Diskusläsion Handgelenk OP?

1 Antwort

Hatte auch mal ne Diskusläsion. Hatte mir den Radius gebrochen, musste aber nicht operiert werden. Als das wieder gut war, bin ich im Handballtrining mit einer zusammengestoßen, ab da hatte ich wieder Schmerzen in der Hand. Hatte dann eine Handgelenksarthroskopie, bei der sich herausgestellt hat, dass eben der Diskus etwas kaputt war, den haben sie geglättet. Außerdem ist bei mit ein Band ziemlich lädiert, aber nicht gerissen. Da hieß es dann, wenn noch mal was ist, dann muss da was künstliches hin, weiter hat man das aber nicht ausgeführt.

Nach der OP hat es natürlich gedauert, bis ich wieder schwer heben konnte. Am Anfang war ein dickeres Buch oder eine Wasserflasche noch unmöglich, nach ein paar Wochen konnte ich schon wieder Wasserkisten schleppen.

Heute, nach 5 Jahren, hab ich prinzipiell kaum Probleme. Ich kann schwer heben und eigentlich alles machen. Das einzige, was mit auch heute noch wirklich auffällt, wogegen ich aber nichts mache, ist, dass ich nicht mehr viele Liegestützen machen kann. So ca 10-20 Liegestützen gehen, dann tut es im Handgelenk weh. Und es tut eben nur in diesem Handgelenk weh, von dem her kann ich schon sagen, dass es davon kommt.

Ich kann dir jetzt nicht sagen, ob das ne arge Diskusläsion war oder ob die Schmerzen bei den Liegestützen vom Diskus, von dem Band oder was anderes kommen. Ich bereue die Arthroskopie aber nicht und würde sie auch noch mal machen lassen, denn ohne wäre es sicher nicht besser geworden.

Vom Eingriff kann ich dir sagen, dass die Dauer eben variiert, je nach dem, was alles gefunden und eben gleich gemacht wird. Bei uns im Haus sind die handchirurgischen Patienten in der Regel alle wach, nur der Arm wird betäubt. Die Patienten dürfen zu 90% auch nach der OP alle heim, bei mir war das genau so. Wenn du Glück hast, dann können die die sterile Abdeckung so hinmachen, dass du evtl auch etwas auf dem Bildschirm siehst, aber das verträgt auch nicht jeder.

Die OP wird in sogenannter Blutleere meistens gemacht, das heißt, dass das ganze Blut aus deinem Arm gwickelt wird, dann wird eine Blutdruckmanschette aufgepumpt, damit auch kein Blut mehr in den Arm reinkommt. Das dient dazu, dass es bei der OP kaum bis gar nicht blutet und der Operateur mehr sieht. Deine Hand wird in einem Gestell aufgehängt und ein Gewicht an deinem Oberarm zieht den Handgelenksspalt etwas auseinander, damit der Operatuer auch was sehen kann (Bilder von dem Gestell kannst du bei google unter Handgelenksarthroskopie suchen, kann das hier leider nicht verlinken).

Das schlimmste an der ganzen OP ist das Stechen von der Armbetäubung, aber wenn das geschafft ist, ist alles nur noch halb so wild.

Falls es dann zur OP kommt und du noch fragen hast, dann melde dich gerne bei mir. Ich hatte die OP selber und hab sie als OTA auch schon öfter gesehen und instrumentiert ;)

Tobias Radebold  20.04.2016, 09:12

Hi Sabbsi-sehr gute Antwort. Nur ne kleine Ergänzung von mir.

Kadschii-wie lange es dauert, bis man nach einer Handgelenk-ASK wieder fit ist, ist sehr unterschiedlich und vorher nicht immer zu sagen-hängt sehr davon ab, was gemacht wird-ebenso, wann man das Handgelenk wieder belasten kann. 

Wenn so ein Riss genäht wird, gehen schon 6-8 Wochen ins Land, bis man wieder loslegen darf, wird der Riss nur abgetragen und geglättet, kann es schneller gehen.

Grüße aus der Handchirurgie der Orthopädischen Klinik Hessisch Lichtenau, Tobias Radebold

Kadschii 
Fragesteller
 20.04.2016, 19:00

Super, Danke euch :) 

Blöde Frage, aber glaubt ihr das das Cortison, welches mir gespritzt wurde auch helfen kann? Mir ist klar das der Riss deswegen nicht zusammenwächst, aber zumindest das ich keine Schmerzen mehr habe? Oder wirkt das wirklich nur ein paar Wochen und dann spüre ich wieder alles? Schmerzen habe ich grundsätzlich "nur" beim Drehen und Aufstützen. 

Auch ein großes Danke an SireToby :-) 

Die Gelegenheit nutze ich jetzt gleich aus...

Mein MRT Befund ist nämlich sehr verwirrend für mich. Da steht nämlich zwischen drinnen mal "Diskus intakt". Beim Ergebnis unten steht allerdings "Diakusläsion". Klar, die Ärzte werden den Befund schon richtig verstanden haben. Aber komisch ist, dass der erste Arzt (Unfallchirurg) meinte, dass dieser Diskus quasi an seiner "Aufhängung" abgerissen ist. Der Zweite Arzt (Handchirurg) meinte, dass der Diskus selber einen Riss hat. 

"Diskusläsion mit inhomogeber Darstellung des fovealen & styloidealen Attachments"