gemacht, allerdings ist der Weg zur richtigen Stelle dann sehr weit, so dass innen viel rumgeschnippelt werden muss

  2. der Schnitt unter der Brust: Ist glaube ich der beliebteste weil der Weg nicht so weit ist und weil die Narben dadurch gut versteckt werden.

  3. der Schnitt um die Brustwarze rum Ich glaube, der wird nur gemacht, wenn die ganze Brust gehoben und gestrafft werden soll. Dabei wird die Brustwarze abgenommen und nachher wieder drauf gesetzt oder irgendwie so.... uiuiui....

Sicher sieht man die Narben... aber nur, wenn man weiß wo sie sind und genau hin schaut. Ausserdem sind sie nicht besonders groß, etwa 5-7 cm.

Es gibt auch genug, was du danach tun kannst, damit die Narben so schön wie möglich werden. In der Apotheke gibt es spezielle Narbensalben, eine davon heisst Contractubex. Die wird ein paar Mal pro Tag in die Narbe einmassiert und hilft so, dass die Narbe nicht einsinkt oder hervortritt.

Ausserdem solltest du bis ca. 1 Jahr nach der OP keine Sonne an die Narben kommen lassen. Sicher darfst du in der Sonne liegen oder ins Solarium gehen, aber dann eben nicht ohne Sunblocker. Wenn du keinen verwenden würdest, könnte es sein, dass die Narben rot bleiben/werden.

Implantate

Es gibt drei Arten, wo die Implantate platziert werden können.

  1. über dem Brustmuskel Soll weniger weh tun und die Heilungszeit ist nicht so lang, weil innen nicht so viel rumgeschnitten wird. Allerdings sieht es dann relativ unnatürlich aus, die Brüste stehen dann so richtig klischeehaft vom Körper ab und wenn es blöd läuft, kann man danach die Ränder der Implantate sehen- vor allem, wenn du sehr dünn bist.

  2. unter dem Brustmuskel Tut mehr weh, die Heilungszeit dauert länger, aber es sieht natürlicher aus und das Risiko der Kapselfibrose wird dadurch auch um einiges verringert.

  3. Double Layer Technik (hab ich) Die Technik ist relativ neu und wie der Name schon sagt, das Implantat wird halb über und halb unter dem Muskel platziert- der Großteil ist aber unter dem Muskel .

Davor

Du musst einige Untersuchungen machen.

Blutbild, HIV und Hepatitis- Test, Lungen röntgen und Mammographie oder Ultraschalluntersuchung.

Ausserdem brauchst du weite Hosen mit Gummizug, ein paar Hemden, einen Sport BH, einen Stuttgarter Gürtel und gute Nerven.

Schmerzen

Es tut höllisch weh!

Vor der OP wusste ich zwar, dass es weh tun würde, aber dass es so sehr weh tut hätte ich nicht gedacht. Allerdings war da der große Unterschied, dass ich es mir ja selbst ausgesucht hatte und das hat bewirkt, dass ich die Schmerzen akzeptiert habe, ich hab mich nicht dagegen gewehrt.

Am Samstag zu Mittag wurde ich operiert und habe danach bis etwa 21 Uhr fast nur geschlafen. Dann wurde ich munter, hab etwas gegessen und musste dann aufs Klo. Direkt nach der OP werden Drainagen gelegt und die Schläuche hängen unten an der Brust raus. An den Enden der Schläuche sind kleine Behälter, in dem sich das restliche Blut und die Wundflüssigkeit sammelt (kleiner Tip: schau dir das nicht zu genau an, ist kein schöner Anblick). Diese Drainagen musste ich zum Klo mitnehmen und allein schon dass ich diese kleinen Plastikbehälter tragen musste, hat mich alle Kraft gekostet die ich aufbringen konnte. Die Hose runter zu ziehen war dann das nächste Problem, weil es einfach soooo weh getan hat. Ich hatte eine Hose mit Gummizug an und genau das ist eigentlich das beste, was man tragen kann. Keine Knöpfe- die würdest du in den ersten Tagen nicht auf bekommen weil dir dazu die Kraft in den Armen fehlt.

Das nach Hause fahren am Sonntag war auch eine Katstrophe... ich hab jeden Gullideckel gespürt obwohl Schatz wirklich sehr, sehr vorsichtig gefahren ist. Zu Hause war es dann ganz ok, aber ich war immer noch benebelt von den Schmerzmitteln, die ich bekommen habe.

Montag hat es auch noch recht weg getan, aber diese undefinierbaren Schmerzen haben sich dann zu einem Muskelkater entwickelt. Dadurch, dass die Implantate ja unter dem Muskel sind, muss sich das alles dehnen und es ist nicht nur die Haut, die spannt und juckt wie blöd, sondern hauptsächlich die Muskeln. Denk an den schlimmsten Muskelkater den du je hattest, stell dir vor, er wäre hundert Mal stärker gewesen... und dann bist du noch immer nicht nah dran.

Am Dienstag habe ich vor lauter Schmerzen geheult- das erste und einzige Mal. Das war eigentlich der schlimmste Tag von allen. Ich hatte keine Schmerzmittel mehr und durch den Muskelkater hatte ich nicht mal die Kraft, die Finger zu bewegen, ich war wir gelähmt, konnte mich keinen Zentimeter bewegen… nichts. Schatz ist dann zur Apotheke gerast und danach war es besser, aber noch lange nicht wirklich erträglich.

Mittwoch war es ganz ok.

Donnerstag auch, aber am Abend musste ich zu meinem Arzt, zur ersten Kontrolle- also wieder ins Auto, über tausende Gullideckel (mein Arzt hat seine Praxis am anderen Ende von Wien- und das ist weit!). In der Praxis hat er mit dann den normalen Verband und den Klebeverband abgenommen und obwohl ich ab diesem Zeitpunkt den Sport- BH und den Stuttgarter Gürtel getragen habe, war das nach Hause fahren wieder sehr schmerzhaft. Ich habe ab diesem Abend aber Sirdalud genommen, das sind muskelentspannende Tabletten.

Freitag früh war es schon sehr viel besser, Samstag war es noch besser und am Sonntag habe ich dann fast nichts mehr davon gespürt.

Es dauert also ca. eine Woche, bis man schmerzfrei ist.

Danach

Ich kann mich erinnern, dass ich im OP aufgewacht bin, als alles schon fertig war. Ich hatten den Tubus noch drinnen und mitbekommen, dass sie ihn rausgezogen haben. Das tut nicht weh, es ist also nicht so wie es in den Arztserien immer dargestellt wird, dass man hustet und sich fast ankotzt. Garnicht… es kratzt nur ein bisschen. Danach bin ich wieder eingeschlafen. Mein Arzt hat mir erzählt, dass ich meine Brust angesehen und gelächelt habe, aber daran kann ich mich nicht erinnern.

Wie das mit den Schmerzen war, habe ich ja schon erzählt. Am Donnerstag nach der OP war ich also beim Arzt um den Verband entfernen zu lassen und habe zum ersten Mal meine neue Brust gesehen.

Es war ein komischer Anblick- alles geschwollen, angemalt, verklebt durch den Klebeverband- aber man konnte schon erkennen, dass es mal sehr schön werden würde.

Ab diesem Zeitpunkt habe ich den Sport- BH und den Stuttgarter Gürtel getragen. Der Sport- BH stützt alles, der Stuttgarter Gürtel drückt alles runter, damit die Implantate nicht direkt unterm Kinn kleben sondern an der richtigen Stelle bleiben.

Am Anfang ist es total unangenehm, man fühlt sich eingeengt und wird fast erdrückt, man bekommt keine Luft und alles kratzt und zwickt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich daran gewöhnen würde aber als ich es dann nicht mehr tragen musste, hat es mir in den ersten Tagen sogar ein bisschen gefehlt. Ich habe nachher noch ab und zu den BH getragen.

Nachher solltest du einige Tage lang entzündungshemmende Medikamente nehmen. Ich habe 2-3 Parkemed 500 genommen, das sind Schmerzmittel die auch gegen Entzündungen helfen. Gibt es die bei euch in Deutschland?

Bis die Nähte gezogen werden oder von selbst raus fallen darf man nicht duschen. Das dauert ca. 10 Tage und ist echt nervig. Ich habe mich zwei Mal am Tag mit einem Waschlappen gewaschen, aber dieses dreckige Gefühl bleibt irgendwie. Es ist eklig.

Man darf 6 Wochen lang nur am Rücken liegen, nichts schweres heben, die Arme nicht weiter als bis auf Schulterhöhe heben und sich nicht aufstützen. So lange man Schmerzen hat, denkt man daran, aber wenn die mal weg sind, fällt es einem schon relativ schwer, sich immer daran zu halten. Ein paar Mal ist es mir passiert, dass ich die Arme zu weit gehoben habe und dann wurde ich jedes Mal total nervös. Aber es ist ja zum Glück nichts passiert.

Es ist mir sehr schwer gefallen, immer nur am Rücken zu liegen. Vor allem das Aufstehen war schlimm. Nicht nur, dass ich in den ersten Tagen immer das Gefühl hatte, mein Busen würde explodieren… versuch mal, dich aufzusetzen wenn du am Rücken liegst und dich nicht aufstützen darfst… das klappt nicht!

In den ersten Tagen habe ich also mit hundert Kissen im Rücken geschlafen- ich bin mehr gesessen als gelegen und habe dementsprechend schlecht geschlafen.

@MrsCaramba

Nach einiger Zeit hat mir der Rücken sehr, sehr weh getan. Ich war zwar Rückenschläferin, aber mich im Bett nicht zur Seite drehen zu dürfen, hat mich echt sauer gemacht… es nervt nach einiger Zeit nur mehr und man zählt die Tage, bis man endlich wieder auf der Seite schlafen darf.

Früher habe ich übrigens nienienie am Bauch geschlafen- jetzt liege ich fast nur mehr am Bauch und mir würde nie in den Sinn kommen, mal am Rücken zu liegen- ich bin also echt geschädigt. :D

Das alles hört sich jetzt ganz furchtbar an, aber du musst bedenken, dass das 6 Wochen sind. Die OP und dann 6 Wochen Schonzeit… und dann ist es vorbei. Dann lebst du ein vollkommen neues Leben dass um so viel besser ist als das Leben davor.

Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Falls doch, frag einfach. :)

Liebe Grüße, mamamahr

Implantate aus Silikon oder Salzlösung fühlen sich nicht so steif und unnatürlich wie man denken würde. Aber auch wenn, ist es die meiste Zeit ein Vorteil, weil man keine BHs tragen muss. Ich habe neulich gelesen dass es auch eine andere Art von Implantaten gibt, die noch nicht genehmigt wurde - aber bald vielleicht doch. Die sind aus einer Gelatine ähnlich wie Haribo Bären. Diese sollen viel natürlicher als andere aussehen und auch sicherer sein  
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Hallo LizzyBrunA,

ich habe vor gut 3 1/2 Jahren eine Brustvergrößerung durchführen lassen und meinen ausführlichen Erfahrungsbericht auf meiner website http://www.mein-erfahrungsbericht.de/brustvergroesserung/ veröffentlicht.

Da habe ich genau beschrieben, wie es mir vor und nach der OP ergangen ist und auch ein paar allgemeine Informationen zum Thema Brustvergrößerung, z.B. was man dabei beachten sollte, aber auch zu den damit zusammenhängenden Risiken zusammengestellt.

Vielleicht hilft Dir das ja auch noch etwas bei Deinen Überlegungen und Entscheidungen.

Liebe Grüße Zahnfee

Du wirst auf deinen "Minibusen" angesprochen? Wer macht denn bitte sowas? Aber gut... Wenn du wirklich fundierte Informationen möchtest, so solltest du einen Termin bei einem plastischen Chirurgen vereinbaren und dich einfach mal beraten und über sämtliche Möglichkeiten und Risiken aufklären lassen.

Das habe ich mich auch gefragt. Soo ungewöhnlich ist das ja nun auch nicht...

Ich musste vor Jahren (einseitig) eine solch OP vornehmen lassen. Das hat natürlich die Kasse bezahlt. Aber ein ganz anderes Problem - da reden viele nicht drüber, die so etwas machen ließen (hinterher ist es dann alles nicht mehr wahr) - Es sind wahnsinnige Schmerzen, zwar nur für ein paar Tage - aber mir hat es gereicht. Ich kam drei Tage ohne Hammerspritzen gar nicht klar - das solltest du dir aber auch bei deinem Nachdenken vor Augen halten.