Schlichte Tattoos bei Ärzten?
Ich bin am überlegen mir ein Semikolon-Tatoo auf die Hand stechen zu lassen, das hat natürlich einen gewissen Hintergrund, kann man schnell ergoogeln... Nun denke ich ja aber auch an meine Zukunft, ich will Medizin studieren und Arzt werden und im Krankenhaus arbeiten, nun stelle ich mir die Frage, ob dieses schlichte einfache kleine Semikolon eventuell zum Problem werden könnte, weil es offen sichtbar ist. Was denkt ihr?
5 Antworten
Sichtbare Tattoos sind heute kein Problem mehr, und gerade im Medizinbereich ist man da relativ liberal.
Bin aber kein Fan des Semikolon-Projekts, sondern finde eher das ist Privatsache und man kann über sowas mit Guten Freunden reden, aber muss es nicht unbedingt öffentlich tragen. Manche bösartigen Kollegen könnten sowas auch als Schwäche nutzen.
Ein hinkender Gang hat aber nichts mit einem Selbstmordversuch zu tun, sondern könnte genausogut von einem Unfall oder einer Erkrankung kommen. Und Narben kann man auch verdecken oder komplett übertätowieren.
Würde es an meinen Knöchel machen oder so. Aber viele Ärzte haben tattoos. Da wird wohl kaum einer richtig drauf achten.
will auch ein Semikolon am Knöchel. (Was hat es denn für dich für eine Bedeutung?)
Hinter dem Zeichen steckt “The Semicolon Project“, ein Projekt, das Menschen unterstützt, die unter Depressionen, Angststörungen oder dem Borderline Syndrom leiden. “Das tätowierte Symbol steht für einen Satz, den der Autor beenden könnte, aber sich dazu entschieden hat, es nicht zu tun.
Danke dir :)
Es ist eure Privatsache, ob ihr euch ein Tattoo stechen lasst oder nicht. Ein grundsätzliches Verbot können Arbeitgeber zwar im Vertrag festlegen, ob diese Klauseln jedoch wirksam sind, steht auf einem anderen Blatt. Der Arbeitgeber kann allerdings von euch verlangen, während eurer Arbeitszeit bestimmte Kleidung zu tragen, Schmuck abzunehmen und sichtbare Tattoos abzudecken. Sich tätowieren zu lassen darf der Arbeitgeber aber nicht verbieten.(das gilt auch für Österreich. Daher es dein körper ist und du mit deinen Körper machen darfst was du willst )
Vielleicht solltest du dich zuerst mal fragen, warum das Ding auf die Hand muss. Damit dich möglichst viele darauf ansprechen und du deine Geschichte oft loswerden kannst?
Möchtest du nicht selbst entscheiden, wem du sie erzählen willst, statt damit runzufuchteln, bis der andere einfach fragen "muss"?
Für dich selbst kannst du das Tattoo auch an jede andere Körperstelle machen, mit Freunden kannst du jederzeit über "dein Thema" sprechen, Fremde geht es nichts an.
Im Arztzimmer und am Krankenbett sollte der Patient im Mittelpunkt stehen und der Arzt und seine Anliegen im Hintergrund bleiben.
Meine Geschichte sieht mir jeder an, die Narben, mein hinkender Gang, manche Dinge kann man einfach nicht verbergen und das will ich auch garnicht, ich bin lieber offen und ehrlich um dann am Ende sagen zu können das diese Geschichte in der Vergangenheit liegt.
Es freut mich, dass du die Kurve gekriegt hast, gratuliere dazu.
Es ist auch toll, dass du deine "Heilung" offen leben und darüber sprechen möchtest, keine Angst hast, deine Narben zu zeigen.
Aber es gibt einen Unterschied zwischen nicht verbergen und bewusst inszenieren. Nicht verbergen ist ein natürlicher Umgang damit, es immer wieder zu inszenieren ein Zeichen, dass die Verarbeitung noch nicht abgeschlossen ist.
Ich maße mir nicht an, deine "Entwicklung" zu beurteilen, aber ich könnte mir vorstellen, dass du irgendwann mehr sein möchtest als nur "jemand aus der Strichpunktkolonne".
Es gibt tausend andere Körperstellen, die du dir tätowieren lassen kannst, also warum unbedingt die Hand?
Wenn ich es nicht sichtbar trage, dann wäre das ein verbergen, die Verarbeitung wird nie abgeschlossen sein, ich habe chronische Schmerzen, die Nerven in meinem Fuß sind zerstört, lange Geschichte, chronische Schmerzen sind nur behandelbar, nicht heilbar, dementsprechend werde ich nie damit abschließen können, es ist immer ein Auf und Ab
Abschließen bedeutet nicht, dass man Dinge ungeschehen machen oder komplett vergessen kann, es bedeutet, dass man akzeptiert, was passiert ist und die Vergangenheit nicht mehr ständig zum Thema macht.
Wenn du glaubst, dass du das Tattoo brauchst, bitte. Aber das bedeutet nicht, dass dein Umfeld diese "Information" ebenfalls will.
Ich fände es furchtbar, jedem seine Lebensgeschichte an der Hand ablesen zu können.
Lass es. Wenn du Arzt werden möchtest, solltest du dich damit abfinden, deinen privaten Kram zu Hause zu lassen. Aufmerksamkeitsheischende Tattoos haben am Patientenbett nichts zu suchen.
Meine Geschichte sieht mir jeder an, die Narben, mein hinkender Gang, manche Dinge kann man einfach nicht verbergen und das will ich auch garnicht, ich bin lieber offen und ehrlich um dann am Ende sagen zu können das diese Geschichte in der Vergangenheit liegt. Das das jemand nutzt um mich runterzumachen denke ich nicht, ich habe chronische Schmerzen, ich leide immernoch und habe mich entschieden dieses Leben nicht zu beenden, entweder ist es den Leuten gleichgültig, oder sie geben mir Anerkennung, niemand hat mich je deswegen runtergemacht.