Macht Psychotherapie alles nur noch schlimmer?

8 Antworten

Wenn du erkraknt bist, evtl. sogar chronisch, dann ist das leider eine Tatsache.

Gerade bei chronischen Erkrankungen hat Psychotherapie ihre deutlichen Grenzen.

Außerdem profitieren nicht alle Patienten von einer Psychotherapie, einigen geht es nach einer Psychotherapie leider sogar schlechter. Wie bei jeder anderen Behandlung, lassen sich diese unerwünschten Effekte nicht ausschließen.

Wenn du es so erlebst, dass du zu der Gruppe gehörst, die nicht von psychotherapeutischen Angeboten profitiert, vielleicht sogar nachteilige dauerhafte Verschlimmerungen erfährt, dann solltest du eben keine Psychotherapie in Anspruch nehmen, sondern dich auf die psychiatrische und sozialpsychiatrische Basisbehandlung beschränken. Evtl. kann zusätzlich eine Selbsthilfegruppe hilfreich sein.

Das kommt stark auf den Fall an. Wenn du diese Frage stellst kannst du aber sie für dich aber wahrscheinlich mit JA beantworten. Gerade wenn du schon lange in Therapie bist kann ich mir gut vorstellen dass du gegen die Möglichkeiten der Therapie abgestumpft bist.

Bei "normalen " Problemen wird Therapie gerne als ersatz für selbstkritisches Denken genutzt - "ich muss nicht selbst darauf kommen dass ich in meiner Beziehung zu wenig kommuniziere, wenn ich die unangenehme Wahrheit von jemand drittem hören kann" Häufig ist sie also wenig hilfreich, wenn sie schlecht gemacht wird sogar schädlich weil sich Behandelte darauf verlassen ihre Probleme nicht selbst erkennen und lösen zu müssen.

Wenn du das aber kannst lohnt es sich darüber nachzudenken die Therapie probeweise aufzugeben, vielleicht auch erstmal nur die Zeitabstände zwischen den Sitzungen größer zu setzten und zu gucken wie gut du zurrecht kommst.

Wenn es schlechter wird kannst du ja jederzeit zurück

Mir erging es ähnlich, als ich bei einer Psychologin war. Ich habe die ganze Zeit nur geheult und fühlte mich innerlich leer.

Dann kam ich zu einem Psychologen. Der hat mir wirklich geholfen. Mir ging es schon nach der ersten Stunde besser. Ich hatte ein Lächeln im Gesicht, was ich gar nicht mehr kannt. Zwar nur zehn Minuten. Aber mit jeder Sitzung wurde es länger anhaltend.

Vielleicht solltest du auch mal den Therapeuten wechseln, wenn er dich nur noch kränker macht. Damit ist dir wirklich nicht geholfen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es nicht immer förderlich ist eine Psychotherapie zu machen. Es kommt wahrscheinlich auch viel darauf an, bei welchem Arzt man in Behandlung ist. Wenn man mit demjenigen nicht gut auskommt, kann es eigentlich nicht besser werden. Immerhin sollte das Ziel in jedem Fall sein, dass es dem Patienten besser geht.

Ich hatte selbst schon die Erfahrung, dass einige der Meinung waren ich sollte eine Psychotherapie machen, aber ständig über alle meine kleinen Problemchen reden zu müssen und mich im Grunde rechtfertigen zu müssen, hat mich natürlich nur noch trauriger gemacht. 

Man kann das jetzt natürlich nicht pauschal sagen, aber ich denke, dass mit Psychotherapien oft übertrieben wird. Die meisten Menschen brauchen das gar nicht wirklich, weil es ohne auch funktionieren würde. 

Vielleicht habe ich zwar "Probleme" und vielleicht bin ich auch wirklich "krank", aber ich finde das gehört zu meiner  Persönlichkeit und die will ich mir nicht durch so eine Therapie ändern lassen.

Wie jedes Heilmittel hat auch Psychotherapie Nebenwirkungen.

Wenn du soviel in Therapien warst, bist du vermutlich übertherapiert. Ich weiß natürlich nicht, was du seit deiner Kindheit hast, aber ja es kann sein, dass Therapie für dich nicht mehr angemessen ist.