Ist eine Gallen Op auch ohne Vollnarkose möglich?

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Hallo Angstmausi,

aus dem täglichen Arbeitsleben im Krankenhaus kann ich Dir einiges dazu sagen, was Deine Angst vor dem Sterben im OP angeht. Während Operationen kommt es fast nie zu Komplikationen die einen Tod herbeiführen. Das ist äußerst selten. Die meisten Operationen verlaufen komplikationslos, selbst aus Sicht der Anästhesie.

Früher war das einmal, das man sich darüber berechtigt Gedanken machen darf. Aber bei der heutigen, modernen Medizin braucht man sich keinen Kopf mehr darüber zu machen. Es gibt so viele moderne Gerätschaften und eine so intensive Überwachung, was das ganze wirklich sehr gering hält.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Steine aus der Gallenblase zu entfernen. Eigentlich ist heute das Endoskopische Verfahren die gängige Praxis. Das läuft im Grunde genauso ab, wie eine Magenspiegelung. Es wird ein Schlauch über den Mund eingeführt und hier bis zur Gallenblase vorgegangen. Dort werden dann die kleinen Steine geborgen und die Geschichte ist erledigt. (nur mal als Kurzfassung).

Man nennt eine solche Spiegelung auch ERCP (Endoskopisch retrogerade Cholangiopankreatikographie). Damit können Gallenwege, Gallenblase, Pankreasgang dargestellt werden und gleichzeitig auch solche Leiden wie Steine behandelt werden. Die alte Methode mit dem Aufschneiden wird heute nur noch in seltenen Fällen vollzogen.

Diese sogenannte ERCP braucht man auch nicht in Vollnarkose zu machen. Da würde ich sogar auf sämtliche Schlafmittel verzichten, da Du bei solchen Untersuchungen aktiv mitarbeiten musst (Schlucken, damit der Schlauch auch gut durchkommt).

Viele Grüße Nic129

Mit Deiner Angst vor Vollnarkose bist Du nicht allein. Trotzdem ist es irrational, sich bereits im Vorfeld derart aufzuregen ("ich bin nur am Heulen") und sich damit selbst fertig zu machen.

Ein Weg, Deine Ängste auf ein "normales" Maß herunterzuschrauben, ist, sich mit dem Thema eingehend zu beschäftigen. Ja, Du liest richtig! Je mehr Du über die Abläufe und die Risiken weißt und je öfter Du liest, wie gering das Narkoserisiko eigentlich ist, desto ruhiger solltest Du werden. Wenn nicht - ist es eine krankhafte Angst, die therapiert gehört.

Meine Ratschläge für jetzt und gleich:

  • Erstmal tief durchatmen und entspannen. Niemand legt Dich in Vollnarkose, wenn Du es nicht willst. Man kann durchaus auch mit massiven Gallenbeschwerden weiterleben, man muss dann halt nur gut aufpassen, was man isst und tut...

  • http://www.vital.de/artikel/angst-vor-narkose -- Diesen Link lesen, mehrmals, und auch die weiterführenden Seiten. Stell Dir vor, es wäre ein Krimi: den liest Du auch, wenns Dich gruselt, weil Du weisst, es kann Dir nichts dabei passieren...

  • Arzttermin in zwei Wochen wahrnehmen und Deine Ängste ausführlich mit dem Arzt besprechen. Danach wird man weitersehen! Wie gesagt, niemand kann Dich zwingen.

  • Was Du nicht tun solltest: Dir allzu große Hoffnungen machen, dass irgendwelche Saftkuren die Steine - simsalabim - in Nichts auflösen und Du Dir den Arztbesuch in zwei Wochen sparen kannst.

Ich hoffe und wünsche es Dir, dass Du bis dahin beschwerdefrei bleibst und keine neuen Koliken bekommst. Auch hier hilft "Wissen"! Google daher nach "Ernährung bei Gallenbeschwerden" und Du weisst, was Du vermeiden solltest.

Hallo Ihr Lieben

Erst einmal ein liebes Dankeschön für eure Antworten und Mut machungen !

Das ich so eine Panik vor Narkose habe,hat vielleicht auch was damit zutun das ich als Kind eine schwierigere Op hatte und daran heute noch zu schaffen hab ! Ich wurde beim Nähne Wach und konnte nichts machen weder sagen...

Dazu leider ich auch unter Panikattacken , Nahm 4 Jahre Antidepressiva und werde in 1 Woche eine Theraphie beginnen .

Ich hab morgen früh sowieso einen Blutergebniss besprechungs Termin, und werde nochmals mit dem Arzt reden wegen meiner Angst... Ich hab bisher keine Kolinken mehr gehabt.. und ich weis auch das ich ganz viele kleine steine hab... ob man dieses vielleicht mit Medis auflöen versuchen kann.. oder über den Hals da Entfernen...

Immerhin alles ein versuch wert...währe nur diese doofe Angst nicht !!!!

Ihr habt mir trotzdem schon etwas mehr mut gemacht!!!! Vielen vielen dank euch dafür!

Denkt ihr es würde mit Auflösung gehen trotz den ganz viele kleine sind?

Liebe/r Angstmausi,

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Kai vom gesundheitsfrage.net-Support

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Hey Angstmausi,

das ist keine schöne Erfahrung die Du früher dort mitgemacht hast. Das kommt leider auch vor, das ist in meiner Familie bei meiner Mutter ebenfalls passiert, als sie vor mehr als 40 Jahren an den Stimmbändern operiert wurde. Dort wurde sie wach, als der Chirurg gerade an der letzten Naht war.

Aber das ist nicht der Regelfall, das man früher wach wird. Sondern eher die Ausnahme, deswegen musst Du Dir darüber keine Gedanken machen und da brauchst Du auch keine Angst haben. Wenn Du das zur Not mit dem Anästhesisten besprichst, gibt es dort durchaus Möglichkeiten um solche Ereignisse insbesonders vorzubeugen.

Wenn Du bisher keine Koliken mehr hattest und das ganze nahezu beschwerdefrei weiter verlaufen ist, kann es sogar sehr gut möglich sein, das gar keine weitere Therapie erforderlich wird. Es kommt auch vor, das diese kleinen Steinchen von selbst verschwinden.

Sollte es dennoch so sein, das sie vorhanden sind und entfernt werden müssen (das wird aber in der Regel nur bei Beschwerden gemacht), gibt es wie gesagt die Möglichkeit das im endoskopischen Verfahren zu machen. Dort ist keine Narkose erforderlich.

Viele Grüße

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