Warum wollen so viele Menschen Arzt werden?

4 Antworten

Weil es einen so guten Ruf hat, und es nicht viele schaffen, es gibt auch einige Menschen, die anderen Leuten gerne helfen würden und weil immer behauptet wird, dass Ärzte so viel verdienen würden.

Von Experte DianaValesko bestätigt

Für mich stand am Anfang die Mischung aus Naturwissenschaft und Arbeiten an und mit Menschen.

Ich habe durch dieses Studium unwahrscheinliche Entbehrungen gehabt und mein Privatleben hat sehr darunter gelitten. Allerdings liegt meine Ausbildung einige Jahre zurück, und dadurch habe ich Zustände erlebt, die heute undenkbar wären. Am dramatischsten waren die 36 Stunden Dienste, in manchen Zeiten sogar 3 mal die Woche.

In welchem Beruf geht man Montag morgens zur Arbeit und kehrt am Dienstag Abend heim? Und nach einer Nacht im eigenen Bett am Mittwoch morgen wieder hin und am Donnerstag spät nachmittag wieder zuhause. Ohne Schlaf , oder, wenn es gut ging, die eine oder andere Stunde ohne dass der Pieper losging.

Das Geld? Zu jener Zeit 1900 DM brutto.

Warum tut man so etwas?

Weil irgendwas sehr faszinierte!

Mit meinem Handeln konnte ich jemanden glücklich machen; nein , nicht nur helfen, das hätte ich auch machen können, indem ich mich am Zebrastreifen hinstelle und alten Frauen über die Straße helfe. Nein, glücklich machen, ihre Gesundheit und Integrität wieder geben, der Frau den Mann gesund wieder mitgeben, dem besorgten Mann , die Hoffnung auf Gesundung seiner Frau bestärken, das Leid beim Sterben lindern, wenn die Medizin keine Antwort hat.

Entscheidungen treffen, die für das Leben anderer Menschen so entscheidend waren, tagtäglich die Verantwortung für ein Leben anderer tragen mit seinem Handeln.

Dabei traurige Gesichter erleben, aushalten, oder sie glücklich machen.

Diese Arbeit befriedigt, diese Arbeit gibt immer wieder Solche Glücksmomente wieder, die man im Leben sonst nie erfährt.

Das Bewusstsein, dass jede Handlung und Entscheidung zu jedem Zeitpunkt entweder das Leben retten oder zum Tode oder Schaden eines Menschen führen kann, ist etwas , was eine hohe Zufriedenheit erreicht.

Es gibt kaum Momente des Nichtarztseins. Das ist eine schwere Bürde , aber es ist ein Beruf, der einfach so viel Zufriedenheit bringt, weil man das Gefühl bekommt, dass es gut ist, was man tut.

Trotz aller Verwaltungstätigkeiten und immer mehr Zwang zum wirtschaftlichen Handeln, gibt einem dieser Beruf etwas, was ich mir bei kaum einem anderen Beruf vorstellen kann.

Einmal das total verängstigte Gesicht eines Menschen, wieder zuversichtlich lachen zu sehen, und aller Ärger mit Verwaltung, Fehlabläufe oder Ärger mit anderer Mist verfliegt.

Zwischenzeitlich kommt ein weiterer Aspekt hinzu, der diesen Beruf zunehmend weniger attraktiv macht.

Die Anspruchshaltung ist immens gestiegen, jeder will und fordert das Maximalste zu jedem Zeitpunkt ein. Um das zu erreichen, und um Fehler zu vermeiden, hat sich eine sinnlose, ressourcenverschwendende Medizin entwickelt, die mit dem klassischen Bild der Medizin immer weniger zu tun hat, immer in der Angst, man könnte etwas übersehen und dadurch im Gefängnis landen. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass immer mehr Absicherungsmedizin betrieben wird. Das mag ja gut klingen denken einige, aber: das Klassische, diese Arzt Patienten Beziehung, dieses Vertrauensverhältnus, was oft eher die richtige Diagnose erbrachte, geht verloren.

Und die nachfolgenden Medizinergenerationen, werden das Arztsein anders erleben.

Ein kleiner Nachtrag! Vielleicht mag in den Ohren mancher Menschen Arzt-Patient Vertrauensverhältnis lächerlich klingen. Für mich ist das aber das Allerwichtigste.

Wenn das gestört ist, dann entstehen die bekannten Probleme, über die gerne berichtet wird.

Meine Empfehlung: vertraut dem Arzt ( an Patienten gerichtet)!

Und, an die Ärzte gerichtet: verliert nicht die Sorge des Patienten aus den Augen!.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Leopatra  31.01.2021, 06:19

Daumen hoch für einen Arzt, der trotz widriger "Gesundheits"politik sein Engagement und seine Berufung für das individuelle Wohl seiner Patienten nicht aus den Augen verliert!

Weil sie Medizin begeistert. Ärzte sind ja sozusagen die "Götter in weiß". Medizin ist sehr komplex und anspruchsvoll, deswegen interessieren sich so viele dafür. Dieses viele Wissen ist faszinierend.

Bei den meisten ist das einfach Geldgier.

Wenn sie dann das erste Mal Blut sehen, relativiert sich das schnell.