Syndesmoseruptur? Teilruptur? Kann mir jemand beim übersetzen helfen?

2 Antworten

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Wenn man vom klassischen "Bänderriss" spricht, dann sind damit in der Regel die "Außenbänder" gemeint. Die Syndesmose ist keines dieser Bänder.

Außenbandrisse werden heute eher konservativ behandelt, weil Nahttechniken zwar immer Infektions- und Wundheilungsrisiken mit sich bringen, aber keinen wesentlichen Vorteil bieten. Die Außenbänder verheilen bei adäquater krankengymnastischer Beübung von allein.

Nur bei einer Instabilität (oder bei Leistungssportlern) werden die Bänder operativ genäht oder gestrafft.

Bei einer Verletzung des Syndesmosebands kommt es auf den Grad der Instabilität an. Schien- und Wadenbein sitzen als Gabel auf dem obersten Fußknochen. Bei Belastung werden sie quasi auseinandergedrückt. Das Syndesmoseband hält Schien- und Wadenbein unten zusammen.

Wenn diese Verbindung gerissen ist, dann ist das obere Sprunggelenk in der Regel instabil. Es wird dann eine sogenannte "Stellschraube" in die beiden Knochen gesetzt, welche den Abstand der Knochen exakt festhält. So verheilt die Syndesmose dann wieder von allein.

Ist das Sprunggelenk auch nach dem Teilriss noch stabil, kann man unter Schonung des Gelenkes auf eine operative Versorgung verzichten. Es ist nur extrem wichtig, dass keine große Belastung auf das Gelenk einwirkt. Sonst drückt es die beiden Knochen auseinander und das Band verheilt nicht in der korrekten Lage und Länge.

Dann ist das Gelenk asymmetrisch und es wird in wenigen Jahren zu einer Arthrose kommen, die am Ende in einer Versteifung des Gelenkes endet.

Das Prozedere, das du genannt hast, ist durchaus üblich. Du hast wohl Glück, dass alles soweit stabil ist, dass man nicht operieren muss.

Alles Gute

Gute Antwort. Kleine Ergänzung: Eigentlich kann das MRT keine echte Aussage zur Stabilität der Gabel machen-dies muss man dynamisch unter einen BV -Gerät mittels Frik-Test prüfen und danach eine Entscheidung treffen.

Grüße und gute Besserung aus der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau, tr

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten, das gibt mir nun ein deutlicheres Bild zu meinem Problem. ich muss in zwei Wochen nochmal zur Kontrolle und werde das mal mit dem Test ansprechen, ich habe nämlich trotz des aircast Schuhs ein knacken und knucken in dem Bereich (ich kann es nicht anders ausdrücken, es ist nur sehr unangenehm). Gibt es etwas was ich machen darf bzw. nicht machen darf? Das einzige was mir gesagt wurde ist dass ich den betroffen Fuß zwar in einer Art Spitzfußstellung halten, jedoch in keinem Fall hoch Richtung Körper ziehen darf (geht mit dem aircast Schuh auch nicht wirklich). ich habe bei dem heißen Wetter den (wirklich klobigen) aircastschuh mal abgelegt und den Fuß auf dem Sofa hochgelegt, bin mir jedoch unsicher ob ich das darf oder es doch besser ist diesen Schuh permanent zu tragen. Ich weiß fragen über fragen 🙈 die sind mir leider erst jetzt in den Kopf gekommen und nicht schon vor ein paar Tagen...