Was passiert,wenn ein Schüler mitten im Unterricht einen asthmaanfall bekommt?

8 Antworten

Das sind die Maßnahmen, die jeder bei einem Astma-Anfall durchführen kann:

1. Ruhig bleiben / Pat. beruhigen.

nichts ist schädlicher als Streß zu vermitteln.

2. "Kutschersitz"

Hinsetzen und leicht vorgebeugt mit den Armen auf die Oberschenkel
oder den Tisch etc. stützen. Das entlastet den Bauch und die Lungen
haben mehr Platz.

3. Beengende Kleidung entfernen.
Enge Kragen, Krawatten, Sakko und vor allem den Gürtel lockern lassen.

4. Durch die gepressten Lippen ausatmen lassen (Lippenbremse). Dadurch steigt der Luftdruck in den Bronchien und sie werden geweitet und durch den langsameren Luftstrom weniger gereizt.

5. Frische, feuchte Luft einsetzen. 
Fenster auf und Dusche aufdrehen oder vor den geöffneten Kühlschrank oder das (hochliegende) Eisfach setzen. Das löst den zähen Schleim in den
Bronchiolen und dieser kann besser abgehustet werden.

6. Bei der Einnahme des Asthma-Sprays helfen und

7. Bei einem länger andauernden Anfall den Rettungsdienst (112) rufen!

Aliverwirrt  29.08.2017, 04:39

Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen! Super smart, detailliert und verständlich beschrieben! Däumchen hoch hameder!

Ein Asthmatiker weis, dass er jederzeit einen Anfall bekommen kann und hat auch sein Spray dabei. Er wird also sein Spray benutzen und in der Regel nach einiger Zeit wieder am Unterricht teilnehmen können. Sollte das Spray einmal nicht helfen, was sehr selten einmal vorkommen kann, dann wird der Lehrer wohl den Notarzt verständigen müssen.

Aliverwirrt  29.08.2017, 04:53

Aliha ich bin seit 30 Jahren stark Asthmatikerin und muss dir trotzdem widersprechen. Ein Anfall kann jederzeit kommen, aber nicht so plötzlich vom Himmel fallen. Ein Asthmatiker spürt den kommenden Anfall meist schon viel , viel früher und kann somit vorschauend gegenlenken bez. des Auslöser oder Handeln bevor es eskaliert. Bei einem Anfall nimmt man nicht einfach mal so sein Spray und einige Zeit später ist alles wieder hübsch. Das mag im Falle mäßiger Luftnot noch so klappen, aber nicht bei einem Anfall. Die Meisten verstehen einen Asthmaanfall völlig falsch. Alle sagen der Betroffene bekäme keine Luft. Stimmt so nicht ganz. Der Betroffene bekommt die sauerstoffarme Luft nicht aus die Lunge ausgeatmet und grunddessen ist kein Platz für sauerstoffreiche Luft. Wie will man den Wirkstoff in die Lunge bekommen ohne Einatmen? Klappt nicht. Da hilft dann nur noch ne hübsche Mischung durch die Vene mit z.B. Theophyllin, Prednisolon und bei starken zusätzlichen Angstzuständen Faustan. Jeder Anfall ist für den Körper eine enorme Belastung. Zum Beispiel kann aufgrund eines Asthmaanfalls auch einfach mal das Herz aufhören zu schlagen durch die Belastung. Die Erstmaßnahmen um den Betroffenen zu helfen hat hameder erstklassig beschrieben.    

Die Lehrkraft wird versuchen, beruhigend auf den Schüler einzuwirken und ihn evtl. vom Unterricht freistellen, damit er ein Asthmaspray besorgen kann.

KaeteK  14.07.2017, 16:07

Den Notfallspray sollte man immer dabei haben

Tamtamy  14.07.2017, 16:12
@KaeteK

Schon, dass ist natürlich sinnvoll!
Aber dann würde es ja nur ansatzweise zu einem Anfall kommen; ich habe mich an der Frage orientiert.

Ihm wird geholfen und je nach dem wie schlimm es ist muss er abgeholt werden oder der Rettungsdienst wird gerufen.Kommt auf den Einzelfall an.

Hallo,

selbstverständlich geht man auf Nummer sicher, aber auf langer Sicht ist doch ein Leben mit Asthmaspray eine Lebenslüge, die es zu verhindern gilt. Anders als bei anderen lästigen Medikamentenabhängigkeiten wie bei Schmerzmitteln und Schlafmitteln kann der Schüler sich selbst leicht befreien. Er soll kräftig durch die Nase Luft holen und üben. Dann werden die asthmatischen Bronchien in der Lunge durch Reflex (Fernbedienung) entspannt, weil die Lippen unter Druck gesetzt werden und die Atmung geheilt.