Escitalopram Tropfen und ihre Nebenwirkungen?

2 Antworten

Escitalopram ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSRI welches zur Behandlung von Depressionen und Angststörungen zugelassen ist. Ferner wird es auch im Rahmen der Therapie von Zwangserkrankungen eingesetzt.

Escitalopram gibt es in Form von Tabletten und Tropfen. Tabletten können in 5mg Schritten dosiert werden, bei Tropfen sind 1mg Schritte möglich. Die Wirkung bei egalitärer Dosis ist identisch. In der Regel wird mit einer niedrigen Dosis begonnen und diese Schrittweise (nach einigen Tagen) bis zur Zieldosis gesteigert. Die langsame Steigerung reduziert die Nebenwirkungen da sich so Körper und Gehirn an das Medikament gewöhnen können.

Wie alle Antidepressiva muss auch Escitalopram täglich eingenommen werden. Eine antidepressive Wirkung ergibt sich nach ca. 2-4 Wochen, eine angstlösende nach ca. 3-5 Wochen... vorausgesetzt das Medikament schlägt an. Wie für Antidepressiva üblich sind die Nebenwirkungen zu Beginn der Behandlung sowie nach einer Steigerund der Dosis am stärksten ausgeprägt. Fast alle dieser unerwünschten Effekte verschwinden nach einige Wochen wieder, doch wenige allerdings sehr belastende (falls man von ihnen betroffen ist) können für die ganze Behandlungsperiode bestehen bleiben. Bei Escitalopram sind die -wie für viele Antidepressiva üblich- in erster Linie sexuelle Funktionsstörungen.

Die übliche Dosis Escitalopram beträgt 10mg, in schweren Fällen oder bei unzureichender Wirksamkeit bis zu 20mg.

Weitere Informationen zu Escitalopram hier.

Dankeschön .. ich habe vor zwei Jahren das schon mal genommen aber bei 10mg ging sexuell nichts mehr und war da parallel auch in der Tagesklinik.. mit Absprache hab ich auf 5 mg reduziert und nach 1 Jahr ausschleichen lassen.. mir geht es wieder schlecht aber diesmal anders als sonst. Fühle mich nicht mal traurig sondern einfach nur leer.

gestern habe ich wieder mit den Tropfen angefangen mit 5mg und Steiger er nach einer Woche mit einem Tropfen pro Tag bis ich auf 10mg ankomme..

und seit gestern habe ich ständig einen trockenen Mund

@Kiario

Wie bei allen Medikamenten werden die Nebenwirkungen im Rahmen der Zulassungsstudien ermittelt und anschliessend in Häufigkeitskategorien eingeteilt. Mundtrockenheit ist bei Escitalopram in der Kategorie "häufig" zu finden. "Häufig" heisst, dass rund 1-10% aller Konsument*innen davon betroffen sind. Die Bilanz anderer Antidepressiva sieht diesbezüglich nicht besser aus. Allerdings reagiert jeder Mensch auf jedes Antidepressivum etwas anders.

Sexuelle Funktionsstörungen sind im Zuge einer Therapie mit SSRI bzw. SNRI Antidepressiva eher die Regel als die Ausnahme und der häufigste Grund warum die Konsument*innen das Medikament absetzen sobald es ihnen etwas besser geht (und somit ein hohes Risiko eines Rückfalls in Kauf nehmen). Sexuelle Funktionsstörungen sind bei Escitalopram ebenfalls in der Kategorie "häufig" zu finden, was allerdings fraglich ist. Unabhängige Studien haben ergeben, dass rund 40-60% der Frauen und 50-70% der Männer von diesem unerwünschten Effekt betroffen sind. Hier mehr dazu.

Gegen sexuelle Funktionsstörungen kann man leider nicht viel tun. Als Frau ohnehin nicht und auch als Mann helfen Potenzmittel nicht weiter. Diese fördern "lediglich" die Durchblutung des Gliedes, das Problem liegt allerdings im Kopf bzw. basiert auf dem Eingriff des Antidepressivums in den Hirnstoffwechsel. Folglich müssen diese Nebenwirkungen in Kauf genommen werden. Bei geringen Dosen ist ein Sexualleben oftmals noch möglich während es bei höheren Dosen klinisch tot ist.

Alternativ können Antidepressiva ohne sexuelle Funktionsstörungen eingenommen werden. Dies ist allerdings mit dem Risiko einer reduzierten Wirksamkeit oder gar einer gänzlichen Unwirksamkeit verbunden. In erster Linie stellt Tianeptin eine Alternative dar. Bei Depressionen (aber nicht Angststörungen) kann man es auch mit Mirtazapin versuchen. Allerdings führt Mirtazapin sehr häufig zu einer starken Gewichtszunahme. Ein anderer Ansatz bei Depressionen wäre Bupropion, ist aber gemäss Studien etwas schlechter Wirksam als SSRI und SNRI Antidepressiva..

@samm1917

Ich würde die sexuelle Funktionsstörung diesmal in Kauf nehmen. An sich funktioniert es ja, komme nur nicht zum orgasmus. Aber vielleicht bleibt mir dieses jetzt erspart. Damals zumindest, hatte ich diese Nebenwirkung

Ich nehme selbst Escitalopram, aber in Tablettenform, d.h. ich kann dir nur meine Erfahrung mitteilen.

Ich hatte und habe bis jetzt keine Nebenwirkungen bei Escitalopram, bis auf Müdigkeit, mit der ich immernoch kämpfe (habe aber ein anderes bekommen, was dem entgegenwirkt). Also, ja, es gibt Nebenwirkungen. Manche halten so lange, bis du das Medikament wieder vollständig abgesetzt hast, andere bleiben nur zu Beginn und/ oder verschwinden nach einer Zeit.

Wenn du allgemein fragen hast, zu Tabletten oder Tropfen die du verschrieben bekommst oder so einnimmst, dann frag deinen Apotheker oder Hausarzt (oder eben denjenigen, der es dir verschrieben hat). Die kennen sich damit am besten aus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung