Schülerpraktikum beim Arzt, Tipps?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe damals auch ein Schülerpraktikum mit OP Besuchen gemacht, während auch im Rahmen meiner Ausbildung zum RettSan und als Medizinstudent. Daher kann ich dir persönlich folgende Tipps geben:

  1. Frühstücke gut. Gerade wenn man in OP Trakt ist, kann man nicht einfach mal kurz raus in die Kantine und was essen. Nimm dir was mit, das darf dann auch in den Pausenraum.
  2. Bequeme Schuhe. Viel selbst tun darf man, gerade als Schülerpraktikant, nicht. Umso mehr steht man herum und beobachtet. Wer es nicht gewohnt ist, mehrere Stunden zu stehen, für den wird es schnell unbequem.
  3. Stell dich vor. Im OP haben alle das gleiche an und viele haben Masken. Stell dich bei Betreten laut und deutlich für alle hörbar vor, erfordert etwas Mut, aber ist viel besser als gar nichts zu sagen und sich einfach reinzustellen, glaub mir ! Gerade die Operateure wissen gerne, wer in ihrem Saal ist.
  4. Im OP nichts anfassen, was dir nicht klar aufgetragen wurde. Am besten auch schön weit Abstand zum Tisch. Tipp: von der Anästhesistenseite hat man oft gute Sicht auf den Patienten, ohne steril zu sein. Tipp: Such dir einen OP mit Monitor, viele moderne OPs filmen die OP, so kannst du nah dran sein, ohne am Patienten zu stehen.
  5. Gib zu, wenn du mal raus musst. Gerade an die Gerüche muss man sich ersteinmal gewöhnen, das ist wahrscheinlich fas schlimmste.
  6. Beobachte Routineaufgaben. Versuche die ersten Tage die Augen offenguhalten und zu schauen, was die Menschen um dich herum machen. So erkennst du Aufgaben, die du dann langsam und Stück für Stück aufnehmen kannst. Frag zur Sicherheit lieber nochmsl nach, aber das wird gerne gesehen! Zum Beispiel Material auffüllen, Material holen und/oder vorbereiten etc.
  7. Frag. Wenn du entwas nicht verstanden hast, oder du eine Frage hast: Frag ruhig! Allerdings ist es wichtig, den richtigen Moment abzuwarten. Also nicht vor (wachen) Patienten und nicht, wenn dir Ärzte gerade konzentriert sind.
  8. Sei nicht enttäuscht. Als Schülerprakant stehst du ganz unten. Auszubildene, Studenten und Assistenzärzte haben bei interessanten Sachen immer Vorrang. Ein Praktikum auf der Chirurgie kann auch bedeuten, dass du eher auf Station bist. Aber wenn dir der Platz in der Anästhesie zugesagt wurde, dann bist du ja sichef im OP.
  9. Freu dich! Die Medizin ist ein tolles Gebiet mit vielen spannenden Aspekten. Genieß die Zeit und versuch so viel wie moglich mitzunehmen :)
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
annxlee 
Fragesteller
 11.01.2020, 17:10

Vielen lieben Dank, sehr nett solche guten Ratschläge zu bekommen! :)

Sei ehrlich zu dir selbst und den anderen vor Ort, wenn es dir zu krass wird. Sag das direkt und verlasse ruhig den Raum, um dich irgendwo hinzusetzen oder Luft zu schnappen (trotzdem am besten vorher jemandem sagen, wo du hingehst, damit sie wissen, wo du steckst). Wenn du umkippst, während gerade ein Patient versorgt wird, stellst du die Mitarbeiter vor die fiese Wahl, ob sie dich oder den Patienten in dem Moment vernachlässigen sollen. Und das muss ja nicht sein :).

Ansonsten solltest du in so einem Praktikum vorher genau erfragen, was du machen und wo du hin darfst - und wo nicht! Halte dich auch strikt daran. Und achte immer aufmerksam darauf, dass du niemandem im Weg stehst! Bedenke: das ist tatsächlich einer der wenigen Berufe und Bereiche, wo es wortwörtlich um Leben und Tod gehen kann. Und da solltest du als Praktikant schlichtweg dankbar sein, dass man dir die Chance für so einen Einblick gibt und natürlich keineswegs irgendwie zum Ärgernis oder Störfaktor werden :).

Tipp Nummer 1 ist dich immer jedem vorzustellen, du wirst dir wahrscheinlich nicht alle Namen merken können wichtig ist aber das jeder weiß wer du bist. Da du ja wohl im OP Bereich sein wirst ist es ebenfalls wichtig immer zu sagen wenn es dir gerade nicht so gut geht, das würde dir keiner krumm nehmen im Gegenteil. Du wirst ansonsten schon an die Hand genommen und dir wird alles wichtige erklärt zb. Zur Sterilzone.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Berufserfahrung