Heilpraktiker unter 25?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du kannst einen Lehrgang zur Vorbereitung auf die amtsärztliche Überprüfung zur Ausübung der Heilkunde ohne ärztliche Approbation (oft Heilpraktikerausbildung genannt) machen und Dich dann fachlich weiter qualifizieren. Auch wäre eine medi. Ausbildung und anschließender Besuch einer Heilpraktikerschule möglich. Du kannst bis Du 25 bist (denn vorher wirst Du tatsächlich nicht zur Überprüfung zugelassen) auch schon Raucherentwöhnung oder Beratung und Coaching zum Abnehmen bei Adipositaspatienten anbieten, denn beides sind keine Krankheiten im sinne des Gesetzgebers. Der Beruf des Heilpraktikers ist eine freiberufliche Tätigkeit und zählt laut Gesetz zu den freien Berufen https://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Beruf_(Deutschland) Ein Heilpraktiker kann ebenso evidente Medizin betreiben; sie muss nur verschreibungsfrei sein. Hier tritt man mit solchen Anfragen immer eine Grundsatzdiskussion an und leider kommen dann statt Antworten diskreditierende und herabsetzende Äußerungen zu Heilpraktikern. Aber lass Dir nichts erzählen; es gibt viele Leute, die auf ihren Heilpraktiker schwören.

Ich würde Dir empfehlen, eine andere Ausbildung, z.B. Arzthelferin vorweg zu machen. Die Ausbildung zur Heilpraktikerin kannst Du ja dann anschließend machen und die Tätigkeit nebenher ausüben.

Ob Du von der Tätigkeit als Heilpraktikerin später überhaupt leben kannst, ist nämlich so sicher gar nicht.

Warum willst Du denn nicht einen vernünftigen Beruf im medizinischen Bereich lernen, mit dem Du tatsächlich Menschen helfen oder Ärzte unterstützen kannst?

Wenn dich die Psychosomatik interessiert, wäre es doch gleich besser, Psychologie zu studieren. Davon kannst Du anschließend wenigstens sicher leben. 

Der Paracelsus-Schule würde ich auf keinen Fall so viel Geld in den Rachen werfen!

Überlege dir lieber noch gut, was du machen möchtest! Denke außerdem einmal nach: die "Ausbildung" zum Heilpraktiker dauert 18 bis 24 Monate. Das Medizinstudium dauert mindestens 6 Jahre und die Fachausbildung noch einmal so lang. Was soll ich also von einem Heilpraktiker halten?

girlyheart 
Fragesteller
 23.12.2016, 03:00

Relativ einfach: Ich möchte Menschen helfen gesünder zu werden statt ihnen Medikamente zu verschreiben, die mehr schaden als nutzen. Außerdem möchte ich nicht des Geldes wegen in die Gesundheitsbranche.

Tanzistleben  24.12.2016, 01:52
@girlyheart

Aha, du "behandelst" also lieber kranke Menschen mit unzulänglichen Mitteln und wirkungslosen Medikamenten und ziehst ihnen dafür Geld aus der Tasche? Ganz tolle Einstellung!

Es gibt so viele Berufe im medizinischen Bereich, wo du wirklich sinnvolle Hilfe leisten und Menschen wirklich helfen könntest, dass so eine Pseudo - Ausbildung nur die Verschwendung deiner Ressourcen ist. Gute Physiotherapeuten, Logopäden, Orthoptisten, etc, etc., sind Menschen, die wirklich gesucht sind und dringend gebraucht werden. Sie verschreiben keine Medikamente, haben aber großen Anteil an der Genesung bzw. Gesunderhaltung von Patienten.

Es ist schön, dass du nicht des Geldes wegen einen Beruf erlernen möchtest, aber zum Leben braucht man nunmal ein gewisses Maß an Geld, wenn man nicht unter der Brücke schlafen und fürs Essen betteln will. 

Außerdem solltest du deine Einstellung Ärzten und der Schulmedizin.gegenüber überdenken, du könntest einmal sehr abhängig von ihnen werden.......

Hallo girlyheart,

erst einmal: Heilpraktiker ist kein Ausbildungsberuf. Es gibt keine Ausbildungsordnung und entsprechend auch keine Prüfung.

Was Du meinst ist die Überprüfung vor dem Gesundheitsamt, in der aber nur rudimantär geprüft wird, ob der Proband eine Gefahr darstellt. Entsprechend werden dort NICHT wie (bei einer echten Abschlussprüfung) Inhalte der später angewendeten Verfahren abgefragt, sondern vorwiegend, ob der Proband erkennt und weiß, was er alles nicht darf und wann er an einen Arzt mit echten medizinischen Kenntnissen weiterleiten muss. Und ob er Notfälle erkennt, etc.

Aus dem Grund der Unbedenklichkeit ist auch das Mindestalter zwingend vorgeschrieben. Da kommst Du nicht aus. Die Bestimmungen sind lax genug, da gibt es und braucht es keine Sonderregelungen.

Der Markt an Heilpraktikern ist mehr als gesättigt, was man daran erkennt, dass die meisten HP sich etwas nebenher dazuverdienen. Sie schreiben Bücher über die von ihnen angewendeten (nicht selten pseudowissenschaftlichen) Heilverfahren und geben Schulungen für recht teures Geld.

HP-Schulen verlangen sehr viel Geld für "Ausbildungen", in denen nicht gerade wenig pseudowissenschaftliche Lehrinhalte vermittelt werden. Sehr oft sind sie die Kosten einfach nicht wert.

Wenn Du Menschen wirklich seriös helfen möchtest, gibt es viel bessere Wege - und dann auch zu echten Ausbildungsberufen.

Der Physiotherapeut wäre zum Beispiel ein solcher Beruf. Krankenpfleger. Ergotherapeut. Psychologie sollte man an einer Uni studieren, wenn das Ganze Hand und Fuß haben soll.

Bevor Du einen "Beruf" wie HP ergreifst, solltest Du Dich ordentlich informieren und z.B. einmal das Buch von Anousch Müller zum Thema lesen.

https://www.amazon.de/Unheilpraktiker-Heilpraktiker-unserer-Gesundheit-spielen/dp/3570501957/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1482107004&sr=1-1&keywords=unheilpraktiker

Grüße

Es gibt keine Ausnahmeregelung, zur Überprüfung wird nur zugelassen, wer am Tage der Überprüfung 25 Jahre alt ist. Du solltest die Zeit nutzen, um einen medizinischen Beruf (Medizinische Fachangestellte, Krankenschwester, Physiotherapeutin etc.) zu lernen, denn Heilpraktiker ist gar kein echter Beruf.

Roferu  19.12.2016, 10:53

HP ist ein freier Beruf... "kein echter Beruf" ist etwas unsachlich, wenn man die Definitoion von Beruf dazu betrachtet.https://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Beruf_(Deutschland)

sneferu  19.12.2016, 19:08
@Roferu

Du hast schon Recht; soll heißen, HP ist kein Ausbildungsberuf, es gibt keine festgeschriebenen Ausbildungsinhalte und keine Prüfung. Gemäß der Durchführungsvorschrift für die ÜBERprüfung der Kenntnisse und Fähigkeiten muss ein HP-Anwärter nur nachweisen, dass er keine Gefahr darstellt. "Freier Beruf" heißt eigentlich gar nichts, außer, dass man mit irgendeiner Tätigkeit Geld verdient.