"Stimmen denken"?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

Das ist von Ferne schwer zu beurteilen...kann ganz normal sein - es könnte aber auch auf eine dissoziative Störung hinweisen - Schizophrenie glaub ich eher nicht, dann würdest Du das denk ich mal anders schildern (nach dem Motto, "ich glaube, meine Freunde sitzen jede Nacht vor meinem Fenster und flüstern mir Sachen zu, damit ich nicht schlafen kann"). Ich würde das mal dem Psychiater oder/und Therapeuten schildern, und schauen, was die sagen. Ich vermute aber, dass das sogar etwas recht normales ohne Krankheitswert ist, es sei denn, diese Stimmen haben ein gewisses Eigenleben (z.B. können andere mit diesen Stimmen sprechen, haben sie schon mal etwas aufgeschrieben, haben sie "eigene" Erinnerungen, Gefühle usw). Dissoziation ist ein weites Spektrum von der Dissoziation, die jeder z.B. beim Autofahren erlebt bis zum Extrem der multiplen Persönlichkeit und ganz viele Schattierungen dazwischen. Jeder (auch gesunde !) Mensch hat Persönlichkeitsanteile (z.B. jemand macht in der Schule den Clown und ist frech und eher agressiv, und am Nachmittag bei seiner Freundin ist er total sensibel und romantisch), aber bei manchen sind einzelne Anteile etwas mehr abgespalten (Ego-State-Disorder, DSNNS) als bei dem Großteil der Menschen, und bei einigen wenigen ist die Persönlichkeit derart fragmentiert, dass die einzelnen Anteile im Extremfall nichts voneinander wissen. Lies mal bei Wikipedia o.ä. nach, ob Dir da etwas bekannt vorkommt. Wobei ich aber eher glaube, dass das, was Du beschreibst ein "normales" Phänomen ist. Alles Gute L.

Hey, danke, dass du dir die mühe gemacht hast das alles zu schreiben.
Nein, die "Stimmen" haben kein eigenleben oderso, es sind einfach nur so wort- oder satzfetzen ohne Sinn. Und wie gesagt, es wird stärker wenn ich daran denke.

Ganz dickes Dankeschön für die Antwort!

Hi,

finde die Argumentation von Labyrinth2015 sehr interessant, denke aber das es schon ein Frühstadium einer Psychose/Schizophrenie sein kann. An sich sind Stimmen ein relativ klares Symptom, es gibt Psychotiker die haben z.B. gar keine Stimmen aber anderes Symptome wie Wahn, andere Halluzinationen und andere.

Psychose ist einigermaßen gut behandelbar, also Medikamente machen das schon weg es gibt aber da ganz große Unterschiede von den Nebenwirkungen dieser sogenannten Neuroleptika und ich empfehle jedem sich da vorher gut zu informieren, damit man vom Arzt nicht irgend ein schlechtes Medikament angedreht bekommt und es gibt auch Alternativen also spezielle Antidepressiva die auch ein Neuroleptikum ersetzen können oder zumindest bei den Negativsymptomen helfen.

Eine Psychose hat Plussymptome und Negativsymptome, Plussymptome bedeutet wenn man Stimmen hört, Halluzinationen, Verfolgungswahn, Ängste, Wahnhaftes reinsteigern, falsche Schlüsse zieht oder an unrealistisches glaubt und anderes. Also je länger eine Psychose akut ist umso mehr werden diese Symptome und umso stärker treten diese auf und es dauert oft Jahre bis eine Psychose die schon besteht auch diagnostiziert wird, da sich normale Ärzte da eher schwer tun vermutlich und es durchaus um schwer Verlaufen kann. Also normal heißt es je früher eine Psychose erkannt und Therapiert wird umso besser sind die Prognosen von daher würde ich es mit den Stimmen eher nicht auf die leichte Schulter nehmen und wie du sagst mit einen Psychiater darüber reden. Normal treten Psychosen meist so wenn man 20-25 Jahr ist auf bei Männern eher früher bei Frauen später, gibt natürlich auch viele Ausnahmen. Also ich denke das es bei dir da du erst 18 bist eine Psychose in den Anfangsstadien ist womöglich. Selbst hatte ich eine paranoide Psychose ohne Stimmenhören aber anderen leichten Halluzinationen. 

Negativsymptome sind Depressionen, Antriebsschwäche, Konzentrationsstörungen und vieles andere was oft auf die Erkrankung zurückzuführen ist aber auch die Nebenwirkungen der Medikamente sein können, also wenn man Neuroleptika einnehmen muss gibt es meist ein Spektrum von Negativsymptomen und Nebenwirkungen die übrig bleiben, aber die Medikamente helfen auch gegen die Negativsymptome der Erkrankung. Plussymptome werden meist gut von den Medikamenten unterdrückt, aber eine Gefahr der Chronifizierung besteht auch also das Stimmen bleiben oder wiederkommen zum Beispiel.

Wenn du möchtest kannst du dich gerne auch auf meinem Forum anmelden und dich dort etwa zu den Medikamenten informieren, man findet sehr Gute Studien und Nebenwirkungsvergleiche dort.

Hier ein Artikel der die Atypischen also modernen Neuroleptika von der Wirkung und Nebenwirkung beleuchtet, da gibt es große Unterschiede und normal braucht man nur eines, Abilify und Zeldox sind zwei sehr Nebenwirkungsarme z.B.:

http://www.psychoseforum.de/index.php/Thread/11-%E2%80%8BAtypika-Liste-Vergleich/

Was ich zusätzlich empfehlen würde und was vielleicht auch Neuroleptika unnötig macht, bei so eher leichten Symptomen wie du sie beschreibst ist Bupropion (Elontril) also ein spezielles Antidepressivum welches normal zur Rauchentwöhnung entwickelt wurde und vor allem gegen Negativsymptomen hilft aber auch gegen Positivsymptome. Also normal wird dieses Antidepressiva zusätzlich zum Neuroleptikum gegen Negativsymptome eingesetzt von manchen Ärzten aber ich kenne jemanden wo es auch gegen chronischen Stimmen geholfen hat, bei denen Neuroleptika allein keinen Erfolg brachten und selbst hat mir das Elontril ermöglicht vor kürzeren ganz von dem Neuroleptikum wegzukommen, also es hilft bei mir auch gegen Positiv und Negativsymptomen ist aber im Vergleich zu allen Nls(Neuroleptika) die ich kenne weitaus besser verträglich und macht keine zusätzlichen Negativsymptome. Dieses Antidepressiva steigert leicht das Dopamin und das Noradrenalin stärker, Neuroleptika dagegen senken das Dopamin was zu dieser Problematik der Nebenwirkungen und Negativsymptome führen kann.

Also wenn ich die Wahl hätte würde ich es erstmal mit dem Elontril versuchen, mal über ein zwei Monate eingenommen und sehen ob es etwas bringt, so ein Medikament macht normal kaum oder keine Probleme von daher dieser Tipp. 

Ansonsten würde ich speziel nach einen nebenwirkungsarmen Atypischen Neuroleptikum fragen also da zumindest hinschauen was verschrieben wird, damit du kein hartes Medikament bekommst was unnötig wäre und viele Probleme machen kann.

Ja das wäre mein Tipp soweit an dich wie du das selber kontrollieren kannst und das Elontril vielleicht eine sehr gute Alternative zur normalen Neuroleptika Therapie ist oder auch zusätzlich eine Option darstellt. Also ich bin auch kein Arzt aber Psychiatrieerfahren kann also da dir nur den Tipp geben etwas aufzupassen und es kann auch sein das es bei dir halb so schlimm und keine richtige Psychose. Also keine Sorge so schlimm ist die Diagnose auch wieder nicht.

Ich weiß ja nicht, wie genau du den text gelesen hast, aber so weit ich weiß ist es so, dass wenn man wirklich stimmen hört, diese für real hält, bzw wirklich akustisch wahrnimmt.
Bei mir sind diese "stimmen eher wie Gedanken.
Lg

Aber haben Menschen mit Schizophrenie Krankheitseinsicht ? Das ist doch der Punkt - wenn er das hätte, würde er es nicht so sachlich, und nicht als "Gedanken", sondern als etwas "von außen" schildern. Denk ich. Oder ist es am Anfangsstadium noch möglich ? 

Die 2 Personen, die ich kenne mit Schizophrenie, haben sich bei einem Schub auch beim Schreiben anders und deutlich erkennbar wahnhaft ausgedrückt, teilweise von einem Tag auf den anderen. Einer davon sehr jung, bei dem ist wohl die Schizophrenie grad ausgebrochen gewesen. Eben noch total normal geschrieben und dann komplett abgedreht. Das sehe ich bei dem Threadersteller nicht. 

Genauso bei Zwangsgedanken, die ich als Jugendliche hatte. Man denkt zwanghaft immer wieder (teilweise sehr krasse, negative) Gedanken, die man nicht denken will, ABER man weiß jederzeit, dass es die eigenen Gedanken sind, und die nicht von jemand Fremdem oder von Außen kommen, und ist sich auch der Absurdität voll bewußt. Ohne Krankheitseinsicht würde man da auch an Schizophrenie denken...

Ich glaube aber auch nicht, dass der Theradersteller Zwangsgedanken hat, denn diese sind konkret, in der Regel sehr negativ, wiederholen sich, und man leidet auch normalerweise extrem darunter. 

Ich kenne das auch, dass ich in Gedanken die Stimmen im Kopf hab. Also Sie nicht höre.
Ich würde mir da keine Sorgen machen.
Es ist sehr gut, dass du Einen Therapeuten hast, ich hoffe, ihr habt eine gute Vertauensbasis.

Danke für deine Antwort.
Ja, also mich hat es nie gestört, bis ich kleiner Hypochonder mal wieder auf die Idee gekommen bin, dass das was schlimmes sein könnte..
Und ja, verstehe mich gut mit der therapeutin, der Psychiater ist auch super.

das ist gut. Du hörst Sie doch nicht oder? Du denkst Sie nur.

Sorry für die späte Antwort..
Nein, höre Sie nicht wirklich.
Wenn man jetzt zb an eine bekannte stimme denkt, dann kann man sie ja im kopf "hören". So klingt das.
Wie zb wenn man einen ohrwurm hat, dann hört man ja das lied auch im kopf, aber man hat jetzt nicht als wenn man es mit Kopfhörern hört.
Liebe Grüße

Das ist zwar jetzt ziemlich lange her okay xD. Aber das hat nichts mit Schizophrenie zu tun. Denn Schizophrene Menschen denke sie hören diese Stimmen wirklich und sind fest überzeugt da sind welche. Was du hast nennt man “Racing Thoughts” und kann bei Angststörung, Depressionen und Bipolar auftreten. Weil bei diesesn Krankheiten verliert man die Kontrolle über die eigenen Erinnerungen. Deshalb spielen die Erinnerungen der Stimme deiner Freunde im Kopf weiter weil du die Erinnerungen nicht stoppen kannst. Antidepressivum kann machen das du sie kontrollierst. Sie sind aber total ungefährlich und gehen auch bei Ablenkung weg. Vielleicht hast du das jetzt auch schon gelernt. Ich hab das auch sogar sehr stark und ich habe Zwangsstörung und Post Traumatische Belastungsstörung. Deshalb treten sie bei mir auf.

Klingt bei dir vollkommen normal.

Ich führe innerlich sogar Dialoge ab. Also denke, wie er sich jetzt wohl verhalten würde, wen er jetzt gerade da wäre.

Wenn ich mich verliebt habe und die Person ist nicht anwesend, stelle ich mir in einer bestimmten Situation wo ich allein bin (Friedhofsbesuch), z.B. vor, wie ich mich mit dieser geliebten Person in Gedanken vor meinem geistigen Ohr und für Außenstehende "still" unterhalte. Aufgrund seines Verhaltens zu mir (er ist z.B. mal ganz sanft zu mir gewesen), ersetze ich seine kurzen Antworten, in Gedanken so, wie ich ihn innerlich wahrnehme. Ich glaube also von ihm eine gefühlvolle Antwort zu bekommen (zu hören), die ich von der Person aufgrund seines Vorhaltens jetzt zu erwarten sehnsüchte.

Also die reale Abwesenheit der Person, wird durch eine komplett gefühlsbetonte innerliche Konversation ersetzt. Es kommt mir aber so vor, dass ich innerlich mehr rede 80% und die geliebte Person nur ca. 20% dazu antwortet. Natürlich hätte man die Person gerade sehr gern hier, also man vermisst sie. Ich glaub dss nennt man Sehnsucht.

Klingt viel schlimmer als deins. Andere Stimmen höre ich nicht.

Das ist vollkommen normal 😳 bei mir ist immer so wenn ich schlafe dann kommt aufeinmal mein mutters stimme im gedanken obwohl sie schon arbeitete..

Ich glaube das liegt daran das wenn zb ich schlafenund meine mama weckt mich flüsternd meinen namen. Und das speichert ein denk ich.

Ja, aber das ist ja bei mir nicht im schlaf so, sondern wenn ich wach bin :D

Das war ein beispiel. Auch wenn ich wach bin ist es auch bei mir so als ob mein mama oder mein brufer mich rufen.. Obwohl, nein :D dann geh ich zu denen hin und gucken mich fragend an :D also ist das normal das hat nix mit depression oder ängste zu tun. Vllt liegt es an die Gewohnheit?