Nachdem Sie erkennbar Scheu haben, zum Arzt zu gehen, was Ihnen aus gutem Grund bereits mehrfach geraten worden ist, bleibt als "niederschwelliger" Diagnoseeinstieg noch die Messung Ihres HbA1c-Werts in Ihrer oder einer Apotheke Ihres Vertrauens. Gemessen in Prozent (oder korrekt eigentlich Mol/Hamoglobin)) weist der HbA1c-Wert die Menge des glykierten Hämoglobins, also des Trauebnzuckers nach, die an den roten Blutfarbstoff angelagert ist. Gemessen wird also der Grad der "Verzuckerung" des roten Blutfarbstoffs, wie man manchmal auch lesen kann.

Viele Apotheken bieten diese Leistung an, meist zu einem Preis zwischen 5 und 10 EURO, samt Beratung, was Sie tun sollten, wenn etwas nicht stimmt.

Wenn Sie erst einmal nicht zum Arzt gehen möchten, ist also auch das eine Möglichkeit, und vielleicht kennt die Apotheke auch einen guten Arzt, wenn Ihr HbA1c-Wert nicht im Normbereich (4,5-6%) liegt. - Viel Erfolg!

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Zunächst einmal rate ich in Fragen der Insulindosierung zur Gelassenheit, weil kurzzeitige(!) Überschreitungen von Zielwerten unschädlich sind; schon ganz und gar angesichts der Risiken durch Unterschreitungen dieser Werte (Hypoglykämien), denn diese Risiken sind deutlich größer. Zweitens ist vor der Gabe von mehr Basalinsulin (Sie sprechen von "Nachtinsulin", was nicht ganz korrekt ist, weil langwirkende Insuline im Grunde als "Basis" (darum der Begriff "Basalinsulin") in allen mir bekannten Fällen auch über den Tag verabreicht werden, abzuklären, welche Kohlehydratmenge Sie sich abends und insbes. vor dem ins Bett gehen noch zuführen. Dass hier drittens weder Chips vor dem Fernseher günstig sind, weil diese den Blutzuckerspiegel auch verzögert erhöhen können, noch alkoholische Getränke, weil Alkohol meist zu einer temporären Blutzuckerabsenkung führt, werden Sie wissen. In summa, und dies ist mein Rat, würde ich mit Ihrer Fachärztin erstens besprechen, ob Sie die Dosis Basalinsulin, mit der Sie in die Nacht gehen, nicht noch weiter steigern sollten - wegen des o. g. Hypoglykämierisikos natürlich nur in kleinen Schritten. Zweitens wäre zu prüfen, ob Sie nicht auch morgens Basalinsulin nehmen sollten. Nicht ganz erklärlich ist auf Basis Ihrer Angaben ein nächtlicher Blutzuckeranstieg unter zwei Insulinen. Entweder Sie haben vom abendlichen Glas Wein o. ä. doch noch nicht berichtet oder Sie nehmen nach wie vor zu wenig Basalinsulin. Seien Sie hier aber mit Dosiserhöhungen vor allem dann vorsichtig, wenn Sie allein schlafen. Nicht jeder wacht nachts auf, wenn er oder sie niedrig wird! - Frohe Ostern, wenn Sie das mit schnellwirkendem Insulin abdecken, durchaus auch einmal mit einem(!) Schokoladenei! Insgesamt ist Ihr Problem keines, das sich nicht lösen ließe. In Fragen der Insulineinstellung braucht man manchmal einen etwas längeren Atem. Diese Zeit können und müssen Sie sich nehmen!

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