PEG Verband wechseln - wie geht das?

3 Antworten

Hallo rosenbaum, 

Erfahrung im wechseln der Sonde habe ich nicht, von daher kann ich dir hier nicht helfen. Aber du könntest bzw. deine Oma den Pflegedienst bitten diese Aufgabe zu übernehmen, falls eine Pflegestufe besteht.

 Falls nicht gäbe es noch die Möglichkeit über die häusliche Krankenpflege. Hier ist allerdings eine Verordnung, sprich Rezept, vom Hausarzt notwendig. Der Pflegedienst würde dann ebenfalls euch zur Seite stehen und das Wechseln fachgerecht vornehmen. Für dich, für euch doch eine Entlastung und Verantwortung weniger. 

Viel Glück, Kraft und alles Gute! Liebe Grüße

Hallo rosenbaum!

Also ich kann natürlich nicht sagen ob das für dein Opa auch alles so geeignet ist aber ich mache es so:

Ihr braucht : Kodan/ Softasept spray, Octenisept lösung, Sterilium, unsterile Handschuhe, 2x Schlitzkompresse ( steril), 3x Kompresse (steril), Pflaster am besten Fixomull oder Omnifix oder ähnliches, ggf Pflasterentferner ( Leukotape Remover, Babyöl oder ähnliches)

und so gehe ich vor: Hände desinfizieren mit Sterilium, danach sprühe ich auf das Pflaster großzügig Softasept damit es auch leicht und ohne Schmerzen zu entfernen geht, öffne die Halteplatte, entferne dann die alten Kompressen. Handschuhe anziehen, jetzt nochmal mit Sterilium desinfizieren. Auf eine normale Kompresse mache ich Octenisept lsg drauf und reinige damit die PEG- Eintrittstelle. Entferne ggf mit einer normalen Kompresse die Pflasterreste mit einem Pflasterentferner. Jetzt die Schlitzkompressen an die Peg Einstichstelle legen, so dass sie die Stelle umschließen, jetzt die Halteplatte drüber und dann noch eine Kompresse über die Halteplatte und dann das Pflaster drauf.:-)

Bei Entzündungen kann man auch anstatt den normalen Schlitzkompressen Metalline Schlitzkompressen nehmen, die wirken antibakteriell.

Achso und falls die Schlitzkompressen an der Eintrittstelle kleben sollten da es nässt dann etwas NaCl oder dest. Wasser drüber damit lässt es sich leichter entfernen.

Damit klappt der Verbandswechsel eigentlich schmerzfrei, Schmerzen in der Anfangsphase sind aber auch normal. Wenn die Schmerzen oder die Entzündung aber schlimmer wird müsst ihr aber aufjedenfall einen Arzt drauf gucken lassen.

Ganz liebe Grüße und ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

Hallo!

Ich habe auch für 2 1/2 Jahre eine PEG-Sonde gehabt. Normalerweise sollte es beim Verbandswechsel einer PEG keine Schmerzen geben - sofern alles in Ordnung ist. Da du aber von einer Entzündung schreibst, solltet ihr da auf jeden Fall sicherheitshalber mal einen Arzt zu Rate ziehen. Ich hatte auch lange Zeit (ca. 6 Monate) eine entzündete PEG-Eintrittsstelle und deshalb musste dann letztendlich die PEG sogar auch entfernt werden.

Grundsätzlich sollten Angehörige, wenn sie die Stoma-Versorgung übernehmen, gründlich durch Pflegepersonal im Krankenhaus (Stoma-Schwester?) oder einen Pflegedienst angeleitet werden, bis jeder Schritt richtig sitzt und keine Fragen oder Probleme mehr bestehen. Wenn deine Oma sich schwer tut oder auch du die Versorgung übernehmen möchtest, solltet ihr euch auf jeden Fall nochmal Hilfe und Anleitung suchen - nicht nur aus dem Internet, sondern vor Ort!

Wichtig ist, dass man sich vor dem Verbandswechsel alle benötigten Materialien zurecht legt. Ich habe immer folgendes benötigt/verwendet:

- Händedesinfektionsmittel (z.B. Sterilium), - Octenisept Sprühdesinfektion (für das Stoma), - Einmalhandschuhe, - sterile Kompressen, - Schlitzkompressen, - Fixierpflaster

Man kann auch andere Desinfektionsmittel nutzen, allerdings sollte man darauf achten, dass das Mittel auch mit dem Material der PEG kompatibel ist. Einige Hersteller geben Mittel an, die man nicht verwenden sollte.

Ich hatte immer so spezielle PEG-Verbandssets, da war eigentlich alles Wichtige drin. Da hatte ich die Kompressen, Schlitzkompressen und auch direkt das passend zugeschnittene Fixierpflaster zusammen steril verpackt. Brauchte zusätzlich also nur das Desinfektionsmittel und die Handschuhe.

Wichtig ist auch, dass man bei dem Ganzen Verbandswechsel immer sehr auf Hygiene achtet, damit es nicht zu irgendwelchen Infektionen und Verunreinigungen kommt!

Ich habe es damals bei mir folgendermaßen gemacht:

1) Hände gründlich waschen und desinfizieren.

2) Pflaster vorsichtig abziehen. Immer darauf achten, dass kein zu starker Zug auf die Sonde ausgeübt wird. Dann den alten Verband entfernen und entsorgen.

3) Handschuhe anziehen. 

4) Die Halteplatte vorsichtig lösen und ein bisschen weg schieben. 

5) Die Stelle rund um das Stoma großzügig mit Octenisept einsprühen und kurz einwirken lassen. Nochmal einsprühen und mit einer sterilen Kompresse vorsichtig die Einstichstelle reinigen. Dabei von innen nach außen wischen. Ggf. das Ganze mit einer zweiten Kompresse wiederholen, bis alles sauber ist. Auch die Halteplatte einsprühen und mit einer Kompresse säubern.

Wenn ich auch am Schlauch Sekret-Reste hatte, habe ich etwas Octenisept auf eine Kompresse gesprüht und damit dann den Schlauch vorsichtig gereinigt. 

6) Dann muss die Sonde vorsichtig mobilisiert werden. Das bedeutet, dass man sie ganz vorsichtig in den Stoma-Kanal reinschiebt und ebenso vorsichtig wieder zurückzieht, bis man einen leichten Widerstand spürt. Dabei auch ein wenig drehen. Aber Achtung: Sollte die PEG bis in den Dünndarm verlängert sein (sog. Jet-PEG), darf man sie nur rein und rausschieben aber niemals drehen! Durch diese Mobilisation wird ein Einwachsen der inneren Halteplatte verhindert.

7) Sterile Schlitzkompresse um die Sonde unter die Halteplatte legen. Als meine Stelle entzündet war, habe ich immer 2 Schlitzkompressen genommen, damit der Verband nicht so schnell durchgenässt war. Dann die Halteplatte wieder herunter schieben und fixieren (einige mm Spielraum lassen). Dabei den Schlauch so weit herausziehen, dass man einen leichten Widerstand von innen spürt.

8) Mit einer sterilen Kompresse die Sonde abdecken. Anschließend mit einem großen Fixierpflaster das Ganze fixieren und festkleben.

Aber wie gesagt, wenn dein Opa beim Verbandswechsel Schmerzen äußert, dann ist irgendwas nicht in Ordnung und sollte ärztlich kontrolliert werden. Und dann könnt ihr den Arzt auch ganz gezielt nach Unterstützung und/oder Anleitung befragen.

Alles Gute! Lexi