Toten Patient reanimieren?

9 Antworten

Ab einer bestimmten Zeit ist eine Wiederbelebung nicht mehr möglich.
Wenn der Patient 15 Minuten schon alle Körperfunktionen eingestellt hat, denn dann ist das Hirn so stark irreversibel geschädigt. Auch eine Körpertemperatur von 27 Grad und tiefer ist ein garantierter Tod.

Der hatte 100% was am Herzen oder Lunge, wobei der plötzliche Herztod das logischste ist.

Ich nehme an deiner Antwort an du bist noch jung, da verstehe ich deine Reaktion vollkommen. Aber ich glaub der Mann ist lieber tot als sein Leben lang vielleicht ein schwerer Pflegefall zu sein. Er ist ja auch nicht gerade mehr der jüngste.
Vielleicht hat er am vorherigen Abend gespürt das es so weit ist, denn es ist tatsächlich so, dass mir viele Erzählungen bekannt, dass man spürt wenn es so weit ist.

Hoffe du verkraftest das gut, und dir weiterhin schönes Leben:-)

Du bist doch schon im 2. Lehrjahr. So langsam solltest du doch über die Vitalparameter informiert sein und auch wissen, wie lange man reanimieren kann und wann es sich noch lohnt, damit anzufangen.

Stell dir mal vor, ihr hättet wirklich damit angefangen und das Herz hätte auch wieder angefangen zu schlagen (ich weiß selbst, dass es nach so langer Zeit es nicht mehr getan hätte). Das Gehirn hat lange Zeit ohne Sauerstoff aufkommen müssen, so dass es geschädigt gewesen wäre. Ein apallisches Syndrom wäre unausweichlich gewesen. Hättest du das für dich und deine Angehörigen auch gewollt?

Du solltest dir wirklich mal über die Pflichten und Grenzen in deinem Beruf Gedanken machen...sicher helfen dir (nach so einem Ereignis) auch die Kollegen und Ärzte.

So langsam solltest du doch über die Vitalparameter informiert sein und auch wissen, wie lange man reanimieren kann und wann es sich noch lohnt, damit anzufangen.

Ausschließlich dann, wenn Fäulniszeichen oder Verletzungen vorliegen, die mit dem Leben nicht zu vereinbaren sind. Sonst MUSS von Fachpersonen zwingend immer reanimiert werden.

Zu entscheiden, ob es sich lohnt oder nicht, ist nicht Aufgabe eines Krankenpflegers

Ein apallisches Syndrom wäre unausweichlich gewesen. Hättest du das für dich und deine Angehörigen auch gewollt?

Darauf darf ein Krankenpfleger, erst recht ein Krankenpflegeschüler, keinen Gedanken auch nur im Ansatz verschwenden. Wenn keine anderslautende Willenserklärung des Patienten vorliegt, wird reanimiert! Immer und absolut ohne Ausnahme.

Andernfalls ist der Job weg und es liegt eine unterlassene Hilfeleistung ggf. auch ein Tötungsdelikt durch Unterlassung vor.

Du solltest dir wirklich mal über die Pflichten und Grenzen in deinem Beruf Gedanken machen...sicher helfen dir (nach so einem Ereignis) auch die Kollegen und Ärzte.

Wer bist du, dass du dir anmaßt, für andere Menschen zu entscheiden, unter welchen Umständen sie weiterleben werden oder nicht?

Und wie kannst du dir erdreisten, diese Entscheidung einem Krankenpflegeschüler auferlegen zu wollen. Mir fehlen die Worte!

@Maxxismo

Dann ist es ja gut....

@Maxxismo

Danke für das deutliche Klarstellen. Mein Sohn ist im 3. Ausbildungsjahr als GuK. Bei der Antwort oben brach mir eben echt der Schweiß aus.

Der Patient war bereits zu lange tot.

...Da konnte auch keine Reanimation mehr helfen, sind die Lebensfunktionen zu lange eingestellt.

...Wie lange, geht aus Ihrer Beschreibung nicht hervor. Aber es war auf jeden Fall eine zu lange Zeit, in der keine (notwendige) Wiederbelebung stattfand, war der Tote schon merklich abgekühlt.

....Was soll sich die Ärztin groß interessieren?

Der Patient war kein Notfall mehr (wo man womöglich noch etwas tun konnte), sondern er war unwiderruflich tot. Es blieb nur noch, den Tod auch festzustellen und dann einen Totenschein auszustellen.

...Das eilt nicht - im Gegensatz zu einer "Notfallbehandlung".

...Brutal, aber wahr. Es ist dann einfach vorbei - und man führt keine "medizinischen Maßnahmen" zum Wohl des Patienten mehr durch. Sie sind nicht mehr nötig.

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war der Tote schon merklich abgekühlt.

Es ist fatal, dies als Indiz für die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Reanimation zu nehmen. Die Haut kann mit dem Eintreten des Kreislaufstillstandes schon eiskalt sein.

Ein Krankenpfleger, der aufgrund der Kälte eines Patienten ohne Vitalzeichen nicht umgehend den Reanimationsalarm auslöst, begeht einen unverzeihlichen Fehler, der in der Regel juristische Konsequenzen haben wird.

Das lernt man in der Krankenpflegeausbildung ausführlich und die Antwort würde in der Examensprüfung unmittelbar das Prüfungsende bedeuten. ;-)

@Maxxismo

...Ich weiß, dass die Körpertemperatur (an sich) als ein "unsicheres" Indiz für den tatsächlichen Tod gilt.

...Aber angenommen, derjenige ist wirklich tot, ist es klar, dass der Leichnam dann nach und nach auskühlt - und immer kälter wird.

....Wurde derjenige nicht mehr reanimiert, gab es wohl anscheinend auch irgendwelche "gewichtige' Gründe, das nicht mehr zu tun, und den Tod anzunehmen - so wie ich das hier verstand.

@verreisterNutzer

Ich bin mir sicher, dass du das weißt.

Ich möchte nur nicht, dass ein Krankenpflegeschüler unsicher ist, ob er einen kalten Patienten reanimiert oder nicht. Hier darf es niemals irgendein Zögern geben.

Solange kein Arzt daneben steht und den Tod erklärt, wird reanimiert. Das hat vielen Menschen das Leben gerettet.

@Maxxismo

...Von dem Standpunkt her haben Sie natürlich vollkommen recht!

...Es ist auch gut, dass Sie das den FS auch nochmal, "explizit" geschrieben haben...!

Hi,

hättet ihr reagiert in solch einer Situation?

Im Normalfall gibt es (oder sollte es) Handlungsanweisungen für einen solchen Fall in jedem Krankenhaus geben.

Beispielhaft sind z.B. die ERC-Guidelines "innerklinische Reanimation": https://www.grc-org.de/downloads/GRC-Leitlinien-2015-Kurzdarstellung.pdf

Allgemein bei Auffinden eines leblosen Patienten:

  • Hilfe organisieren (Kollegen der Station),
  • Ansprechen, Anfassen, Atemkontrolle
  • Reanimationsteam rufen
  • Beginn der Reanimation nach BLS-Algorithmus
Hättet ihr noch reanimiert obwohl todeszeichen da waren?

Beim Vorliegen sicherer Todeszeichen (Leichenstarre, Totenflecke) wird nicht mehr reanimiert - sobald Du allerdings auch nur geringste Zweifel beim Erkennen dieser hast, wird die Reanimation begonnen; über den Abbruch entscheidet hier der zuständige Arzt.

Wie Maxxismo schon gesagt hat: als Nicht-Arzt ist es rechtlich immer bedenklich, nicht zu reanimieren - die Todesfeststellung ist allein eine ärztliche Aufgabe. Daher: im Zweifelsfall Reanimation, immer.

Die Abläufe auf der Station würde ich zumindest als suboptimal bis bedenklich einstufen - kein Reanimationsalarm, sehr spätes Eintreffen des Arztes...

LG

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

wie sieht der Notfallplan aus ? Training !

für Krankenpflegekräfte gilt immer im Zweifelsfall : Reanimation bis der Doc kommt

und der entscheidet ?