Sind Panikattacken für Menschen mit Asperger-Syndrom Overloads?

3 Antworten

Nein, das ist etwas völlig anderes.

Panikattacken sind Angstzustände. Man hat so viel Angst, dass man sich nicht mehr unter Kontrolle hat.

Overloads sind Reizüberflutungen. Der Kopf wird von so viel Input gleichzeitig überrollt, dass er die Flut nicht mehr verarbeiten kann.

Das können Sinnesreize sein, wie z.B. Lärm oder viele bunte Details. Es können genauso auch soziale Reize sein wie Überforderung ("du musst jetzt aber ...!") oder Beleidungen (10 Leute hacken gleichzeitig auf dir rum).

Das Gehirn geht dabei in einen Art von Notfall-Modus. Flucht, Abwehr .. .das sieht von außen schnell wie ein "Wutanfall" aus, ist aber keiner.

Bei zu vielen Sinnesreizen kommt oft ein Tunnelblick hinzu, der die aufgenommene Informationsmenge drastisch reduziert, aber vorübergehend fast blind machen kann. Auch die Fähigkeit zu sprechen oder Sprache zu verstehen kann während des Overloads ausfallen.

Wenn man lange genug Ruhe hatte, wird alles wieder total normal.

Eine Panikattake kann zum Beispiel durch einen einzelnen Hund ausgelöst werde und kann sich ganz anders äußern, als die Folgen einer Reizüberflutung.

Das Wort Reizüberflutung ist eigentlich schon selbsterklärend, sobald auf einen Menschen ganz viele Reize auf einen Menschen einprasseln. In einer Bahn zum Beispiel können das die Gespräche der Mitfahrer, das rattern des Zugs auf den Schienen, ein flackerndes Licht, viele unterschiedliche Gerüche sein, die einen Menschen schlicht weg überfordern.

Nein, das sind Verschiedene Sachen, wir können auch Panikattacken haben. Hab ich zB wenn ich Hunde sehe. Overloads enthalten, zumindest bei mir, keine Angst, sondern einfach nur Überflutung. Es entsteht ein ungutes Fühlen, was zum Rückzug ins Innere führt, Panikattacken lösen eher Fluchtwunsch aus

Kolossos3 
Fragesteller
 02.06.2016, 23:18

Auf was meinen Sie Überflutung?

Ruachchen  02.06.2016, 23:22
@Kolossos3

Overload = Reizüberflutung. Je nachdem auf welchem Sinn man übersensibel ist, Geräusche, Gerüche, Berührungen, Licht...Es basirt auf einem Filterproblem, Neurotypische Menschen können solche Reize filtern, Autisten können das nicht. irgendwann wird der Reiz halt zu stark und das ist sehr unangenehm, führt je nach dem zu einem Meltdown (Ausrasten) oder einem Shutdown (Ausschalten, Zusammenbrechen, Versuchen den Reiz auszuschalten, durch Embriohaltung, Schaukeln, was auch immer) Da ist jeder verschieden