Wie geht die Derealisation/Depersonalisation weg?

10 Antworten

Wenn Depersonalisation und Derealisation so im Vordergrund stehen, dass es sich um ein eigenständiges Krankheitsbild handelt, sprechen Mediziner von einer Depersonalisations-­Derealisationsstörung beziehungsweise einem Depersonalisations-­Derealisationssyndrom. Depersonalisation und/oder Derealisation sind dann permanent vorhanden oder aber sie kehren immer wieder. Die Beschwerden sind so ausgeprägt, dass die betroffene Person stark darunter leidet. Das Gefühl der Entfremdung steht dabei im Vordergrund und kommt nicht als Begleitsymptom einer anderen psychischen Störung vor (z.B. einer Depression).

Wichtig für die Diagnose: Menschen mit Depersonalisations-­Derealisationsstörung leiden nicht unter Realitätsverlust. Sie sind sich darüber im Klaren, dass ihre Wahrnehmung verändert ist – und nicht die Realität. Depersonalisation und Derealisation müssen dabei nicht zwangsläufig gemeinsam auftreten, um die Diagnose Depersonalisations-­Derealisationsstörung zu stellen. Vielmehr gibt es auch Personen, die zwar Depersonalisation, nicht aber Derealisation erleben und umgekehrt.

Experten gehen davon aus, dass circa einer von hundert Menschen in der westlichen Bevölkerung an einer Depersonalisations-­Derealisationsstörung erkrankt ist. Männer und Frauen sind etwa gleichermaßen betroffen.

Depersonalisation und Derealisation im Rahmen eines eigenständigen Krankheitsbilds zeigen sich manchmal bereits in der Kindheit, im Durchschnitt macht sich die Erkrankung im Alter von 16 Jahren bemerkbar. Ein Beginn nach dem 25. Lebensjahr ist selten.

Häufig beginnt ein Depersonalisations-Derealisationssyndrom in der Pubertät.

Die Entfremdungserlebnisse können plötzlich oder schleichend einsetzen. Sie können phasenweise auftreten oder aber ununterbrochen vorhanden sein. Wie lange die Phänomene anhalten, kann stark variieren – von wenigen Stunden oder Tagen bis hin zu Jahren. In manchen Fällen bleibt die Symptomatik über Jahrzehnte hinweg bestehen.

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In ihrer Intensität können Depersonalisation und Derealisation ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Faktoren wie Stress, Schlafmangel oder erhöhte Ängstlichkeit können das Beschwerdebild vorübergehend verschlimmern.

Um herauszufinden, ob es sich tatsächlich um ein Depersonalisations-Derealisationssyndrom handelt, können für den Psychiater oder Psychologen strukturierte Interviews und Fragebögen hilfreich sein. Darüber hinaus muss ein Arzt ausschließen, dass die Symptome eine körperliche Ursache haben.

Quelle:https://www.onmeda.de/psychische_erkrankungen/depersonalisation-derealisation.html

Wenn du tatsächlich keinerlei psychische Erkrankungen hast (Depression/Persönlichkeitsstörung/Trauma/Angststörung usw. ...), dann solltest du mit einem Psychotherapeuten evtl mal über das eigenständige Krankheitsbild Depersonalisations-Derealisationssyndrom unterhalten und hören was er dazu sagt.

Gegen die akute Situation, kannst du dir einige Skills ausdenken und auch anwenden!

Beispiel:

  • auf einer getrockneten Chili-Chote kauen (Vorsicht! Vorher ausprobieren!)
  • körperliche Anstrengung (Treppen hoch und runter/Springseil springen z.B.)
  • Ammoniak-Riech-Ampullen/Stäbchen (Apotheke oder Internet)
  • Eiswürfel/Eisdusche
  • Getränk mit starker Kohlensäure

Es gibt noch jede Menge mehr!

Ein Skill bedeutet im Grunde nur; eine Fertigkeit die du anwendest um dich, oft mit starken Reizen, aus der DR/DP/Dissoziation oder auch Panikattaken zu holen. Wichtig: Sie dürfen dir keinen Schaden zufügen!

Mai72738 
Fragesteller
 08.10.2018, 21:21

Wie gesagt ich habe keine Panikattaken oder so. Trotzdem danke.

AnabelleFragt  08.10.2018, 21:21
@Mai72738

Hast du dir nicht richtig durchgelesen, oder? ;)

AnabelleFragt  08.10.2018, 21:22
@Mai72738

Dies ist die Form, die eben nicht als Begleiterscheinung von psychischen Erkrankungen hervorgerufen wird.

Mai72738 
Fragesteller
 08.10.2018, 21:33
@AnabelleFragt

Doch, aber das wusste ich schon alles.

EinIdiotbinich  10.06.2023, 09:39
@AnabelleFragt

Ich leide schon seit 3 Jahren an diese Scheiße, danke!! Hab eh wieder paar Sachen n vergessen aber egal :/

Die Antwort kommt wohl etwas spät aber egal

Ich habe paar Tricks wie ich zumindest für ein paar Sekunden "klar sehen" kann. Ich zähle irgendwas wie z. B. Fenster an einem Haus. Oder ich konzentriere mich auf etwas und "analysiere" die Struktur und alles. Dann ist es für mich schon eine erleichterung.

Andere meinen auch dass es hilft Dinge beim Namen zu nennen, das funktioniert bei mir persönlich aber nicht.

Ich bin irgendwie froh die derealisation zu haben, auch wenn es mich in vielen Sachen beeinträchtigt. Ich habe mal während ich nachts mit meinem freund auto gefahren bin (als Beifahrer) plötzlich alles klar gesehen und mir kamen die entgegenkommenden Autos so hell vor und das war für mich alles sehr beängstigend dass ich sogar schon schnell geatmet habe. Ich habe meine Augen fest geschlossen und mit meinem Kopf geschüttelt und erst dann war ich wieder in der derealisation. Bei mir ist es wohl die Angst vor der Realität.. Glaube ich.

Ich Habe die derealisation übrigens auch dauerhaft seit vielleicht 8 Jahren. Bei mir ist es begleitend zu Borderline und Depression da. Das wird bei mir wohl auch immer bleiben aber ich komme damit klar :)

Eine Quicksilver Vergiftung könnte eine körperliche Ursachen sein. Habe ich schon oft in DP/DR Foren gelesen.

Habe selbst schon oft gehört, wenn man nicht mehr dran denkt und sich nicht hinein steigert geht sie weg. Bla bla bei manchen hat es vielleicht funktioniert, aber im Endeffekt geht nur die Angst weg. Somit sinkt der Stresspegel und die DP/DR verschwindet mit der Zeit.

DP/DR ist eine anerkannte Krankheit. Daher würde nur ein unwissender Arzt Dich für verrückt halten.

Du könntest versuchen deinen Sympathikus und Parasympathikus auszugleichen (mit Meditation oder so), da Derealisation sehr viel mit einem "gestörten" Flucht-Kampf Mechanismus zu tun hat.

Bei mir hat es mit Meditation geklappt.

Früher hatte ich mehrfach in der Woche Derealisationen. Nachdem ich etwa einen Monat lang täglich meditiert hatte, kamen sie nur noch etwa alle zwei Wochen und dann immer seltener.

Heute (nach etwa 9 Jahren täglicher Meditationspraxis) derealisiere ich nur noch sehr sehr selten - und wenn, dann kann ich mich dem stellen und es relativ schnell überwinden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Auch wenn du das nicht willst: gehe zum Arzt. Wir alle können dir wenig weiter helfen da wir keine Ahnung haben was du fühlst und wie es dir geht. Wir kennen auch deine Umstände nicht. Selbst wenn wir dir sagen würden, es ist so und so, bräuchtest du jmd professionellen der dir da helfen kann.

Ich kann nur wiederholen: gehe zum Arzt, der wird dir am meisten helfen können.

ThorstenSpitz  08.10.2018, 19:11

Das weiß sie auch selbst ohne dein oberlehrerhaften Kommentar.

Mai72738 
Fragesteller
 08.10.2018, 19:58

Naja, vielleicht gibt es ja auch noch andere Dinge, die helfen, dass die Derealisation weg geht.