Franz Kafka - Der Prozess "Ohnmacht"

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Josef K. ist doch die "ganze Zeit" völlig "ohnmächtig" - "Ohnmacht" bedeutet ja nicht nur, bewusstlos zu sein, sondern auch wörtlich genommen ohne Macht. Er ist machtlos seiner Verhaftung (er weiß nicht einmal, warum er verhaftet wird) ausgesetzt, dem Gericht (er weiß nicht, weshalb er überhaut angeklagt ist), dem Prozess (der nicht-öffentlich stattfindet und an dem er als Angeklagter auch nicht teilnehmen darf) und schließlich dem Todes-Urteil. Da gibt es also eine Menge Ohnmacht, zu der du etwas schreiben kannst. Lies dazu auch hier:http://uni.de/redaktion/franz-kafka-der-prozess

Barca1995 
Fragesteller
 23.08.2014, 16:45

Vielen dank :) Hast du vielleicht einen tipp wie ich 10 Minuten darüber reden könnte?

heide2012  23.08.2014, 17:00
@Barca1995

Ich könnte mir vorstellen, dass du so darüber sprichst, dass sich alle Zuhörer in Josef K's Lage versetzen könnnen. In etwa so: Stellt euch vor, ihr habt Geburtstag und dann passiert das Folgende......

heide2012  23.08.2014, 17:40
@heide2012

Dann kannst du die Ereignisse schildern und dabei immer wieder die absolute Ohnmacht betonen. Zum Schluss kannst du dann deine Zuhörer den Begriff Ohmacht (kennen sie ja eigentlich nur als bewusstlos) selbst völlig neu definieren lassen. Oder du lässt sie Beispiele für eine solche Art von Ohnmacht finden. Denk dabei zum Beispiel an die Ereignisse im Nahen Osten, wo völlig unschuldige Bürger aller Gewalt total ohnmächtig ausgeliefert sind.

Barca1995 
Fragesteller
 24.08.2014, 13:26
@heide2012

Die Tipps sind echt klasse! Nur muss ich das halt so vortragen das ich zu der Ohnmacht auch Textstellen nennen um das zu belegen. Wie schon gesagt ist der Zeitpunkt seiner Verhaftung so ein Moment der Machtlosigkeit, den kann ich schon mal nennen. Dann sind hier noch ein paar Sachen von denen ich denke das es dort um die Machtlosigkeit geht. 1. Das Josef k. am Sonntag nach seiner ersten Verhaftung unaufgefordert im Gerichtssaal erscheint. 2. Der Moment in dem er erfolglos versucht den Prügler zu bestechen 3. Als Josef K. den Befehl ignoriert vor Gericht zu erscheinen und stattdessen die zeit mit seiner geliebten verbringt. 4. Als er seinem Anwalt das Mandat entzieht und beschließt selbst die Eingabe für das Gericht zu verfassen. 5. Dann als er erfährt das er trotz seiner Unschuld nicht mit einem Freispruch rechnen solle. 6. Als er dann 2 Wochen vor seinem 31. Geburtstag seine Mutter besucht sehe ich dann auch als Zeichen der Machtlosigkeit da er so gesehen gar nicht mehr an einen Freispruch glaubt und daher die zeit nutzt um nochmal seine Mutter zu besuchen. 7. Dann bei seiner letzten Verhaftung 8. Und letztendlich bei seiner Hinrichtung.

Dazu muss ich sagen das dass natürlich nicht nur Zeichen von Machtlosigkeit ist sondern auch von Hilflosigkeit die halt durch diese Ohnmacht ausgelöst werden. Dann werde ich natürlich zu jedem Punkt genauer erklären warum ich das so sehe.

Nun frage ich mich ob das alles so richtig ist wie ich denke und ob ich da vielleicht noch was vergessen habe. Wäre nett wenn sie mal drüber schauen da sie ja so viel zu dem Roman wissen, vielen dank.

heide2012  24.08.2014, 13:53
@Barca1995

Danke für das Kompliment, aber sorry, ich habe das "Buch" vor vielen vielen Jahren in der Schule gelesen und kenne jetzt wirklich nicht mehr alle Stelllen, die für einen Vortrag über Ohnmacht wichtig wären.

Barca1995 
Fragesteller
 24.08.2014, 14:05
@heide2012

Danke die Sachen guck ich mir gleich mal an. Aber findest du das die Sachen die ich aufgeschrieben habe richtig sind?

Der Protagonist Josef K. wird eines Tages verhaftet, ohne dass er sich einer Schuld bewusst ist. Er sieht sich ohnmächtig und verzweifelt einer Beschuldigung ausgesetzt, einer Willkür von Obrigkeiten, ohne eine Erklärung hierfür zu erhalten.

Lies den Roman und schaue Dir einige der vielen Interpretationen an, die es gibt.

Dann erschliesst sich Dir die Aufgabenstellung ungemein rasch.

Egal was man macht, es ändert nichts. Machtlosigkeit.

Vielleicht ist mit Ohnmacht die Stelle gemeint, wo er in Ohnmacht fällt, da wo er in dem Dachboden mit den vielen Leuten / Büros ist....

scben  21.08.2014, 17:09

Das ist die Metapher, die die allgemeine Ohnmacht im Roman dann konkret macht. Aber "Ohnmacht" ist ja quasi das Thema des Romans...