Weinrebe teilweise ohne Rinde

1 Antwort

Ein kleines Stückchen verkraftet die Rebe - es ist in der Natur vollkommen normal, daß Pflanzen durch Tiere in derartiger Weise beschädigt werden. Wenn das den Tod der Pflanze zur Folge hätte, gäbe es auf der Welt schon lange keine Bäume mehr.

Ob derartige Stellen durch Baumwachs verschlossen werden sollten, darüber streiten die Baumpfleger auch heute noch. Ein Teil von ihnen führt aus, das solle das Holz vor dem Eindringen von Pilzen schützen - der Baumbiologe und Forstwissenschaftler Alex Shigo hingegen lehrte seinerzeit, Pflanzen können in einem gewissen Rahmen selbst Vorsorge gegen Folgeschäden durch Pilzbefall treffen und revolutionierte in der Folgezeit die Baumpflege.

Ich habe einige Bonsai, bei welchen durch den Schnitt auch größerer Äste oft offene Stellen am Stamm entstehen. Dort gebe ich niemals Baumwachs drauf, habe aber ein spezielles "Knetgummi", welches ich fest auf die Schnittränder drücke. Dies soll verhindern, daß das Kambium (die dünne grüne Schicht unter der Rinde) austrocknet, denn von diesem Kambium wird die neue Rinde gebildet, welche die offene Stelle nach und nach überwächst.