Long COVID Genesung?
Hallo,
Meine Covid-Erkrankung im Februar hat leider zu Long COVID geführt. Bisher ist mein Zustand Mal besser Mal schlechter, aber bessert sich insgesamt leider kaum. Ab und zu kommen sogar neue Symptome dazu. Bisher habe ich folgende beobachtet:
- Fatigue (auch mit Belastungsintoleranz)
- Kopfschmerzen
- Tinnitus
- Übelkeit
- Schwindel
- Schwäche
- Lichtempfindlichkeit
- ab und zu leichte Halsschmerzen
- Grippegefühl
- Herzrasen (v.a. im stehen und in Bewegung)
- Benommenheit
- Missempfindungen (Hitze-, Kältegefühl und Kribbeln)
- Leichte Muskelschmerzen
- Kältegefühl in Gesicht und Gliedmaßen
Wahrscheinlich habe ich das ein oder andere Symptom sogar vergessen. Sie halten bereits 7 Wochen an. Untersuchungen des Bluts und Herzens waren bisher unauffällig. Ich weiß dass eine genaue Prognose nicht möglich ist und es auch keine Therapien gibt.
Trotzdem versuche ich gerade viel positive Energie zu sammeln und würde mich daher über Erfahrungsberichte freuen, die mir und anderen Betroffenen vielleicht etwas Hoffnung auf Genesung geben.
Danke!
2 Antworten
Psychosomatisch betrachtest könntest du mal nachfühlen, welche grundlegenden Ängste du verdrängt und nicht aufgelöst hast, z.B. Angst vor Zukunft, Angst kein Geld zu haben, etc.
Das ist alles normal. Eine Corona Infektion (auch bei leichten oder sogar unbemerkten Symptomen) kann sich zu einer körperlichen Störung entwickeln, die mehrere Jahre anhalten kann.
Woher wissen Sie, dass Spätfolgen einer Coronainfektion, ich nehme mal an, dass eine Infektion mit SARS Cov 2 gemeint war, mehrere Jahre anhalten können? Dieser Virus wurde Ende 2019 erstmalig nachgewiesen. Also die Prognose noch relativ dünnhäutig ist?
Leider sagen die führenden Expert*innen (z.B. Prof. Carmen Scheibenbogen von der Charité) dass die Erkrankung eher somato-psychisch ist, d.h. die Psyche zwar unter der körperlichen Konstitution leidet, aber nicht die Ursache der Erkrankung ist. Ja, Existenzängste gehören sicher zu einer Folge von Long COVID, sind in meinem Fall aber sicher nicht die Ursache, da ich vorher gut aufgestellt war, ein wunderbares erfülltes Leben geführt habe, einen Traumjob hatte und vieles mehr. Da jetzt nichts davon mehr möglich ist leidet natürlich auch die Psyche. Aber für betroffene Personen ist die Annahme der psychosomatischen Genese leider ein großes Problem, da die Erkrankung ganz klar neuroimmunologisch zu erklären ist. PTBS oder andere Folgen sind wahrscheinlich verstärkende Faktoren, Folgen aber selten die Ursache. Die Hilflosigkeit der Erkrankten ist das eigentliche Problem: weder kann ihnen geholfen werden, noch will ihnen jemand helfen da die Krankheit auf die Psyche geschoben wird. Es bleibt ein Glücksspiel, ob der Körper alleine wieder zur Ruhe kommt oder LC sich als ME/CFS chronifiziert. Ja, wir brauchen psychologische Hilfe in dieser Extremsituation, die oftmals von heute auf morgen das ganze Leben auf Eis legt, zur Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit und damit auch zu Arbeitsunfähigkeit führt. Aber vor allem brauchen wir medizinische Hilfe: Diagnostik, Forschung und endlich Therapieoptionen!