Hätte ich meine Ratte nicht einschläfern lassen sollen?
Bis jetzt raubt es mir immernoch den Schlaf, ich bin voller Gedanken ob ich doch hätte anders handeln sollen.
Seitdem ich meine Ratte als Baby hatte, hat sie schon immer häufiger merkwürdig geatmet.
Immer wieder kam es vor, dass sie Luftnot hatte und ich habe sie medikamentös behandelt. Auch Dampfbäder mit einer Kochsalzlösung habe ich für sie gemacht.
Aber egal wie oft sie Medikamente dagegen bekam, trat es jedes Mal nach 9 oder 10 Tagen wieder auf.
Am 02.05. bekam sie ein neues Medikament gegen die Atemnot, falls diese durch Bakterien oder andere Infekte entsteht.
Kurz darauf am 03.05. ging es ihr wieder ein Stück besser, aber trotzdem hat sie nicht gut geatmet.
Ab da ging es bergab. Sie nahm total ab, bewegte sich fast kein Stückchen mehr, war durchgehend am Luft schnappen und hat nicht mehr gefressen, weder getrunken. Sie lag nurnoch in einer Ecke des Käfigs und hatte schwere Atemnot.
Der Tierarzt hatte mir nahegelegt, sie einzuschläfern. Man hätte es weiter mit anderen Medikamenten probieren können, aber das hätte sie vielleicht nur kurz aufgepäppelt und das Ganze hätte sich wiederholt. Aber sie kämpte um jeden Atemzug und ich konnte sie unter diesen Bedingungen einfach nicht weiter leiden lassen. Auch ihre Körpertemperatur konnte die Kleine von allein nicht mehr aufrecht erhalten und war ständig unterkühlt.
Also habe ich sie einschläfern lassen.
Sie war fast 2 Jahre alt und eigentlich noch recht jung. Ich mache mir jetzt Vorwürfe.
Hätte ich doch lieber die weiteren Medikamente ausprobieren sollen? Das alles ging so schnell und ich war nicht darauf vorbereitet. Laut Internet hätte man sie vielleicht noch retten können und ich habe ein solch schlechtes Gewissen, sie eingeschläfert lassen zu haben.
Direkt nachdem sie tot war, verlor sie reichlich Blut aus ihrer Nase. Möglicherweise hatte sie einen inneren Tumor oder Blut in der Lunge laut meines Tierarztes.
Ich wollte sie einfach nicht mehr leiden lassen und erlösen. Sie hatte keinen Spaß mehr, war nicht mehr neugierig, Fressen und Trinken war uninteressant für sie. Sie lag abgemagert nurnoch auf einem Fleck und bewegte sich nicht mehr trotz Medikation, welche nicht mehr anschlug. Im Endeffekt wäre sie nach ein paar Tagen oder Wochen von allein erstickt, da es unheilbar war.
Was hättet ihr getan und habe ich vielleicht doch richtig gehandelt?
Ja, ich weiß jetzt ist eh alles zu spät. Aber ich mache mir unerträgliche Vorwürfe und möchte es für den Fall zukünftig besser handeln. Ich vermisse sie so sehr. Habt ihr Tips, wie ich besser damit umgehen kann, dass sie weg ist?
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9 Antworten
So war es am besten, wenn sie nicht mehr gefressen hat und sehr abgenommen hat.. War sie schon dabei zu gehen möchte ich meinen. War es so besser als wenn sie selber gehen müsste.. So hast du ihr definitiv Leid erspart und sie friedlich gehen lassen 🥺
Ausserdem sind 2 Jahre doch glaube ich gar nicht sooooo schlecht für eine Ratte oder? Die Lebenserwartung ist ja nicht wirklich hoch 😅
Liebe Grüße
Bin auch Rattenhalter ... und darf mit einer meiner Nasen gleich ebenfalls zum Tierarzt, welch Ironie :/ Hab' Schiss.
Ich denke du hast richtig gehandelt und musst dir keine Vorwürfe machen. Ein Tier friedlich töten zu lassen, um ihm unvermeidbare Qualen zu ersparen zeugt von mehr Tierliebe, als an ihm festzuhalten und sich an eine Hoffnung zu klammern, die rational betrachtet gar nicht existieren dürfte.
Allerdings muss ich dich korrigieren ... denn mit bald 2 Jahren ist eine Ratte bei einer Lebenserwartung von 2 1/2 - 3 Jahren längst nicht mehr jung, sondern sogar schon im fortgeschrittenen Alter und damit auch leider anfällig für sämtliche gesundheitliche Probleme, von denen Ratten heimgesucht werden können. Meist sieht man es den Tieren erst viel zu spät an, dass sie leiden, weil sie es bis dahin so gut verstecken.
Mache dir keine Vorwürfe und behalte deine Kleine in guter Erinnerung. Ich bin sicher, sie hatte ein tolles Leben bei dir. Weine um sie, wenn dir danach ist - das hilft bei der Verarbeitung. Dass du sie nun vermisst ist ja völlig normal und ich denke, es wird auch noch einige Zeit vergehen, in der du sie weiterhin stark vermisst. Aber im Endeffekt zeigt das ja nur, was für eine starke Bindung zwischen euch herrschte.
Alles Gute!
Das arme Tier hätte nur gelitten und das ist auch nicht Sonn der Sache es dann unnötig weiter mit Medikamente vollzupumpen, irgendwann muss man realistisch sein und an das Wohl des Tieres denken.
Mein Beileid, aber Du hast alles richtig gemacht. Wenn es dem Tier schon so schlecht ging hattest du keine andere Wahl.. Ersticken ist kein schöner Tod.
Wahrscheinlich war es wirklich ein Tumor. Da hilft kein Medikament.
Für die Zukunft solltest du dir merken, dass man immer eine Diagnose stellen sollte. Nur herum probieren mit Medikamenten kann halt auch schiefgehen. Aber das wird halt bei Ratten üblicherweise nicht gemacht weil viel zu teuer und ohne Narkose kann man eine Ratte kaum Röntgen oder durch das CT schieben.
Du hast sie von weiterem Leiden befreit. Du brauchst dir also keine Vorwürfe zu machen.