Muss das Seniorenheim einem Bewohner benötigte Dinge ins Krankenhaus bringen

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Ja, natürlich wird das Seniorenheim benötigte Dinge ins Krankenhaus bringen lassen (notfalls per Taxi), wenn kein Angehöriger greifbar ist. Sie haben die Fürsorgepflicht und das gehört nun mal dazu.

Das Problem ist, wie überall, der Zeit- und Personalmangel. Kräfte, die für solche "Botendienste" in Anspruch genommen werden, fehlen dem Heim bei der Pflege und Betreuung der Senioren. Das wollte Dir offenbar auch die Stationsleiterin vermitteln, als sie ihre Bemerkung machte. Wenn es Dir möglich ist, solltest Du diese Hilfestellung geben, Deinem Vater und den anderen Senioren zuliebe. Dein Vater freut sich sicherlich auch, wenn Du selbst vorbeikommst!

Was ich Dir jetzt schreibe, habe ich auch erst "lernen" müssen. Mein Mann ist dement und stürzt häufiger. Dann wird er vom Seniorenheim vorsorglich ins Krankenhaus gebracht (Krankentransport), um zu schauen, ob er mehr als nur einen blauen Fleck hat. Allermeistens kommt er nach einigen Stunden zurück ins Heim. Das ist dann immer sehr aufregend und belastend für ihn, neue Umgebung, fremde Leute... und man weiß ja, wie es in einer Notaufnahme zugeht. Dringende Fälle haben Vorrang. Aber vom Seniorenheim aus kann ihn niemand begleiten. Das sind halbe Arbeitstage, die dabei draufgehen würden. Wenn ich dann nicht als Angehörige mitkomme (ich werde ja telefonisch unterrichtet, wenn etwas passiert ist) und beruhigend auf ihn einwirke, haben alle Beteiligten eine Menge Stress. :o/ Es ist also, wenn Du so willst, ein Akt der Nächstenliebe.

Tut mir ja Leid Dir zu widersprechen, aber das gehört nicht zur Fürsorgepflicht. Wenn die Heime sowas machen, ist das allerdngs eine Art Qualitätsbeweis.

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