Welches Medikament hat mir der Notarzt gespritzt?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Notärzte verwenden meist Esketamin, meist auch in Kombination mit einem Benzodiazepin, wie beispielsweise Midazolam. So würde ich das bei dem Befund machen und natürlich auch gleich die Kniescheibe reponieren.

Bei Esketamin atmen die Patienten selbständig weiter, eine Intubation ist fast nie nötig.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Hi,

es gibt grundsätzlich zwei Varianten, die plausibel wären: zum einen die Analgesie mit (Es)Ketamin und Midazolam, zum anderen mit einem Opioid.

Ich tendiere aufgrund der Amnesie und der eher kurzen Wirkdauer zu ersterem - das wäre auch eine Standardanalgesie bei traumatischen (verletzungsbedingten) Schmerzen.

Opioide wirken meist länger und verursachen praktisch keine Amnesie, zudem ist die Begleitmedikation mit Mitteln gegen Übelkeit (Antiemetika) üblich. Hier gäbe es unterschiedliche Varianten, z.B. Piritramid, Morphin, Fentanyl, Sufentanil...

Ich weiß nur, dass ich nicht intubiert wurde, also kann es keine Vollnarkose sein oder?

Eine "richtige" Narkose mit Intubation und Beatmung wird im Rettungsdienst nur selten und nach einer sehr strengen Indikationsstellung durchgeführt - dazu zählen zum Beispiel schwere Schädel-Hirn-Traumata, Bewusstlosigkeit, schwere Ateminsuffizienz, aber keine Patellaluxation ;-)

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Eine "richtige" Narkose mit Intubation und Beatmung wird im Rettungsdienst nur selten

Das meinte ich ja mit der Anmerkung wegen eines Anästesisten.....

So wie du es bechreibst, ist die wahrscheinlichste Antwort eine Kombination aus einem Benzodiazepin, wahrscheinlich Midazolam, und Esketamin (oder Ketamin, der Vorgängersubstanz).

Die erste Dosis wird Midazolam gewesen sein. Es macht Entspannung und ein wenig gleichgültig. Dadurch, dass sich auch die Muskeln entspannen, lassen die Schmerzen sofort etwas nach. Dieses Medikament bereitet die Gabe von Esketamin vor.

Die zweite Dosis war Esketamin.Würde dieses ohne ein Benzodiazepin eingesetzt, ist die Chance für "Bad Tris", also Horrortrips voller Geräusche, Farben und Gefühle, sehr hoch, denn Esketamin ist mit psychedelischen Drogen wie LSD verwandt. Es sorgt für eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit bei erhaltener Eigenatmung. Man kann diese Zeit nutzen, um sehr kurze, aber sehr schmerzhafte Dinge wie das Einrenken einer Kniescheibe zu tun. Die Bewusstlosigkeit von etwa 10-15 MInuten ist typisch, wobei es durch die Effekte des Midazolams gelegentlich auch längere Gedächtnislücken gibt.

Eine Bewusstlosigkeit in Kombination mit Opiaten wie Morphin oder Fentanyl bedeutet eigentlich immer eine konventionelle Narkose. Dabei ist eine Sicherung des Atemwegs durch Intubation zwingend, insofern ist bei dir (du hattest ja keinen Tubus) davon auszugehen, dass so etwas nicht eingesetzt wurde.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nach 3 Jahren fragst du nach dem Medikament? Das weiß keiner, weil niemand dabei war. Es kann höchstens geraten werden.

Wenn die Schmerzen so groß sind, dann bekommst du das richtige vom Notarzt. Was es war, ist schlichtweg egal. Du bist eh hinterher etwas benebelt. Und nein, es war keine Narkose. Eine Narkose wird nicht unterwegs im RTW gegeben, dafür muß ein Anästesist anwesend sein.

Ich hatte vor einigen Jahren einen Unfall und habe mir dabei eine Schulter ausgekugelt und den Oberarm gebrochen. Ich habe auch 2 oder 3 Spritzen und eine Infusion bekommen, aber ich kann mich nicht mehr richtig erinnern, wie der Ablauf war, weil.......ich war nach der 1. Spritze schon leicht weggetreten. Der Schmerz war erst einmal zu ertragen, aber die Erinnerung war lückenhaft. Das haben solche Medi's an sich.

Mir war es ehrlich gesagt, auch völlig wurscht, was sie machten, Hauptsache die Schmerzen waren erst mal eingedämmt. Ich bin mir zu 100% sicher, daß die Rettungssanitäter und der Notarzt das Richtige gemacht haben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich möchte auch auf keinen Fall anzweifeln, dass die Rettungskräfte ihren Job nicht gut gemacht haben. Dennoch interessiert mich, Welche Medikamente meinem Körper zugeführt werden.

@WolfKai1997

Wie gesagt: es war keiner von uns hier dabei. Also kann auch niemand genau sagen, was du bekommen hast.

Eine Narkose wird nicht unterwegs im RTW gegeben, dafür muß ein Anästesist anwesend sein.

Naja, dazu kann es durchaus kommen - auch wenn es in der Praxis eher zurückhaltend eingesetzt wird. Ein Anästhesist muss nicht anwesend sein (wobei die meisten Notärzte ohnehin Anästhesisten sind).

Dass dir das nach drei Jahren noch so sehr im Kopf umhergeht, dass du hier fragst, erstaunt mich.

Ich teile deine Einschätzung, dass du keine Vollnarkose bekommen hast. Ich denke hier an eine (Analgo-)Sedierung. Bekannte Medikamente in diesem Zusammenhang sind Dormicum und Ketanest, diese sind aber nur ein Beispiel unter vielen. Ob es diese oder andere Schmerz- und Beruhigungsmittel waren kann hier im Nachgang niemand mehr sagen.

Dass die Schmerzen verschwinden und du schläfrig wirst, ist hierfür typisch.

Lieben Gruß

Birdseye02

Vielen Dank für diese Antwort. Ich frage mich nicht seit 3 Jahren, was es war^^ Mir ist das vor ein paar Tagen wieder eingefallen und ich interessiert, was mir zugeführt wurde.

@WolfKai1997

Gerne! Hauptsache, deinem Knie geht es gut...

@Birdseye02

Dem Knie geht es gut, Danke.