Gekippte Fenster im Sommer (Tag & Nacht) und Schimmel

6 Antworten

Vorab: Antworten von dietar sind gefährlicher Nonsense.

Dauerlüften im Sommer ist so eine Sache. Wenn es bei uns warm ist, ist es meist auch schwül. Bei angenommenen 30° und 80% Lüftfeuchtigkeit führt eindringende Luft 24 Gramm Wasser in die Wohnung. Feuchtigkeit würde an Stellen kühler als 26° kondensieren. Daher ist es besser, morgens und etwa nach Abkühlungen durch regenschauer zu lüften.

Nächtliches Dauerkipplüften jetzt: Dann hast du innen warme/feuchte Luft und außen ist es kalt. Hier besteht vielleicht die Gefahr, dass in Fensternähe die Decke stark abgekühlt wird und sich dort Luftfeuchtigkeit der Innenluft niederschlägt.

Ich habe aber auch schon auf einer hochoffiziellen Seite die Empfehlung gesehen, mit gekipptem Fenster zu schlafen.

Wenn es einen Temperaturunterschied drinnen-draußen gibt, kühlt der Bereich um das gekippte Fenster an der Wand aus. Dort setzt sich dann ein Teil der in der Luft enthaltenenen (verdunsteten) Wassers ab...  Wie an einem Spiegel... - nur sieht man das nicht. - Auf Dauer führt das immer zu Schimmel! - Ich kenne den konkreten Fall aus einer von mir fünf Jahre absolut "schimmelfrei" bewohnten Wohnung. Der Nachmieter ließ das Fenster im Schlafzimmer und Bad immer gekippt: Schon nach 3 Monaten Schimmel!

Also sollte man sein Fenster die ganze Nacht geschlossen halten? Das führt doch dann auch zu schlechter Luft oder?

@fellyp

In der Nacht kannst Du doch das Fenster auf machen. Wenn Du dich nicht traust ganz dann halt auf kipp. Am Morgen dann aber für etwa 10 Minuten richtig weit auf.

@anitari

Das mach ich ja so auch, aber nachts kühlt der Bereich der Wand an den gekippten Fenstern halt ab, was laut Besserwisser65 zu Schimmel führt.

Dauerlüften mit angekippten Fenstern ist die schlechteste aller Lüftungsarten.

Denn a) findet kein richtiger Lauftaustausch satt und b) ist die Gefahr der Schimmelbildung nicht zu unterschätzen.

oder sollte man auch im Sommer nur mehrmals Durchzug machen und ansonsten die Fenster komplett geschlossen halten?

Jein. Warum jein? Weil es u. a. von der Lage der Wohnung im Haus abhängt. Wohnungen im EG oder gar Souterrainwohnungen, die auch im Sommer relativ kühl sind, sollte man im Sommer nur lüften wenn es draußen annähernd gleich warm/kühl wie drinnen ist. Ansonsten Fenster geschlossen halten.

Bei Wohnungen in anderen Etagen ist das nicht ganz so. Hier kann im Sommer auch ruhig das Fenster auf kipp sein. Allerdings kann man sich damit, in sehr heißen Sommern, auch die Hitze in die Wohnung holen.

Hier Tipps zum richtigen Lüften.

https://www.mainz.de/C1256D6E003D3E93/files/Merkblatt_Richtig_heizen.pdf/$FILE/Merkblatt_Richtig_heizen.pdf

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Bei dauernd halboffenen Fenstern herrscht ein dauernder Luftaustausch mit der Außenluft. Die Außenluft hat unabhängig von ihrer Temperatur mal mehr mal weniger gelösten Wasserdampf. Genau so, wie bei der Innenluft. Leider gibt es industriegesteuerte Lehrmeinungen, die das Dauerlüften als das Werk des Teufels sehen und das Paradies der Lüftungstechnik in der sogenannten Stoßlüftung propagieren. Bei der Kipplüftung kommt es darauf an, wieviel Wasserdampf in der Außenluft gelöst ist (Relative Luftfeuchte) und wie groß die Teperaturdifferenz zwischen Außen und innen ist. Es ist daher nur sehr schwer voraussehbar, zu welchem Zeitpunkt die eine oder andere Lüftung effektiver ist. Alles andere ist Quatsch.

Das Beste für das Wohnklima sind Wände, die erstens Die Wärme des Sonnenlichts speichern und die zweitens Feuchtigkeit in großem Umfang aufnehmen und abgeben können, also als Feuchtigkeitspuffer dienen. Dann als dritte Forderung, die Wand muss gut wärmedämmen. Mit anderen Worten, sie muss eine eierlegende Wollmilchsau sein. Gottseidank es gibt sie. Mit ihr wurden seit Jahrhunderten in Europa Städte und Häuser gebaut, die auch heute noch den verschiedenen Enev`en entsprechen und nach Jahrhunderten noch fuktionieren, wie am ersten Tag. Leider sind sie unmodern geworden und dem Beton und Beklebemist gewichen. Das sind die Fachwerk und Holzhäuser, die man noch überall in Deutschland bewundern kann. Es gibt einfache Kiefernholzfenster, die, wenn Malermeister sie nicht zerstört haben, noch heute, nach über 300 Jahren ihren Dienst verrichten. In Kanada hat das höchste Büro- und Wohnhaus aus Holz zehn Stockwerke erreicht.

Fenster gekippt halten ist generell schlecht. Es entsteht nicht wirklich ein Luftaustausch, nur die Leibungen um das Fenster kühlen aus. 3x täglich für 5 Minuten das Fenster GANZ geöffnet ist effektiver. Anschließendes Heizen auf Zimmertemperatur ist in der kalten Jahreszeit auch wichtig, da nur warme Luft wieder genügend Feuchtigkeit aufnehmen kann, die man dann wieder rauslüften kann. Im Sommer wenn es draußen warm ist (und die Luft somit viel Feuchtigkeit im Gepäck hat) sollte man nur spät Abends oder früh morgens lüften.