Psychotherapeuten wechseln..noch möglich?

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Ja, Du kannst die Therapie abbrechen und den Therapeuten und die Psychotherapiemethode wechseln. Der neue tiefenpsychologisch fundiert arbeitende Psychotherapeut muss dann einen neuen Antrag begründen.

Oder Du könntest auch in eine analytisch/tiefenpsychologische Gruppentherapie welche durch einen Psychiater geleitet wird wechseln. Dieser braucht keinen Antrag stellen, da er die Gruppentherapie nicht über psychotherapeutische Ziffern abrechnet, sondern über psychiatrische Ziffern.

Hallo Ylane, du schreibst, dass du die Therapie zunächst gut verlaufen ist und erst jetzt nach 2 Jahren Schwierigkeiten auftreten. Ich denke, du bist in der Therapie an einen wichtigen Punkt deiner Schwierigkeiten gestoßen. Ich habe z.B. die Idee, dass du evtl. auch außerhalb des Therapiesettings in Konfliktsituationen oder wenn du dich über jemenden ärgerst lieber wegläufst, anstatt den störenden Punkt an zu sprechen. Natürlich wäre es schöner, wenn es solche "Krisen" innerhalb der Therapie nicht gäbe, aber Therapie ist ein Raum, wo es sogar gut ist, wenn solche Schwierigkeiten auftauchen, um sie dort anders zu bewältigen zu lernen, als du es sonst kennst. Genau das haben Psychotherapeuten gelernt, auch in schwierigen Zeiten und bei Konflikten so zu reagieren, dass du die Angst vor Konflikten verlernst. Sprich deine Bedenken, deinen Ärger an und du wirst sehen, es wird ein positives Ende nehmen. Einen Wechsel würde ich dir zu solch einem fortgeschrittenen Zeitpunkt nicht mehr empfehlen. Das würde m.E. deine Konfliktvermeidung nur verstärken. Gib dir eine Chance und sprich das Problem an. Juristisch hast du natürlich die Möglichkeit zu wechseln. Der neue Therapeut müßte allerdings von der KK die Erlaubnis bekommen das Restkontingent zu übernehmen. Er bekäme dies allerdings nicht geschenkt, sondern müßte einen neuen Antrag stellen. Das ist bei manchen Diagnosen nicht besonders attraktiv, denn es bleibt zur Behandlung ja nicht viel Zeit. Werde ich mit einer Kontingentübernahme konfrontiert lasse ich mir immer eine Schweigepflichtentbindung gegenüber dem Vorbehandler ausstellen und bestehe auf einem Abschlussgespräch mit dem "Vorbehandler". Bis jetzt sind die Anfragenden Pat. immer bei ihrem Therapeuten geblieben ;-) Ich wünsche dir viel Mut und alles Gute!

Loeckchen1  12.03.2010, 19:52

Psychotherapiekontignewte können grundsätzlich nicht übertragen werden. Es muss immer ein neuer Antrag gestellt werden und dieser muss vor allem sehr gut begründet sein.

Grandi  12.03.2010, 22:08
@Loeckchen1

Sorry, stimmt nicht! Kontingent kann in Absprache mit der KK übertragen werden, muss aber meist mit einem Bericht beantragt werden. Ist so auf jeden Fall gängige Praxis.

clarity1964  13.03.2010, 06:03

Stimmmt nicht. Restkontingenten koennen uebernommen werden.

Loeckchen1  13.03.2010, 17:14
@clarity1964

Stimmt, wenn der nachfolgende Therapeut die selbe Methode anwendet, sonst nicht.

Grandi  14.03.2010, 10:17
@Loeckchen1

Nein, Therapiemethodenwechsel ist sogar ein Grund für den Wechsel!

Die Frage des Wechsels kann dir nur der Kostenträger beantworten. Der könnte das auch als Um die Frage zu klären, ob der Therapeut "der Richtige" ist, hat man ja 5 Voraussitzungen. Ansonsten heißt es: man kann nicht mitten ImFluss die Pferde wechseln. Wegender beiden versäumten Stunden, kommt es natürlich darauf an, mit welchem Vorlauf du dich abmelden kannst, und wann du das getan hast. Man kann ja nicht von dem Therapeuten verlangen, dass er während dieser Stunde Däumchen dreht. Kurzfristig jemand anderen einbestellen kann er normalerweise auch nicht. Selbst beim Zahnarzt gibt es dafür Urteile, dass der Patient den versäumten Termin (privat) zahlen muss.

Ich würde auf alle Fälle wechseln, einen Versuch ist es wert und die menschliche Komponente bei der Beziehung Patient - Therapeut darf man auch nicht ganz außer acht lassen. Mit dem einen kann man eben besser als mit dem anderen. Und dann lohnt sich auch die Verlängerung bestimmt eher. Die abgesagten Stunden werden normalerweise nachgeholt, den Antrag auf Verlängerung kann theoretisch auch die jetzige Therapeutin noch stellen und Du kannst Dir dann in Ruhe eine neue suchen, auf die die Behandlung dann umgeschrieben wird.

Es gibt ja - wie überall - bessere und schlechtere. Mir scheint, geringer Erfolg liegt oft daran, daß keine innere Einstellung bzw. kein Gefühl von Gelassenheit, Vertrauen, Sicherheit beim Klienten da ist und er sich nicht wirklich öffnet, vielleicht nicht wirklich bereit ist, in die tiefsten Tiefen zu schauen bzw. schauen zu lassen.

Oder es liegt z.B. daran, daß auch viele Psychotherapeuten - wie auch die meisten Psychiater/Neurologen (Ärzte, Mediziner) dem "wissenschaftlichen" Weltbild erliegen und nichts wissen (wollen) von der feinstofflich-geist-energetischen Seite des Seins, die es auch (noch) gibt oberhalb des naturwissenschaftlichen Weltbildes, welches sich nur auf die grobstoffliche Seite des Seins beschränkt.

Aus entsprechend ganzheitlicher Sicht sehe ich die meisten gesundheitlichen - auch psychischen, psychosomatischen - Störungen als eine Folge von Mangel an universeller Lebens-Energie, verursacht von Streß - im weitesten Sinne. In der zivilisierten Gesellschaft vor allem unbewußter Streß. Das können viele verschiedene Dinge sein: Kindheitstrauma, unterdrückte Gefühle/Bedürfnisse/"Lebensimpulse", verdrängte Probleme/Konflikte sowie unangenehme Gedanken/Erinnerungen und ähnliches/weiteres.

Auch der unbewußte Streß "kostet" Lebens-Energie und verursacht oder fördert Krankheit. Um die Lebens-Energie wieder zum - besseren - Fliessen zu bringen, müssen die Streßfaktoren beseitigt werden.

Einiges kann man wohl selbst tun; zum Aufdecken von unbewußten Faktoren sollte man sich kompetente Hilfe holen.

Unabhängig von den Bestrebungen, Streßfaktoren zu beseitigen, kann jeder Mensch auch sich - weitere, neue - Quellen für den Gewinn von Lebensenergie erschließen; vor allem die Urquelle im eigenen Bewußtsein, wo man sich mit dem universellen Bewußtsein verbinden und Liebe / Lebens-Energie "tanken" kann.

Weiterführendes in meinen TIPPS.

Alles Gute!