Ist es zulässig, dass beim Arzt Privatpatienten bevorzugt behandelt werden?

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Bei dieser Frage wird mir echt Angst und Bange! Meine Hausärztin hat das Rentenalter schon überschritten - als sie mal die Praxis wegen Krankheit geschlossen hatte - und ich "dummerweise" auch krank war sowie zufällig auch der "Vertretungsarzt" - habe ich mich doch erdreistet, in eine mir bis dato unbekannte Arztpraxis zu marschieren - Pech gehabt - es war Mitte Dezember ( das Abrechnungsquartal lässt grüßen ). Ein Patient sass im Wartezimmer ( meine Hoffnung auf baldige Linderung und Hilfe war also groß! ). Ich wurde mit den freundlichen Worten abgewiesen - "wir nehmen keine neuen Patienten!" Nebem hohem Fieber kam noch Gift und Galle in mir hoch und ich säuselte mit letzter Kraft " ich bin privatversichert - hab ich wirklich keine Chance?" Da entgegnete mir eine engelsgleiche Stimme " warum haben sie das nicht gleich gesagt - der Doktor ist in 2 Minuten für sie da!" Der arme Kerl im Wartezimmer war sicher der letzte gesetzlich versicherte Patient seiner Praxis und hätte nun auch nochmal warten müssen! Habe die Praxis dann kommentarlos verlassen. Also ich bin nicht privatversichert ( aber so hätte ich es wahrscheinlich geschafft zum Objekt meiner "Begierde" vorzudringen ). Ich war nur hochgradig angesäuert! Auf meinem Lohnzettel steht monatlich ein saftiger Abzug für die Krankenkasse - aber egal in welcher sozialer Situation man ist - das ist wirklich nicht normal und von einem Sozialstaat weit entfernt. Ich mach mir nur wirklich Gedanken - ich bin auf Medis auf Grund einer Erkrankung angewiesen - wer überwacht meine Krankheit und wer verschreibt mir die lebensnotwendigen Medis, wenn meine Hausärztin in Rente geht?

PS: einige Tage später stellte der durch die Familie herbeigerufene Notarzt eine Lungenentzündung bei mir fest.

forbiddendogs  26.02.2010, 05:47

kann es sein, die Praxis da tendierte zu unterlassene Hilfeleistung? Ich mein, beim Thema Lungenentzündung (hatte ooch mal eine aus Spanien eingeschleppte, war echt knapp vor tödlich) sieht man doch volldiescheisssse aus, jede einigermaßen qualifizierte Sprechstundenhilfe müsste erkennen, daß man so wen nicht wegschicken dürfte......

Dalmatinchen  01.03.2010, 22:32
@forbiddendogs

Forbiddendogs - die Spechstundenhilfe hat mich erst eines kurzen Blickes gewürdigt, nachdem ich behauptete ich sei privatversichert.....und ich sah wirklich volldieschei....aus.

XXX44702  24.10.2020, 13:00

Das ist ja Betrug!!! Wir müssen die Privatversicherung abschaffen

Das kann und wird dem Arzt keiner vorschreiben, wie und wann er seine Patienten behandelt. Von den Kassenpatienten alleine, kann eine ärztliche Praxis nicht gewinnbringend sein. Er muss ja auch sein Personal bezahlen.

die meisten ärzte behandeln alle patienten gut. privatpatienten werden aber oft 'besser' bzw länger und ausführlicher behandelt, da das patienten sind, von denen der arzt für seine arbeit auch ausreichend bezahlt wird.

jeder geschäftsmann würde so handeln.

das ist gar nicht so ungewöhnlich. außerdem muss sich jeder gesetzlich versicherte patient klar machen, dass viele behandlungen, die er beim arzt bekommt, nur möglich sind, weil der arzt EBEN einige an privaten hat.

viele untersuchungen und sonstige leistungen des arztes für den patienten wären sonst von den paar kröten, die er von den 'kassen' bekommt, gar nicht möglich.

beschweren kann man sich da gerne aber es führt zu nix.

forbiddendogs  26.02.2010, 05:42

ich denk immer, ein Arzt ist KEIN Geschäftsmann, sondern helfender Samariter..... ich Kamel bin bloß zu alt, um die neuen Zeiten abzuraffen!!!! Früher, als ich kleenKindlein war, hatten wir 'n Hausarzt, reine Sahne, kann ich nur sagen. Der klapperte seine Patienten ZH HAUSE ab, dem Namen nach :))) Aber is lange her. Warum heißen die eigentlich noch HAUSarzt und nicht GESCHÄFTSPRAXISarzt :)))))))

diemeggie  26.02.2010, 09:59
@forbiddendogs

@forbiddendogs: die ärzte WOLLEN ja samariter sein und in anbetracht der tatsache, dass sie oft 'gratis' arbeiten, weil der staat es so erzwingt, sind sie es auch :)

aber wie sollen sie anders reagieren, wenn das nicht geht? so eine praxis braucht nunmal auch viel geld, um unterhalten zu werden. wenn das nicht reinkommt, muss man kürzen.

Das ist absolut zulässig.

Notfälle gehen natürlich vor. Ein fieberhafter grippaler Infekt ist aber kein Notfall, wie manche Leute denken.

Jule2015  18.02.2015, 22:52

Es ist nicht zulässig einen Unterschied zwischen privat- und gesetzlich Versicherten zu machen, aber wo kein Kläger, da kein Richter

Was aber 100 % stimmt ist, dass ein grippaler Infekt kein Notfall ist, könnte mich wegwerfen vor lachen, wenn Patienten der Meinung sind, ihre derzeitigen akuten Beschwerden wären ein "Notfall" und sie müssten unbedingt jetzt gleich und sofort behandelt werden, ansonsten würden sie eines elendigen únd qualvollen Todes sterben... Ob ein Notfall besteht oder nicht, entscheidet immer noch das medizinische Fachpersonal, egal ob Arzt oder Medizinische Fachangestellte. Die Betonung liegt dabei auf "medizinisches Fachpersonal"!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Jule2015  18.02.2015, 22:58
@Jule2015

Außerdem würde jeder von Euch Privatpatienten bevorzugt behandeln, wenn ihr eine eigene Praxis hättet. Es geht schliesslich ums Geld, wie jemand hier schon meinte, ein Arzt ist ein Geschäftsmann und genau so ist es. Wacht auf aus eurer Märchenwelt, vom lieben netten Onkel Doktor, der euch aus reinster Herzlichkeit behandelt, weil er sonst nichts anderes in seinem Leben zu tun hat. Achso, von Luft und Liebe lebt er natürlich auch, ist ja wohl klar!!

Als niedergelassener Facharzt muss ich sagen, dass wir Ärzte an Kassenpatienten lediglich ein paar Euros verdienen, die allein nicht mal die Praxisexistenz sichern. Das eigentliche Geld kommt erst über die Privatpatienten rein, ohne die die Arztpraxis eigentlich dicht machen könnte. Somit haben Privatpatienten eine elementare Bedeutung für die Existenz jeder Praxis.

Außerdem haben wir Ärzte die Möglichkeit Privatpatienten deutlich intensiver zu behandeln und ihnen mehr zu verschreiben ohne, dass die Krankenkasse sofort ein "Veto" einlegt und ihre Zahlungen einstellt.

 

 

MarcoD1983  15.12.2014, 09:15

Immer wieder schön das es den meisten Ärzten nur noch ums Geld geht. Wenn ihr armen Kerle so an Hunger leidet wechselt den Beruf! Ihr habt alle mal nen Eid geschworen und nicht darauf zu achten wer die dickste Brieftasche hat