Wunschkaiserschnitt mit Vollnarkose?

7 Antworten

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In jedem einzelnen Fall wählt der Anästhesist das Narkoseverfahren, das für den Patienten und die geplante Operation den größten Nutzen und das geringste Risiko beinhaltet. Das wird mit der werdenden Mutter aber in aller Ruhe vorher besprochen.

Bei einem geplanten Kaiserschnitt wird überwiegend eine Regionalanästhesie (Teilnarkose - PDA oder Spinale) eingesetzt. Denn dann kann eine Begleitperson mit in den OP, die Frau kann die Geburt ihres Kindes bewusst wahrnehmen und gleich mit ihm bonden.

Nach einer Operation unter Vollnarkose benötigten die Frauen früher Schmerzmittel als nach einer Regionalanästhesie, da die bei einer Vollnarkose eingesetzten Betäubungsmittel schneller ihre Wirkung verlieren als eine Teilnarkose.

Bei den häufigsten unerwünschten Wirkungen für das Kind (Anpassungsstörungen oder Atembeschwerden) zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede zwischen den Narkosemethoden.

Eine Vollnarkose lässt sich schnell einleiten und wird daher in der Regel nur bei Notfall-Kaiserschnitten eingesetzt.

Alles Gute für dich!

Vielen Dank für deinen Stern!

ich hatte einen Kaiserschnitt (Steißlage) und hatte keine Vollknakose. Schmerzen hatte ich bei der Operation keine - aber nachher dafür umso mehr. ein Kaiserschnitt ist schließlich keine kleine Operation - man hängt Wochenlang noch daran.

Dazu waren die Mütter mit einer normalen Geburt alle deutlicher fitter nach der Geburt wie ich und konnten das Krankenhaus viel früher verlassen.

Wenn ich die Wahl hätte würde ich eher eine normale Geburt bevorzugen als einen Kaiserschnitt

Es ist möglich, ich rate jedoch davon ab, die Schmerzen einer Geburt sind intensiv, aber kurz, die eines Kaiserschnitts sind intensiver und halten über Wochen an. Ist auch ziemlich teuer.

Hat man die Wahl zwischen Spinal und Vollnarkose?

In der Regel wird von einer Vollnarkose abgeraten. Die Spinalanästhesie hat viele Vorteile, ua den, dass du bei der OP wach bist und dein Kind gleich sehen kannst.

Vollnarkose wird normalerweise nur in Notfällen gemacht, wenn es schnell gehen muss. Das ist bei geplanten Eingriffen ja meist nicht der Fall.

Wie war es bei euch?

Mein Kind lag in einer geburtsunmöglichen Lage und so ist mir nichts anderes übrig geblieben als der Kaiserschnitt.

Ich hatte eine Spinalanästhesie; ich kann mich nicht erinnern, dass die Wahl des Verfahrens ein Thema war. Klar wurde ich über die Risiken der PDA, bzw. Spinalanästhesie umfassend aufgeklärt, aber von Vollnarkose war während des Aufklärungsgesprächs nie die Rede. Ich hätte auch keine Vollnarkose gewollt.

Die Entbindung selbst war für mich nicht schlimm, dank Spinalanästhesie war ich die ganze Zeit wach und konnte den Kleinen noch im OP das erste Mal anlegen. Da hatte ich wohl Glück, ich kenne einige Frauen, die auch die OP als traumatisch empfanden.

Im übrigen kann ich diese Form der Entbindung nicht gerade empfehlen. Es ist ja nicht so, dass direkt unter der Haut schon der Uterus liegt. Man muss durch sämtliche Schichten Gewebe (Muskeln, Nerven, Fett) am Bauch durch und das ist SEHR schmerzhaft. So ein Kaiserschnitt ist eine massive Bauch-OP und die Narbe wird noch wochen- oder im worst case monatelang schmerzen.

Klar tut auch eine vaginale Geburt weh, aber das ist dann hinterher auch vorbei. Ich konnte hinterher mehrere Tage kaum laufen vor Schmerzen. Gerade stehen, Husten, lachen, niesen hat alles mega geschmerzt. Sogar ausgestreckt liegen ging nicht, schlafen nur mit erhöhtem Kopfteil. Und da bin ich keine Ausnahme. Alle Frauen, die ich kenne, die einen Kaiserschnitt hatten, berichten ähnliches.

Ganz zu schweigen davon, dass man sein Kind nicht richtig versorgen kann am Anfang (man kann ja nur unter Schmerzen und mit Hilfe überhaupt aus dem Bett hoch - das Kind hochheben ist da fast schon unmöglich).

Stillen ist nach Kaiserschnitt auch schwieriger, weil man das Kind so anlegen muss, dass es nicht auf die Narbe drückt. Ich habe viel Hilfe gebraucht, weil ich den Kleinen am Anfang wegen der Schmerzen nicht alleine halten konnte.

Sogar der Toilettengang ist schwierig und schmerzhaft, da nach dem Eingriff die Verdauung erstmal wieder in Gang kommen muss und weil man beim Stuhlgang wegen der verletzten Bauchmuskeln nicht pressen kann.

Außerdem habe ich nach dem Kaiserschnitt zwei ganze Wochen lang praktisch nur Nachthemden getragen oder sehr weite Kleider, weil alle Schwangerschaftshosen auf die Narbe gedrückt haben (sogar die Unterhosen!) und die alten Klamotten natürlich noch nicht wieder gepasst haben.

Ich hatte insofern Glück, dass ich nach einer Woche auf Schmerzmittel verzichten konnte. Meine Schwägerin zB hatte nach dem Eingriff noch mehrere Wochen ziemliche Schmerzen.

Glück hatte ich auch in Bezug auf die Narbe. Die ist sehr gut verheilt, innerlich wie äußerlich und jetzt, nach einem Jahr, nur noch als dünner Strich zu sehen. Bei anderen sieht das uU auch mal so aus:

https://www.gutefrage.net/frage/kaiserschnitt-narbe-dick-und-rotstichig

ich habe mich in der Schwangerschaft für einen geplanten Kaiserschnitt entschieden.

Darf ich nach dem Grund fragen? Schmerzloser oder einfacher ist es jedenfalls nicht.

Und du solltest auch beachten, dass du den Eingriff selbst bezahlen musst, wenn es keinen medizinischen Grund dafür gibt. Etwa 3000€ musst du dafür einrechnen.

Die Probleme mit dem Tolettengang hat man auch nach einer vaginalen Geburt. Das ist generell typisch nach einer Geburt.
Danke für deinen Erfahrungsbericht. Ich freue mich immer, sowas ehrliches und "ungeschöntes" zu lesen.

Besprich das mit deiner Wunschklinik. Denn ja, eigentlich geht es schon. Standart wäre aber heutzutage die PDA.

Dir muss dann aber auch klar sein, dass du nach dem Kaiserschnitt erstmal schläfst und jemand anders dein Kind in Empfang nehmen wird.

Ich möchte gerne eine Spinalanästhesie, hab nur Angst, dass man heute gleich einen Kaiserschnitt mit Vollnarkose bekommt

@Sternchen430

Nein, die PDA ist heutzutage Standart. Narkose nur, wenn es nicht anders geht oder so gewünscht ist.

@Rendric

Danke :)