Ärzte die ihren Beruf mögen

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich mag meinen Beruf und halte ihn für einen der Besten, die es gibt.

Allerdings gibt es häufig unschöne Arbeitsbedingungen, manche Kollegen haben WE-Dienste, Nacht- oder Langzeitdienste, was in bestimmten Fächern mehr, in anderen wiederum sehr viel seltener vorkommt (ich habe einen der letztgenannten gewählt ;)

Als angestellter Arzt - das sind und bleiben die Meisten in ihrem Arztleben verdient man i.d.R. entsprechend dem Tarifvertrag für Ärzte ("TV-Ärzte"), den ich hier schon vielfach verlinkt habe, kannst du leicht per Google finden... Und da ist das Gehalt durchaus "ordentlich", aber nicht etwa herausragend, insbesondere dann, wenn man die tatsächlichen Arbeitszeiten und Zusatzkosten (Zwangsmitgliedschaften in Berufskammer, teuere Berufs-Haftpflichtversicherung ...) berücksichtigt (bei weitem nicht alle Ärzte bekommen Überstunden anerkannt bzw. ausgeglichen oder bezahlt).

Wenn man die Facharztprüfung in der Tasche hat, kann man sich "theoretisch" in einer Praxis niederlassen, so leicht, wie das hier teilweise beschrieben wird ist das aber seit einiger Zeit nicht, da es iln fast ganz D "Niederlassungssperren" gibt, d.h. man dort eben keine neue Praxis eröffnen darf. Und selbst als Angestellter in der Praxis ist es mittlerweile erschwert, weil man kaum einen Kassenarzt-Sitz bekommt, der (teilweise) die Voraussetzung ist, um mit den GKV abrechnen zu können.

Also: Gemecker gibt es u.a. wegen wirklich zahlreicher, teils ziemlich unverständlicher Vorschriften und naja, fast Schikanen von diversen Ämtern etc., während die eigentliche Arbeit wirklich sehr erfüllend sein kann.

Allerdings: Zugegeben, ein Dickes Fell muss man sich auch manchmal zulegen, wenn Patienten teils SEHR unvernünftig agieren (z.B. nach dem Koronarstent wird weitergeraucht, auch eine Lungenkrebs-Diagnose, oder etwa eine Schwangerschaft fürhrt bei weitem nicht immer zum Rauchstopp, trotz ausführlicher Ansprache...)

Danke :) Was sind denn weniger stressige Fachrichtungen (also weniger Nacht- oder Langzeitdienste) ? Würd jetzt an bspw. Neurologie und Dermatologie oder so denken. Und bei denen mit den meisten Überstunden wird wohl Chirurgie ganz oben liegen oder ?

@musicnerd11

Nuja, Pathologen haben eher selten Nachtdienste o.ä., und auch in der Strahlentherapie sind die Arbeitsbedingungen etwas "familienfreundlicher" als etwa in den sog. operativen Fächern. Auch Psychiater haben eher einen geregelteren Ablauf (wenn auch nicht alle). Dann Hygieniker, Humangenetiker, Arbeitsmediziner, Sozialmediziner etc., häufig eher die "kleinen" Fächer.

Wahrscheinlich kannst du mit den meisten genannten Fächern nicht viel anfangen... die lernt man i.d.R. erst im Studium überhaupt kennen und kann den Blick dann auch mal vertiefen, um vll. "seine" Lücke da zu finden.

Hey, ich studiere Medizin im 9. Semester und freue mich mehr denn je auf mein Arbeitsleben als Ärztin. Praktika und Jobs im klinischen Alltag haben mich diesbezüglich nur bestärkt. Nörgler gibt es überall, ich wage mal zu behaupten, wir Deutschen sind da generell ganz gut drin, das beschränkt sich aber auf keinen Berufszweig. Selbstverständlich sollte man den Studiengang Humanmedizin nicht einschlagen, wenn man möglichst schnell möglichst viel Geld für möglichst wenig Arbeit bekommen will. Die Überstunden, die man gerade als Assistenzarzt schieben muss sind schon immer noch erheblich. Nichts desto trotz hat sich in dieser Hinsicht viel getan und wird sich wohl noch weiter verbessern. Allein schon vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Frauen in der Medizin immer mehr zunimmt, wird man diesbezüglich noch einige Optimierungen vornehmen müssen, um auch junge Mütter weiter im Berufsleben zu halten etc. Natürlich ist der Arbeitstag eines Mediziners nicht gerade der stressfreieste. Und was halt erschwerend hinzu kommt, und was vielen das Arztsein wohl auch ein wenig vermiest, ist die zunehmende Bürokratisierung. Inzwischen sind Ärzte ja nahezu die Hälfte ihrer Zeit mit Schreibkram und Dokumentation beschäftigt, das nervt natürlich schon. Was man auch noch ganz klar sagen muss, man hat mit der Facharztwahl, die ja erst nach dem kompletten Studium erfolgt, schon einen guten Regler dafür, wie anstrengend, stressig, abwechslungsreich usw sich der Arbeitsalltag für die nächsten Jahre gestalten wird. In den meisten Zweigen der Chirurgie hat man nun mal einen häufig sehr beanspruchenden Alltag, viele Überstunden und mit Teilzeitstellen ist das auch so ne Sache. Anders sieht es da schon in der Augenheilkunde, der Derma oder der Patho aus. Nicht zuletzt strömen in solche Bereiche oftmals junge Frauen oder einfach Menschen, die Wert auf Freizeit legen. Unter Strich, lass dich von solchen Nörglern nicht entmutigen, sondern mach dir dein eigenes Bild. Du wirst immer wieder auf Leute stoßen, die dir davon abraten diesen Beruf zu ergreifen, das ist dann sehr tragisch für die betreffenden Menschen, wie ich finde. Denn dann sollte man sich schon überlegen, ob man die richtige Position, die richtige Fachrichtung oder sogar den richtigen Job hat. Du wirst aber im Rahmen von Praktika und Famulaturen auch immer wieder auf Leute treffen, die ihren Beruf lieben und das so auch ausstrahlen und vermitteln. Solche Leute sind immer sehr inspirierend und da kann man sich viel abschauen. Ich denke schon, das die Tätigkeit als solche eine sehr erstrebenswerte und einzigartige ist. ich persönlich favorisiere derzeit die chirurgische Richtung und finde es einfach genial, so unmittelbar an der Wiederherstellung der Gesundheit eines Menschen mitwirken zu können (ein Vorteil den ich im Vergleich zur Inneren sehe ;)). Ich könnte mir inzwischen nichts anderes mehr vorstellen. Ich denke du hast schon eine sehr gesunde Einstellung zum Beruf des Arztes, lass dich also nicht entmutigen und mach dir über Praktika usw dein eigenes Bild und geh deinen Weg. Du hast mit dem Medizinstudium immer noch seehr viel Spielraum deinen späteren Arbeitsalltag zu gestalten, das ist nicht in vielen Berufen so. Es gibt einfach sehr viele unterschiedliche Fachrichtungen mit ihren Vor- und Nachteilen. So jetzt hab ich mich wohl etwas verquatscht ;-) Alles Gute auf jeden Fall! Liebe Grüße.

Vielen Dank !

Ja, die die selbstständig sind, sind auch zufrieden. Die müssen zwar auch mal Wochenenddienst leisten aber da wird abgewechselt. ie fahren oft vor der Sprechstunde zum Hausbesuch, Notdienste. Auch oft in der Mittagpause fahren sie mal und oder am Abend. Einmal in der Woche gehen sie auch in Altenheime zu ihren alten Patienten. Mein Onkel ist Arzt und sehr zufrieden. Eben sein eigener Herr. Angestellt, ja die sind total überlastet, weil Ärztemangel herrscht. Aber das musts du ja nicht machen, wohl, eben deine 5 Jahre deine Assistenzzeit. Danach kannst du sich entscheide on man angestellt bleiben möchte oder eigen Praxis eröffnet. Der Beruf wird auch nie austerben, da e simmer kranke gibt. Lohnt sich also. Und dass, das du gehört hast ist aber nicht überall so. Autogurt

Ja, ich kenne genug Ärzte und kenne sowohl die erwähnte Meckerei als auch die andere Position dazu.

Und ich kenne auch Fakten:

http://karriere-journal.monster.de/geld-gehalt/gehaltsverhandlung/top-jobs-zehn-bestbezahlten-berufe/article.aspx

Dieses Ranking weist seltsamerweise die Ärzte als Top-Verdiener aus, die ganz, ganz oben stehen!

Wieso verdienen Ärzte also zuwenig?

Natürlich: es gibt in jeder Einkommensklasse immer genügend Vertreter, denen auch ihr VIel noch zuwenig ist. Meinst Du, dass Du im Gespräch mit Konzernvorständen Zufriedenheit mit deren Einkommenstrukturen hören würdest?

Die sind doch diejenigen, deren politische Lobby immer Druck macht, dass die Löhne einfacher Angestellter und Sozialleistungen noch viel zu hoch und die Unternehmensgewinne (an denen sie per Provision beteiligt sind) noch viel zu niedrig.

Du hast Jammerei auf höchstem Niveau kennen gelernt (damit meine ich die Ärzte, nicht das Pflegepersonal. Die verdienen nämlich nicht dieselben Löhne, auch wenn Dir das so erschien).

Wenn Du den Job suchst, in dem alle zufrieden sind, kannst Du lange suchen.

Dann geh lieber gleich zum Jobcenter und beantrage ALG II.

Das soll ja so reichlich und eigentlich viel zu viel sein, höre ich immer wieder.

Danke. Natürlich weiß ich, dass es große Unterschiede bei dem Gehalt des Pflegepersonals und dem der Ärzte gibt. Weiß jetzt nicht warum du denkst mir wäre das nicht so erschienen (?)

Ich geb dir aber recht, dass vieles, gerade das Gemeker über das Gehalt, Jammerei auf höchsten Niveau ist.

Naja, von wegen "Fakten":

Dieses Ranking weist seltsamerweise die Ärzte als Top-Verdiener aus, die ganz, ganz oben stehen!

Der Link weist im Bereich der Ärzte lediglich angebliche Verdienstspannen von Chef- und Oberärzten aus, die große Masse der Assistenzärzte oder "einfachen" Fachärzte findet keine Berücksichtigung.

Und wenn ich Gehälter von Chefärzten mit Ingenieuren vergleiche...

Ergo: Dieses "Ranking" taugt nichts, weil es Äpfel mit Birnen vergleicht

@beamer05

Es steht Dir ja frei, bessere Zahlen zu präsentieren.

@derdorfbengel

Der TV-Ärzte ist leicht zu ergooogeln, ich habe den schon zigmal hier verlinkt.

@beamer05

Meinst Du, ich verfolge gebannt jede Äusserung in dieser "Diskussion" wie Du?

Der TV ist überhaupt kein Argument in einem Vergleich und hebt ein slches Ranking in keiner Weise auf. Erstens betrifft er sowieso nur die an ihn gebundenen Betriebe.

Zweitens und viel wichtiger: womit vergleichst Du denn? Hm?

Es ist überhaupt kein Einwand, dass das Ranking Spitzenlöhne auf der höchsten Hierarchiestufe miteinander vergleicht und nicht Einstiegsgehälter. Denn: es vergleicht diese miteinander.

Es stellt keineswegs etwa die Löhne der Ärzte auf der höchsten Stufe der Karriereleiter denen von Sozialarbeitern auf deren niedrigster Stufe gegenüber.

Und was ist denn nun Dein vergleichendes Argument? Sind die Einstiegsgehälter von Sozialarbeitern oder Erziehern um soviel höher als die von Ärzten?

Sind die Möglichkeiten von Ärzten, sich mit Honorarverträgen (bei um 40 oder 50 oder noch mehr Euro die Stunde) was dazuzuverdienen, um so viel schlechter als die von Sozialarbeitern?

Ich warte immer noch auf den Vergleich, mit dem die schlagenden Argumente kommen...

@derdorfbengel

Ich warte immer noch auf den Vergleich, mit dem die schlagenden Argumente kommen..

Nun, in der von dir verlinkten Quelle werden sehr wohl die Einstiegsgehälter (bzw. die nach wenigen Berufsjahren) von z.B. Chemikern, Ingenieuren etc. dargestellt, bei Ärzten aber lediglich die Ober- bzw. Chefärzte.

Es stellt keineswegs etwa die Löhne der Ärzte auf der höchsten Stufe der Karriereleiter denen von Sozialarbeitern auf deren niedrigster Stufe gegenüber.

Nicht von Sozialarbeitern, aber -wie o.g. -lies doch einfach mal den Beitrag in deinem Link selbst (man hat den Eindruck, du hättest nur die ersten Zeilen gelesen)

Was soll dieser "Vergleich" dann wohl implizieren?

Und nur zur Info:

Der TV-Ärzte ist DER wesentliche Tarifvertrag für angestellte Ärzte, und es gibt sehr ähnliche Verträge für die ganz überweigende Mehrzahl auch der privaten Kliniken etc., so dass diese TV eben für die große Mehrheit der angestellten Ärzte in D gilt.

Vielleicht liest du ja den Artikel mal selbst sorgfältig durch, vll. erkennst du dann die von mir kritisierten Punkte und musst dich dann auch nicht mehr so aufregen...

@beamer05

Viele Worte, aber immer noch keine Vergleichsdaten.

Dann war's dies also.

@derdorfbengel

Die Vergleichsdaten, nämlich den Tarif(vertrag) für Ärzte hatte ich bereits genannt, und da der offenbar zu schwer zu finden ist (erst der 2. Treffer bei gooogle, wenn man nach TV-Ärzte sucht), dann halt mal hier:

http://oeffentlicher-dienst.info/c/t/rechner/aerzte/kommunal?id=tv-aerzte-vka-2013&matrix=1

und wenn du dann mal bitte SELBST LIEST - nun gut, ich lese dir vor:

Assistenzarzt (1. Zeile) im ersten Berufsjahr (1. Spalte) hat ca. 3944€/mon, macht also etwa 47000€/J.

im zweiten Berufsjahr (2.Spalte) sind das ca. 50000€/J.

Nun gibt deine Quelle folgende Zahlen an:

  • Ingenieure Einstiegsgehälter 40-44000€, durchschnittlich 63000€
  • Chemiker im 2. Jahr 58000€
  • IT-Fachkräfte durchschnittlich 64000€

Wenn's also im Wesentlichen ums Geld geht, kann und sollte man sich durchaus anderswo umsehen, als in der Medizin.

Hättest du auch selber lesen und vergleichen können, ...nun ja.

Klar kann ich Deinen Wunsch nachvollziehen. Es ist ein wunderbarer Beruf. Dass in Kliniken die Arbeitszeiten über das normal erträgliche Mass hinweg gehen, ist kein Geheimnis. Die Erfüllung, die man in diesem Beruf erfahren kann, machen dies aber oft wieder wett.

Ich möchte keinen Tag in diesem Beruf missen!