Pferd mit Franzbranntwein den Rücken einmassieren?

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Gute Idee, das tut dem Rücken gut. 0%

3 Antworten

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Lass es lieber, weil....

Lass sie gehen, gehen, gehen ... habt Ihr eine umzäunte Bahn, kannst Du longieren? Oder findet sich in Deiner Familie oder Deinem Freundeskreis jemand, der mit dem Pferd spazieren gehen kann ohne dass die getrennt heim kommen?

Franzbranntwein bei einem Tier mit Fell ist absoluter Schmarrn. Dessen Wirkung auf der Haut ist ja erst mal kühlend, was schon sehr nachteilig wäre. Und dazu kommt, dass Du ihn, wenn er auf die Haut kommen soll, durch das Fell hindurch kippen müsstest - und dann hast ein Pferd mit nassem Rücken. Im Prinzip kein Problem, wenn noch Hochsommer wäre und das Pferd nicht eh schon Rückenmuskelprobleme hatte. Womit Du eher helfen kannst, wäre ein Solarium, wenn es bei Euch sowas gibt - vor der Bewegung!

ABER: Welcher Tierarzt lässt ein Pferd mit dickem Bein STEHEN??? Entstammt noch dem vorigen Jahrhundert, der gute, oder? Ist ja unglaublich! Die müssen GEHEN, gehen und nochmal gehen, ruhig und gelassen, nicht stehen, stehen, Beine in den Bauch stehen, stundenlang und dann geht endlich das Tor auf und man darf raus!

Wie groß sind Box und Paddock? Kann man eventuell ein Heunetz ins eine Eck und die Tränke ins andere machen? Ist das ganze überhaupt groß genug, dass sie dann nicht dreht, sondern um die Kurve gehen kann?

knuddeel 
Fragesteller
 02.09.2013, 22:50

Ich war täglich bei ihr und habe sie auch immer etwas geführt. Soviel wie bei mir ging :-/ Mehr als 20min sind mit meinem Fuß echt eine Qual. Box ist ca. 12m² groß (geschätzt). Theoretisch würden zwei Pferde reinpassen^^

Der Paddock ist ca. 15m lang und 4m breit, auch geschätzt.

Also der Futtertrog (zweimal Kraftfutter täglich) hängt hinten in der Box. Das Heunetz hängt vorne in der Box. Und die Tränke steht draußen, und in der Box kann sie auch eine kleine Runde "laufen". Ganz drehen ist sowieso nicht so ihrs, ich lasse auch beim Törchen zumachen den Strick ganz lang, damit sie eine Runde gehen kann.

Das Problem ist nur, dass wenn die Stute auf die Weide darf auch mal gerne drüber galoppiert, und das war in diesem Fall nicht erwünscht. Sie hat halt extremen Bewegungsdrang, und sie sollte dann halt nur im Paddock auf und ab laufen. Mehr als ein langsamer Trab ist da nicht drin^^

Ich kann longieren, und mache es auch. Habe sie gestern noch etwas longiert. Habe einen Longierkurs besucht, aber praktiziere es bei meiner Stute etwas anders. Ich habe es mit Trense und Ausbindern gelernt. Bei meiner Stute longiere ich nur mit Kappzaum, damit läuft sie echt schön vorwärts/abwärts... Im Schritt sieht man nichts von ihrer "Lahmheit", aber im Trab hinkt sie mit dem dicken Bein noch etwas...

Ich kühle es auch noch täglich...

knuddeel 
Fragesteller
 02.09.2013, 22:55
@knuddeel

Solarium haben wir leider nicht. Kennst du von leovet die "Thermo Massage". Das ist so eine Wärmegel und das trage ich ihr auf den Rücken auf ;)

Baroque  02.09.2013, 23:06
@knuddeel

Mit 12 m² hast Dich verschätzt ;-) Eine Box für ein Warmblut hat heute ca. 20 qm. Aber dass der Paddock lang ist, ist schonmal gut.

Das ist eben das Problem bei der Boxenhaltung, dass es da als einzigen ernstzunehmenden Auslauf die Weide gibt, wo die freilich mal Gas geben. Auch unsere Aktivstaller, die von vielen Unwissenden immer als "nicht mehr leistungsbereit" bezeichnet werden, galoppieren gerne mal ihre 400 m Koppel zehnmal auf und ab, bevor sie Ruhe geben. Aber einem kranken Pferd sperren wir einfach die Weide und es geht damit 20 km Schritt am Tag. Praktisch - da heilt alles.

Wenn das Bein dick war ... Sehnenproblem? Dann würde ich an der Longe erstmal im Schritt übertreten lassen, SH und Travers. Den Kurs mit Trense und Ausbindern kannst in die Tonne treten. Wollte mal das Longierabzeichen machen und bin auf einen Kurs gegangen - hab ihn aber nicht abgeschlossen, weil ich das aus Tierschutzgründen nicht mitmachen wollte. Gezerre im Maul und jeden Schritt, Tritt oder Sprung entweder eins vom Ausbinder ins Maul oder sich hinter selbigen verkriechen brachte so schlechte Bewegungen bei den Pferden hervor und als der Kursleiter das noch lobte, hab ich mich umgedreht und bin gegangen. Wenn Du am Kappzaum arbeitest und nahe beim Pferd wirst IMMER mehr erreichen, selbst wenn Du nichts kannst. Den Trab würde ich dann erst hinzunehmen, wenn Du wieder fit genug bist, dass Ihr das auf festem Boden machen könnt , an der Hand oder reitend.

Wir haben uns im Sommer 2011 einen ehemaligen Sehnenpatienten gekauft, den haben wir Anfang 2012 erstmals geritten im Gelände, nachdem wir mit ihm an der Hand in einem halben Jahr ca. 500 km gelaufen waren. Dann im Sommer 2012 im Gelände angefangen zu traben, im Winter 2012 / 2013 im Gelände angefangen zu galoppieren und diesen Sommer nun in der Bahn zu traben begonnen. Bei ihm bin ich mir relativ sicher, dass der Sehne nichts mehr passiert. Sein Rücken war, als wir ihn bekommen hatten stocksteif und unbemuskelt, dafür mit Fettpolstern besetzt. Inzwischen hat er wieder dasselbe Gewicht, nur mit Muskeln statt Fett und ist gesund. Das braucht einfach Zeit ... und wenn Du grade ebenfalls lädiert bist, leider ein bisschen mehr, aber das ändert sich ja hoffentlich wieder.

Ach, das Massagegel: Wenn Du es verwendest, beobachte die Haut, ob sie es verträgt und massiere so lange, bis alles komplett trocken ist, sonst bleibt ein kühlfeuchter Film zurück.

knuddeel 
Fragesteller
 02.09.2013, 23:14
@Baroque

Mit der Box weiß ich es nicht^^ Ich kann sie ja morgen mal abgehen und dabei messen, mit einer Schrittlänge. Sie ist auf jeden Fall länger als eine "normale" Box ;)

Was heißt für dich "fester" Boden? Asphalt? Wenn ich wieder fit bin, werde ich auch mal wieder mit ihr spazieren gehen. Wir haben zum Glück wenig befahrende Nebenstraßen in unserer Gegend^^ Bis ich wieder reiten darf, wird es noch etwas länger dauern o_O

Ich habe sie auch schon am "langen Zügel" vom Boden aus gearbeitet, hat auch sehr gut geklappt, aber da ich dabei auch mit dem Pferd laufen musst, fällt das leider auch weg. Und meine Miteinstellerin in unserem Zweierstall hat kein Händchen für meine Vollblutstute, leider genauso wenig wie meine reitende Schwester. Die sind leider alle viel zu unruhig und hibbelig -.-

Baroque  03.09.2013, 12:35
@knuddeel

Mit der Schrittlänge ... wenn man nicht top drauf trainiert ist, verschätzt man sich auch mit seiner Tagesverfassung (hab jahrelang Kompasstraining für Bergsteiger gemacht, also mit Wissen um seine Schrittlänge aus blöden Situationen bei Nebel wieder raus finden - wenn's einem nicht so gut geht, hat der viele Jahre trainierte Meterschritt plötzlich nur noch 80 cm). Aber ist ja egal, Du wirst vermutlich nicht umbauen können, musst mit dem leben, was da ist.

Mit festem Boden meine ich Asphalt, sofern er keinen zu guten Unterbau hat (dann schwingt er nämlich nimmer, also nicht Bundesstraße oder Autobahn) oder Schotterwege. Selbst, wenn die oberflächlich aufweichen, sind sie noch fester als der üblicherweise viel zu weiche Reitanlagenboden oder Wiesen oder auch dicke Einstreu. Hier kannst vielleicht noch was verbessern, indem nur so viel eingestreut ist, wie wirklich notwendig ist, um den Urin zu binden, das ist sehr wenig, eher so ein Stäubchen über dem Boden und keine Matten in Box und Paddock. Lieber Estrich in der Box und draußen Paddockraster mit Aufstreu oder sogar auch Estrich ... was Ihr da halt habt.

Du sagst, Zweierstall bei sowas hat man vielleicht sogar Umbaumöglichkeiten .... ließen sich denn die Boxen der beiden Pferde baulich zu einer Zweierbox machen und würde die andere Einstellerin mitspielen? Sie muss dann ja nicht mit dem Pferd umgehen, bestenfalls an ihm vorbei gehen, um ihr Pferd zu holen. Bei uns gibt es neben dem Aktivstall auch Doppelboxen für zwei Pferde und man merkt deutlich die Verbesserung ... da wären an Umbau nötig: Trennwand zwischen den Boxen raus, am Paddock ganz außen ein Durchgang zwischen den beiden Paddocks. Hilft nicht viel, aber ein bisschen was. Wenn natürlich die andere dem völlig abgeneigt ist oder dann auf dicken Einstreuteppich bestehen würde oder so, dann vergiss den Gedanken gleich wieder ;-)

knuddeel 
Fragesteller
 03.09.2013, 12:41
@Baroque

Naja, wir hatten die mal eine große Box, mussten diese aber wieder unterteilen, weil er mit füttern nicht geklappt hat, weil die andere Stute mehr Kraftfutter bekommen muss, und meine die Chef im Stall ist ;)

Asphalitierte Nebenstraßen haben wir überall, Schotterwege auch. Dann werde ich wieder mit ihr auf hartem Boden trainieren, wenn ich wieder fit bin.

Nun ja ich muss die Box relativ dick einstreuen, weil dort als Untergrund dünne Gummimatten aus dem Kohlebau auf dem Boden liegen. Der Paddock war auch mal eine Wiese, ist aber mittlerweile abgefressen, deshalb eher Sand^^

Baroque  03.09.2013, 12:47
@knuddeel

Oh! Unter diesen Gummidingern ist nur Mutterboden, d.h. würdest Du die raus nehmen (und schön einlagern für den Fall, dass da mal ein anderes Pferd wohnen wird), dann stünde Deine im Schlamm? Oh! Wie klappt's mit dem Paddock bei Sauwetter?

Beim Füttern das kenn ich auch. Bei uns haben die zwischen Box und Paddock Türen, die man schließen kann und wenn das Verhältnis so ungleich ist, bekommt ein Pferd seinen Hängeeimer an den Paddockzaun, das andere an die Box und dazwischen wird die Tür zu gemacht, bis gefressen ist, dann wird wieder aufgemacht. Bin ich heilfroh, dass ich diese Sorge vom Bein hab. Meiner lebte ja auch in der Box und ist auch sehr ranghoch, kann das Futter schon auch vertragen, aber würde er mit Kumpels zusammenleben, täten mir die leid :-P So kriegt er halt nur, was ich ihm zuteile, egal, wie ranghoch er ist.

knuddeel 
Fragesteller
 03.09.2013, 12:55
@Baroque

Nein, unter den Gummimatten ist direkt auf dem Mutterboden sehr dicker Schotter. Darüber haben wir dann noch dünnen Schotter verteilt, und mit so einer Maschine festgedrückt :)

Aber ich glaube kaum, dass diese Schotter auf Dauer halten würde :-/

Baroque  03.09.2013, 13:03
@knuddeel

Das Problem ist, wenn zwischen dem groben Drainageschotter und dem feinen keine Paddockmatten sind, dann haut Dir der feine nach unten ab und irgendwann drückt sich auch der grobe ein und Du stehst wieder am Mutterboden bzw. dem, was davon übrig ist ... da ist was auflegen dann doch nicht so verkehrt. Die Gummimatten an sich, wenn nicht direkt schädlich sind, kannst da aber auch dünn drauf streuen ... wenn die direkt auf dem Schotter sind, ist das schonmal nicht gar so weich. Und dann eben ein Händchen voll Späne zum Urin binden drauf und Stroh lieber in einer Raufe oder einem Netz reichen, wenn Du welches geben möchtest, ansonsten Rauhfutter auf Heu beschränken. Eine Raufe kann auch relativ bodennah sein, um eine natürlich Fresshaltung zu gewährleisten. Ich denk da an eine Konstruktion, die man von oben außen befüllt, die dann quasi glatte Wand hat zum Pferd hin und an seinem unteren Ende ist es so offen, dass dasPferd hin greifen und sich was rausziehen kann. Wenn die Matten schädlich ausdünsten, ist eh die Frage, ob die Einstreu das retten kann.

knuddeel 
Fragesteller
 03.09.2013, 15:27
@Baroque

Das Problem des Einstreuen besteht nur darin, dass die Gummimatten ohne Stroh echt rutschig sind -.- Sie hat Stroh als Einstreu, aber das frisst sie kaum.

Dann hat sie halt noch ein engmaschiges Heunetz, welches 2x am Tag gefüllt wird. Und daran hat sie auch eine lange Beschäftigung. Wenn sie dann mit Fressen fertig sind, rennen sie eh wieder raus auf die Wiese, welche ja 24h am Tag zugänglich ist.

Nur zum Tränken müssen sie halt wieder richtig Stall laufen^^

Baroque  03.09.2013, 15:33
@knuddeel

Ah! Ich find immer Stroh so rutschig. Ich hab ja ein Pferd mit gebrochenem Sitzbein, leider so viel davon abgebrochen, dass es keinen Sitzbein- und keinen Kruppenmuskel mehr haben kann. Dadurch, dass ihm diese Muskeln fehlen, krieg ich, wenn er aufsteht mit, wo er Grip hat und wo nicht. In Strohboxen kommt richtig schwer hoch, wenn er sich legt. Späne gehen leichter. Im Aktivstall haben wir Liegematten, aber die taugen ihm besser zum stehend schlafen. Legen tut er sich auf's Pflaster - gut, da scheint sie Sonne hin, das heizt sich auf.

Aber Weide immer zugänglich und zum Fressen von Rauhfutter und Saufen rein kommen müssen, ist ja ziemlich optimal, weil das sind genau die Ansätze, die einen Offenstall zum Aktivstall machen, dass man ihnen zwar alles 24 Stunden zugänglich macht, ihnen aber nicht das Wasser auf die Weide nach trägt. Das heißt, Du hast optimierteste Boxenhaltung im Prinzip - nur eben wenig richtig feste Böden zum drauf gehen. Die wenn's noch gäbe, wäre super, grade für Deine Reha-Patientin.

knuddeel 
Fragesteller
 03.09.2013, 16:01
@Baroque

Ja die gibt es halt nicht direkt auf der Wiese :)

Aber man geht direkt von der Weide runter und steht auf einer asphaltierten Nebenstraße^^ Ich reite sie dort auch gerne ein bisschen oder gehe mit ihr dort spazieren.

Im Gelände ist sie einfach ein Traum und genießt das auch^^

Aber Späne ist im Vergleich zu Stroh teurer oder? Und wenn ich überlege, dass ich zum Einstreuen der Box 2 kleine Strohbunde brauche, damit der Boden überhaupt komplett leicht bedeckt ist :-(

Und wie sieht es mit der Abbaukeit von Späne aus? Bei uns holt immer ein Bauer den Mist ab, um es aufs Feld zu verteilen. Meinst du er würde auch die Späne nehmen? ;)

Ich habe meine Stute noch nie liegend in der Box gesehen, sie schläft am liebsten immer auf der Wiese :) Und da darf ich dann auch hingehen und sie streicheln und sie bleibt ruhig liegen <3

Lass es lieber, weil....
  • Franzbrantwein schadet dem Fell, der Haut.

Gymnastiziere das Tier vom Boden aus. Lass´ sie über Stangen treten etc.

Alles Gute + LG

Lass es lieber, weil....

Ich denke ich muss dazu nichts mehr sagen. Ich könnte es nicht besser als Baroque sagen