Atemnot und Sauerstoffsättigung?

1 Antwort

Das Gefühl der Atemnot wird hauptsächlich nicht durch einen Sauerstoffmangel vermittelt, sondern durch einen Überschuss an Kohlendioxid. Steigt der Kohlendioxid-Spiegel im Blut an, z.B. Luft anhalten oder weil durch eine Erkrankung der Gasaustausch der Lunge nicht mehr richtig funktioniert, entsteht der dringende Bedarf, Luft zu holen. Der Mangel an Sauerstoff dagegen macht weniger Atemnot - man siehe nur das Beispiel der Kohlenmonoxid- Vergiftung, bei der man trotz fast völligem Fehlen von Sauerstoff im Blut keine Atemnot hat. Liegen andere Erkrankungen mit Sauerstoffmangel vor, ein Lungenödem z.B., hat man da schon mehr Atemnot - da istvdann auch die Sättigung runter. Auch andere Erkrankungen können das Gefühl von Luftnot machen, z.B. Blutatmut (Anämie). Ist der Blutwert sehr niedrig ist auch die Menge an Sauerstoff, der ja an die roten Blutkörperchen gebunden ist, niedrig. Die Versorgung reicht nicht und das macht das Gefühl, nicht richtig atmen zu können. Dennoch sind 100% des noch vorhandenen Blutes mit Sauerstoff gesättigt, die Sättigubg am Pulsoxymeter wird also sehr gut gemessen. Bei Hyperventiöation besteht ebenfalls das Gefühl von Luftnot, qobeindie Sättigung super ist. Und die Liste wäre noch weiter zu führen...

Fazit: nicht alle Erkrankungen, die mit Luftnot oder Sauerstoffmangel einher gehen, machen auch eine niedrige Sättigung

Liegt eine gefühlte Luftnot bei guter Sättigung vor, wird nach der Ursache gesucht. Manchmal, z.B. bei Hyperventilation, ist eine Sauerstoffgabe nicht sinnvoll und man wird sie lassen. Bei anderen Ursachen wird man wahrscheinlich schon Sauerstoff geben. Letztlich entscheidet das klinische Bild des Patienten, also schwere der Luftnot sowie Begleiterscheinungen (blaugraue Gesichtsfarbe, Zyanose, aufgehobenen Atemgeräuschvder Lunge etc...) darüber, ob Sauerstoff gegeben wird, oder nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung